Berlin, Deutschland (Weltexpress). Der Vorhang fällt am Sonntag in der „Alten Försterei“. Für die Eisernen aus der Wuhlheide steigt die dritte Bundesliga-Saison. Als Gäste laufen die Männer von Bayer Leverkusen auf.
Unions-Trainer Urs Fischer spielte noch nie den Angsthasen. Vor Bayer aber warnt der Coach: „Leverkusen kommt mit einer kompakten Mannschaft, die uns vor schwierige Aufgaben stellen wird. Wir werden schon einen guten Tag benötigen, um die drei Punkte mitzunehmen.“ Der Trainer ist von der Qualität seiner Mannschaft zwar überzeugt, trotzdem bleibt er vorsichtig: „Du musst deine Qualität auf den Platz bringen, erst dann ist die Aufgabe erfüllt.“ Die Berliner gingen in den Testspielen und auch im DFB-Pokal beim 1:0-Sieg gegen Türkgücü München nie als Verlierer vom Platz. „Bei diesen Spielen habe ich viele Eindrücke gewonnen und die nimmst du mit. Am Ende legst du dich fest. Wir haben einen großen Kader, da werden zum Schluss immer Spieler übrig bleiben, die nicht eingesetzt werden können.“ Fehlen werden auf alle Fälle Grischa Prömel und der 19-jährige Fabio Schneider. Beide kurieren noch ihre Operationen aus. „Der eine oder andere im Team hat noch etwas Nachholbedarf, aber ansonsten ist die Mannschaft absolut fit“, gibt Trainer Fischer gern bekannt. Die Olympia-Fahrer Max Kruse und Cedric Teuchert haben normal mit der Mannschaft trainiert. Einem Einsatz steht nichts im Wege. Was die dreifache Belastung durch DFB-Pokal, Bundesliga und Euro Conference League anbetrifft, sieht Urs Fischer kein Problem: „Wir sollten über die Belastung nicht stöhnen, sondern uns darüber freuen, dass wir uns dies Belastung erkämpft haben.“
Der Schweizer hebt aber keinesfalls ab und träumt nicht von der Champions League: „Wir hatten in der vorigen Saison ein überaus erfolgreiches Jahr. Auf das wir alle stolz sein können. Wir müssen auch jetzt wieder ein Team hinbekommen, das sich auf dem Feld zerreißt. Wir haben doch gesehen, was es bringt, wenn eine Mannschaft mit voller Leidenschaft kämpft.“ Nach den ersten Eindrücken scheinen die aktuellen Eisernen durchaus noch besser zu spielen als die Vorjahres-Truppe. Da bleibt Fischer dennoch vorsichtig, meint jedoch: „Vielleicht haben wir in der Breite noch zugelegt.“ Trotzdem verkörpert Urs Fischer wie immer den bescheidene Alpenländer: „Der Klassenerhalt bleibt unser Ziel. Wenn wir am Ende Platz 15 belegen, haben wir alles richtig gemacht.“ Naja, ein bisschen Tiefstapelei dürfte bei den Trainer-Worten schon mitspielen.
Nach Lage der Dinge dürfen 11006 Zuschauer dem Match gegen Leverkusen in der „Alten Försterei“ die Ränge bevölkern. Fischer strahlt und die Augen leuchten, wenn er von den Zuschauern spricht: „Wir haben gelernt mit den Regeln umzugehen und auch vor leeren Rängen zu spielen. Umso mehr freue ich mich jetzt auf die Zuschauer. Gerade wir bei Union brauchen die Zuschauer. Ihre Unterstützung gibt uns zusätzliche Kraft.“ Na dann auf geht’s Unioner, zeigt den Leverkusenern, was eine eiserne Harke ist…