Sie, die "short Story", beginnt im Indianergebiet, in das sich Tom Chaney (Josh Brolin) geflüchtet hat. Ihm auf den Fersen ist die 14-jährige Mattie Ross, die Tochter des Farmers, den er auf einem seiner Raubzüge erschoss. Es hätte auch einen anderen treffen können. Doch Matties Vater war zur falschen Zeit am falschen Ort. Töchterchen ist sich jedoch sicher, für Vati Sühne zu fordern. Der Teenager will den Mörder seines Vaters vor Gericht bringen – mit eisernem Willen als "Eiserne Göre", die zwar im Rock reitet, doch die Hosen anhatt. Und ein vorlautes Mundwerk, das mit der Schlagfertigkeit der Feuerstöcke locker mithält. Wenn sie nicht ein Mädchen wäre, würde sie den Mörder selber zur Strecke bringen. Doch hilfesuchend wendet sich Matti an Marshall Rooster Cogburn, dem ein legendärer Ruf vorauseilt, wie sie ihm hinterher. Cogburn, der in nur vier Jahren als Marshall auf 23 Tote kommt, darunter aber, so Cogburn selber, "keiner, der es nicht verdient hätte", soll Chaney lebendig statt tot abliefern, denn Matti will den Mörder hängen sehen.
Dickköpfig und mit "dickem Schädel", einäugig, aber nicht einsilbig: Cogburn mit seinem zerzausten, wehendem Haupthaar und silber-grauem Vollbart, seiner Augenklappe und seinem Vollblüter auf dem er mit abgetragenen Klamotten wie zu Gericht sitzt, sieht auf den ersten Blick nicht nur wenig sondern rein gar nicht vertrauenswürdig aus. Doch sucht Matti ja gerade nach der Entschlossenheit, eine Sache bis zum Ende durchzuziehen. Aufträge bis zum bitteren Ende ausführen, das kann Cogburn. Einmal, wenn auch widerwillig überredet, zieht er zur Jagd. Erst ohne die Kleine, dann läßt er sich von ihr überreden, denn Reden kann sie, wie er Shießen. Quer durch die Weiten ohne Recht und Landschafspflege ziehen die beiden nicht allein. Texas Ranger LaBoeuf will den Gejagten ebenfalls stellen, um ein Kopfgeld zu kassieren. Bald schon kommt Matti dem Mörder ihrs Vaters gefährlich nahe …
Joel und Ethan Coen, wurden 1954 beziehungsweise 1957 in Minneapolis/Minnesota geboren. Ihre Mutter war Dozentin für Kunstgeschichte, ihr Vater lehrte Ökonomie an der University of Minnesota. Joel hat Film in New York studiert, Ethan Philosophie an der Princeton University. Ihre Filme planen, schreiben und drehen sie gemeinsam. Schon als Kinder waren Sie Filmfans, haben mit kleinen Jobs versucht, das Kinogeld zusammen zu kriegen.
Gestartet sind die Coen-Brüder mit kleinen, sehr eigenwilligen Filmen, mit einer sehr ausgewählten Stilistik, formverliebt spielen sie bis heute gerne mit Genres, dem Thriller "Blood Simple", der Komödie "Arizona Junior" und dem Film noire "Millers Crossing". Mit "Fargo", "The Big Lebowski" oder "O Brother, Where Art Thou?" kamen sie über den Insiderstatus hinaus. Vier Oscars haben sie bereits gewonnen, u.a. für die beste Regie mit "No Country For Old Men", der 2008 auch bester Film wurde. "True Grit" ist jetzt zehn Mal für den Oscar nominiert und hat in den USA bisher 155 Millionen Dollar eingespielt. Es ist ihr erfolgreichster Film ever.
Am Donnerstag hat er die Berlinale eröffnet, nächste Woche startet True Grit in Deutschland. Die Erfolgsgeschicht aus Amerika geht in Old Europe heiter weiter. So viel ist sicher. Denn dafür garantiert hier und heute Jeff Bridges, wie einst John Wayne.
Bewertung: * * * *
Originaltitel: TRUE GRIT
Land/Jahr: USA 2010
Länge: 111 Minuten
Buch und Regie: Joel Coen, Ethan Coen
Darsteller: Jeff Bridges, Hailee Steinfeld, Matt Damon, Josh Brolin, Barry Pepper, Bruce Green, Dain Matthews, Jarlath Conroy, Paul Rae, Domhnall Gleeson, Elizabeth Marvel, Roy Lee Jones, Ed Borbin, Leon Russa und Candyce Hinkle
Kamera: Roger Deakins
Produktion: Paramount Pictures
Website: www.truegritmovie.com