1. FC Union Berlin verliert in Aue – Serie gerissen

© Foto: Hans-Peter Becker

Berlin, Aue, Deutschland (Weltexpress). Mit einer bösen Überraschung zum Fest kehrten die Eisernen aus dem Weihnachtsland zurück. Es war klar, dass es sie irgendwann erwischen würde mit einer Niederlage. Aber gleich so und vor allem so deutlich? Auf der Ergebnistafel stand das aus Berliner Sicht ernüchterne Resultat, Aue 3 und 1. FC Union Berlin 0.

Was die Aufstellung und taktische Ausrichtung seiner Mannschaft betraf, so wollte Unions Trainer den Sieg. So viel Offensive bei einer Auswärtspartie war in dieser noch nicht. Ein 4-4-2 System, ganz vorn die Sebastian-Doppelspitze, Andersson und Polter. Aues Trainer Daniel Meyer schien das geahnt zu haben und rückte von seinem zuletzt erfolgreichen 3-5-2 ab und stellte der erwarteten Angriffspower der Eisernen ein 4-3-3 entgegen.

Das Spiel auf dem durchweichten Rasen im Lößnitztal begann optimal für die Veilchen aus Aue. Bereits nach sechs Minuten saß ein Konter. Unions Kapitän Christopher Trimmel wurde unsanft, ein bisschen foulverdächtig vom Ball getrennt und Emmanuel Iyoha sprintete von der eigenen Strafraumgrenze los. Er lief und lief, Marcel Hartel versuchte ihn zu stellen. Das er sich einst entschieden hatte, sich auf das Angreifen zu spezialisieren wurde zum Verhängnis. Weder konnte er Iyoha irgendwie stören, geschweige denn das Zuspiel verhindern. Der Ball gelangt zu Pascal Testroet und es war passiert.

Die Eisernen antworteten mit wütenden Angriffversuchen, mehr als eine inflationäre Anzahl von Eckbällen sprang dabei nicht heraus. Es gab ein paar Chancen, Aue verteidigte mit Leidenschaft. Aue versuchte Konter zu setzen. Das Schicksal wendete sich nach einer halben Stunde Spielzeit endgültig gegen die bis dato Ungeschlagenen. Es gab einen Handelfmeter für Aue und den verwandelte Testroet sicher und schmucklos zur zwei Tore Führung.

Diese Situation war neu in dieser Saison für die Eisernen. Die besseren spielerischen Qualitäten der Berliner waren unverkennbar, doch was nutzt das, wenn der Ball nicht im Tor landet. Zudem machten die Veilchen den Eisernen das Leben schwer, indem sie in der ersten Halbzeit konsequent mit den drei Stürmern auf Höhe der Mittelinie den Ballführenden anliefen und mögliche Paßwege zustellte. Es ging mit dem 0:2 aus Sicht der Gäste in die Pause.

Aus der Pause kamen die Auer mit einer taktischen Umstellung. Das ständige Anlaufen mit drei Stürmern, um die gegnerischen Angriffversuche zu stören, läßt sich kaum über 90 Minuten durchhalten. Ohne personelle Wechsel wurde auf 4-4-2 mit Raute umgestellt. Die Taktik der Eisernen wurde somit gespiegelt und bereits im Mittelfeld Manndeckung praktiziert.

Die erste Großchance gehörte den Veilchen. Union versuchte es und scheiterte am Abwehrbollwerk. Fischer reagierte bereits in der 61. Minute mit einem Doppelwechsel. Für Robert Zulj und Joshua Mees kamen Felix Kroos und Suleiman Abdullahi. Die Doppelspitze blieb bestehen, an der taktischen Grundausrichtung änderte sich nichts. Die Maßnahme blieb weitgehend wirkungslos. Auf der Bank waren lediglich Halbstürmer, personell konnte Fischer nicht nachlegen ohne die taktische Grundausrichtung zu verändern. Er brachte in der 70. Minute Akaki Gogia für Marcel Hartel.

Bevor er richtig wirksam werden konnte, bekamen die Ungeschlagenen den Ko. Schlag verpasst. Pascal Testroet versaute den Berlinern endgültig hoffentlich nur den vierten Advent. Ein Tor, gerade noch rechtzeitig für den Jahresrückblick. Wieder kam die Vorlage von Iyoha und mit einer Mischung aus Seit- und Fallrückzieher landete der Ball im Tor. Pünktlich nach 90 Minuten beendete Schiedsrichter Sven Jablonski die Partie. Die Serie der Eiseren war gerissen. Schade, denn die beiden Großen Köln und zeitgleich der HSV verloren jeweils ihr Spiele. Gewinner des 18. Spieltages ist der FC St. Pauli. Der 1. FC Union Berlin rutscht in der Tabelle auf den vierten Platz ab.

Weiter geht es am Donnertag, 31.01.2019, es kommt der 1. FC Köln in die „Alte Försterei“.

Spieldaten

FC Erzgebirge Aue:
Männel – Rizzuto, Cacutalua, Breitkreuz, Kusic – Fandrich, Hochscheidt, Riese – Krüger (75. Wydra), Testroet (80. Baumbart), Iyoha (90. Herrmann)

1. FC Union Berlin:
Gikiewicz – Trimmel, Friedrich, Hübner, Reichel – Schmiedebach, Zulj (61. Kroos) – Hartel (70. Gogia), Andersson, Mees (61. Abdullahi) – Polter

Schiedsrichter: Sven Jablonski, Jan Seidel, Jan Neitzel-Petersen, Tim Skorczyk

Zuschauer: 13 800

Tore: 1:0 Testroet (6.), 2:0 Testroet (30. FE), 3:0 Testroet (74.)

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