Umnachtete Wissenschaftler? Wissenschaft am Abend und bis Mitternacht oder Die Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin

Berlin in der Dämmerung. Quelle: Pixabay, Foto: Peggy und Marco Lachmann-Anke

Berlin, Bundesrepublik Deutschland (Weltexpress). Am heutigen Abend beginnt in die Berlin die Lange Nacht der Wissenschaften (LNDW). Für diese Veranstaltungsreihe wurde sogar ein Verein in Werk gesetzt und ins Vereinsregister beim Berliner Amtsgericht Charlotten eingetragen. Der Lange Nacht der Wissenschaften e.V. heißt der Verein und ihr Zweck, die Lange Nacht der Wissenschaften in Berlin, gilt den Mitgliedern als „ein Gemeinschaftsprojekt wissenschaftlicher sowie wissenschaftsnaher Einrichtungen der Region“.

Jährlich findet die LNDW statt und das seit dem Jahr 2001 nach unserer Zeitrechnung. Die erste LNDW gab es jedoch im Sommer 2000 in Bonn. Mittlerweile wird in mehreren Städten der Bundesrepublik Deutschland (BRD) eine LNDW durchgeführt. In Berlin ist dieses Jahr das 25. Jubiläum und „von 17 Uhr bis 24 Uhr“ wird ein Programm geboten, bei dem Unbedarfte den Überblick verlieren könnten. Mehr als eintausend Veranstaltungen anscheinend aller Art werden geboten. Sie tragen Titel wie „Das große Kanzler-Quiz“ und „Bunte Feuerkugeln – Jonglieren mit chemischem Hintergrund“.

Vor Mitternacht wird in der Sigmund-Freud-Privat-Unviersität „Live-Traumdeutung“ am Flughafen Tempelhof angeboten und einen „musikalischen Abschluß“, um „das Unbewußte spielerisch zu erkunden“. „Bunte Feuerkugeln“ werden vermutlich nicht zum Einsatz kommen, wohl auch kein Flaschenwein. Pfälzer Wein soll während einer Veranstalung über „Helmut Kohls Saumagen-Diplomatie“ im Kohl-Salon in der Wilhelmstraße verkostet werden und also dort, wo die Bundeskanzler-Helmut-Kohl-Stifftung an das politische Wirken Helmut Kohls erinnert. Darüber, daß „der Politikwissenschaftler Knut Bergmann … ein Buch über Wein als Mittel der Staatsrepräsentation geschrieben“ habe und man mit dem Autor „einen Blick auf den politischen Genussmenschen Helmut Kohl“ werfen könne, wird auf der Heimatseite Lange Nacht der Wissenschaften im Weltnetz informiert.

Passend dazu die Veranstaltung „Japanische Küche in Berlin“ nicht in der Rost- oder Silberlaube der Freien Universität, sondern in der Holzlaube. Für Protestler und solche, die das werden wollen, wäre womöglich die Veranstaltung „Logistik von Protestcamps“ von Interesse. In der Rostlaube der FU wird wohl eines errichtet.

Das Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft ist auch dabei. „Leuchte mit uns: Bau deine eigene Taschenlampe!“ laute eine Veranstaltung, die um 17 Uhr beginnt und nach Sonnenuntergang heute in Berlin um 21:33 Uhr zu Ende sein solle. Wahlweise geht’s wahrscheinlcih auch „mit dem Laser zum Licht“ oder „mit Wassertropfen“ zur „Hochspannung“ und „vom Chaos zum Strom“. Obendrein würden „Fake & Fakten aus dem ‚deutschen Oxford'“ geboten. Kenner und Kritiker wissen, daß damit Dahlem gemeint ist.

Nicht nur Taschenlampen werden gebaut oder der „eigene Coronatest“ (an der FU), sondern auch Knete an der Lise-Meitner-Schule in Neukölln herstellen, zudem Wasser mit Eiswürfeln an der Technischen Universität gekocht. Dabei geht es um Grundlagen für die Funktion von allerlei Wärmepumpen und Kälteanlagen. „Ein modernes Verkehrsflugzeug sicher zu landen“ könne man dort auch lernen und „Science Slam“ lauschen. An der TU soll auch eine „Silent Disco“ zu hören sein.

An der Humboldt-Universität soll sogar ein Konzert der hochschuleigenen Bigband gegeben werden.

Und an der Berliner Hochschule für Technik sollen Leute vom Landeskriminalamt berichten, was Blutspuren über eine Tat verraten.

Wem das alles zu viel ist, der hört am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft womöglich, wie Streß das Verhalten ändert. Mein Rat für die Tat immer dann, wenn es dunkel wird: Bett bei Nacht! Und tagsüber ein Sessel oder Sofa.

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