Bei den unter 30-Jährigen Internetnutzern sind sogar 96 Prozent Mitglied einer Social Community – ein Plus von sechs Prozentpunkten im Vergleich zu 2010. „Community-Abstinenzler sind in dieser Altersgruppe die absolute Ausnahme. Ohne Internet-Profil sind Jugendliche schnell out“, so Berg. Aber auch 80 Prozent der 30- bis 49-Jährigen und immerhin jeder Zweite über 50 haben ein Profil in mindestens einem Netzwerk. Der Trend geht dabei zum Zweit- und Drittnetzwerk.
Durchschnittlich sind die Mitglieder in 2,4 Communitys angemeldet. Sie unterhalten dort im Schnitt insgesamt 133 Kontakte. Jüngere Nutzer sind dabei kontaktfreudiger. Fast jeder Dritte unter 30 hat über 200 Personen in seiner Kontaktliste, Nutzer ab 50 hingegen begnügen sich größtenteils mit weniger als 30 Freunden. Die Nutzungsdauer variiert sehr stark. 11 Prozent ordnet BITKOM als Heavy User ein – sie verbringen täglich mehr als 2 Stunden in den Netzwerken. Frauen liegen in der Community-Nutzung mit 80 zu 74 Prozent recht deutlich vor Männern. „Die Pioniere der sozialen Netzwerke sind tendenziell jung und weiblich“, sagte Berg.
Die meisten Mitglieder (73 Prozent) pflegen Freundschaften und informieren sich über Veranstaltungen und Treffen (50 Prozent). Jeder dritte fand über Social Communitys neue Freunde, sechs Prozent lernten so ihren Lebenspartner kennen, fünf Prozent machten erotische Bekanntschaften. Auch für das Berufsleben steigt die Bedeutung der sozialen Netzwerke. Sieben Prozent der Community-Nutzer konnten darüber berufliche Kontakte knüpfen, elf Prozent haben ihre Allgemeinbildung verbessert.
Die meisten Menschen machen ausschließlich gute Erfahrungen in den Netzwerken, nur jeder dritte weiß auch einmal Negatives zu berichten. Am störendsten werden unangenehme Kontaktanfragen empfunden. Jeder vierte Community-Nutzer beschwert sich darüber. Insbesondere Frauen haben auch schon anzügliche Nachrichten erhalten. 15 Prozent der Frauen berichten von solchen Erfahrungen, gegenüber lediglich 4 Prozent der Männer.
In puncto Datenschutz scheiden sich auch in den Communitys die Geister. Die eine Hälfte der Nutzer macht ihre Daten prinzipiell für alle zugänglich, die andere Hälfte schränkt den Zugriff bewusst ein. „Der Sinn von sozialen Netzwerken liegt in der Kommunikation und im Informationsaustausch. Wer nichts von sich erzählt, wird schwerlich Kontakte finden. Dabei sollte jeder Nutzer verantwortungsvoll mit seinen eigenen Daten umgehen und sich auf das beschränken, was für das jeweilige Netzwerk wirklich wichtig ist“, sagt Berg. BITKOM empfiehlt, bei der Wahl eines sozialen Netzwerks vorher genau dessen Datenschutzbestimmungen durchzulesen und die möglichen Datenschutzeinstellungen gezielt einzurichten.
Methodik: Im Auftrag des BITKOM befragte das Meinungsforschungsinstitut Forsa deutschlandweit 1.001 deutschsprachige Internetnutzer ab 14 Jahren. Die Umfrage ist repräsentativ.
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Pressemitteilung des Bundesverbandes Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien e.V. vom 13.04.2011.