Über „Equine Welfare during Exercise: Eine kritische Einschätzung von Atmung, Atemlosigkeit und Zaumzeug“ von David Mellor und Ngaio Beausoleil

Gezeigt werden physische Traumata von Kiefer und Zähnen, verursacht durch das Trensengebiss: 1 = Knochensporne auf den scharfen Knochenkanten des Unterkiefers; 2 = Erosion der ersten drei Backenzähne von konstantem Gebissdruck eines Pferdes, das versucht, sich zu verteidigen, indem es das Gebiss mit den Zähnen packt; 3 = Verlust des ersten Backenzahns; 4 = Entzündung der Zahnalveole. Vergleiche mit dem normalen Kiefer oben. © Foto: Robert Cook

Frankfurt am Main, Deutschland (Weltexpress). Dieser wissenschaftliche Artikel „Equine Welfare during Exercise: Eine kritische Einschätzung von Atmung, Atemlosigkeit und Zaumzeug“ von David Mellor und Ngaio Beausoleil * ist eine Rückschau als auch eine originelle Arbeit, die Verstandenes zusammenfasst und weiterentwickelt.

Indem die Autoren sich auf einen in der Humanmedizin anerkannten Rahmen stützen, bringen sie die Erforschung der Pferdeatmung zu einem belebenden neuen Blick auf ein altes Problem.

Drei qualitativ unterschiedliche Empfindungen der Atemnot beim Menschen – Anstrengende Atmung, Luftnot und Engegefühl in der Brust – werden untersucht beim gerittenen und gefahrenen Pferd.

Nach dem Lesen der sorgsam gesammelten Kommentare der Autoren bei 164 Referenzen erkennt der Leser das Ausmaß, in welchem wir die negativen Auswirkungen auf die Gesundheit der Pferde unterschätzt haben, die verursacht werden bei gängigen Praktiken des Reitens. Besonders übersehen wurde anscheinend eine besonders unangenehme Art der Luftnot genannt „Ersticken“.

Ein Artikel von diesem herculischen Format ist sicher bestimmt, ein Klassiker zu werden.

Der Leser wird zuerst durch den grundlegenden wissenschaftlichen Hintergrund der Atemanatomie und -Physiologie geführt, darauf folgt die Pathophysiologie, nach welcher der Beweis für die Luftnot des Pferdes als gesundheitliches Problem ein sachliches aber zwingendes Crescendo in der Diskussion erfährt.

Der scheinbare Widerspruch ist gerechtfertigt, da der Ton des Artikels überall leidenschaftslos und gewissenhaft wissenschaftlich ist. Jede Aussage wird  durch Verweis untermauert und die Autoren haben die Chronologie und Zuordnung sorgfältig dokumentiert.

Verständlicherweise haben die Autoren vier Jahre gebraucht, um das Projekt abzuschließen. Es ist die zweite in ihrer geplanten Trilogie auf Atemnot. Der erste Artikel lieferte eine Einführung in die Atemlosigkeit bei Menschen und nichtmenschlichen Säugetieren. Es dient als Grundlage für den vorliegenden Artikel zum Pferd und den noch ausstehenden zum kurzköpfigen Hund.

Dieser sorgfältige und umfassende Beitrag wurde veröffentlicht in einem Offenen Journal und enthält eine Zusammenfassung für ein Laienpublikum. Es kann kostenlos herunter geladen werden, indem man die untenstehende Referenz eingibt. Um des Pferdes willen, verbreiten Sie bitte die Referenz: Mellor, D.J., and Beausoleil, N.J. (2017). Equine welfare during exercise: An evaluation of breathing, breathlessness and bridles. Animals 7, 41; doi:10.3390/ani7060041

* Direktor und stellvertretender Direktor der Stiftung Tierschutz- und Bioethikzentrum, Massey University, Neuseeland.

Weiterlesen Volltext: http://www.mdpi.com/2076-2615/7/6/41

Anmerkungen:

Der Beitrag von Robert Cook wurde vom Englischen ins Deutsche von Bernd Paschel übersetzt.

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