Berlin, Deutschland (Weltexpress). Borussia Dortmund gegen Union Berlin. Nach der Tabelle ein absolutes Spitzenspiel, denn da trifft Dortmund als Bundesliga-Zweiter auf den Dritten Union Berlin. Unter den 81 300 im Iduna-Park werden auch 4 100 Union-Fans ihre Fahnen schwenken und sie werden hoffen. Wird das wirklich ein Spitzenspiel?
Nach den Vorstellungen beider Teams im DFB-Pokal in dieser Woche müssten wir die Begegnung in Dortmund eher unter der Rubrik Abstiegskampf führen. Die Eisernen bekamen bei Eintracht Frankfurt über 90 Minuten kaum einen Fuß auf den Rasen und blieben beim 0:2 fast ohne Torchance. Die Dortmunder wiederum registrierten kurz vor Schluss zwar eine Möglichkeit, gegen die unheimlich lauffreudigen Leipziger war jedoch kein Blumentopf zu gewinnen.
Folgen die Unioner heute ihrem Co-Kapitän Rani Khedira und zeigen sich wirklich einmal von der ersten Minute an Eisern? Beim Verein und bei den Schlachtenbummlern wird das gehofft. Khedira, der Mittelfeldspieler der Berliner, hatte sich nämlich zu Recht beklagt. „Wir haben in drei Spielen hintereinander schlechte erste Halbzeiten abgeliefert. Das muss sich ändern.“ Wenn es geht schon Sonnabend in Dortmund.
Bei einem Sieg könnten die Wuhlheider auf den nahezu aus Berliner Sicht unglaublichen zweiten Tabellenrang vorstoßen. Doch daran scheint noch nicht einmal Unions-Coach Urs Fischer zu glauben, wenn er sagt: „Dortmund hat eine sehr stabile Mannschaft, die einen klaren Plan verfolgt. Sie provozieren viele Fehler des Gegners. Dazu geben sie immer alles, betreiben einen hohen Aufwand und auch das Umschaltspiel ist eine ihrer Stärken. Das wird für uns eine sehr schwierige Aufgabe, bei der wir unbedingt an unser Limit gehen müssen und eine Topleistung brauchen.”
Mit Letzterem hat Fischer unbedingt Recht. Einen hohen Aufwand betreiben die Borussen allerdings auch nicht immer, wie die Vorstellung in Leipzig zeigte. Die Eisernen sollten also die Flinte nicht vor dem Abpfiff ins Korn werfen. Wie gut die Unioner Fußball spielen können, führten sie zumindest in den beiden zweiten Halbzeiten durch Siege gegen Frankfurt (2:0) und Stuttgart (3:0) vor. Bange machen gilt also nicht. Es gilt, was galt: volle Konzentration vom An- bis zum Schlusspfiff.
Natürlich würden die Unioner nach einem Sieg ihren alten Kumpeln Nico Schlotterbeck und Ryan Rayerson tröstend auf die Schulter klopfen und sagen: „Kopf hoch, nächste Wochen gewinnt ihr wieder.“ Aber da ist wohl mehr der Wunsch der Vater des Gedanken.