Endlich wird ein Buch vorgelegt, dieses eine fundierte Geschichte der Bausoldaten in der DDR von 1964 bis 1990 ist.
Zu den ca. 15.000 jungen Männern, die das Tragen von Waffen oder den Wehrdienst aus Glaubens- oder Gewissensgründen ablehnten, gehören Bert Papenfuß, Ronald Lippok, Werner Schulz, Klaus Renft, Gerhard Schöne und Rainer Schult.
Bausoldaten wurden in Betrieben, beim Straßenbau oder zum Winterdienst eingesetzt. Sie wurden vom gemeinen NVA-Soldaten verachtet und gefürchtet – eine besondere Aura des Außenseiterseins umgab sie. Das Buch gibt Auskunft über Motive der Bausoldaten, wirft einen Blick in ihren Dienstalltag und berichtet von den Schwierigkeiten, die der Dienst mit sich brachte
Neben diesen 15.000 gab es noch die Totalverweigerer, aus politischen oder religiösen Gründen.
Auch sie werden im Buch bedacht, wenn auch etwas arg knapp. Ich hätte mir noch einige ausführliche Interviews gewünscht, die einen Einblick in das Seelenleben der Bausoldaten ermöglichten.
Trotzdem ein gutes und wichtiges Werk.
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Bernd Eisenfeld und Peter Schicketanz: Bausoldaten in der DDR: Die »Zusammenführung feindlich-negativer Kräfte« in der NVA, 600 Seiten, Chr. Links Verlag 2011, 39,90 Euro