Die Werke des in Oslo und Berlin lebenden deutsch-norwegischen Künstlers thematisieren den nicht enden wollenden Krieg in Afghanistan. Kohler beschäftigt sich seit Anfang des Afghanistan-Krieges mit dem Kampf am Hindukusch. In vorherigen Ausstellungen brachte er die Ausweglosigkeit dieses scheinbar nie endenden Konfliktes bereits zur Sprache. In diesen Tagen verdichtet sich zunehmend die Erkenntnis, so Kohler, „dass wir es mit einem Kampf um Militärbasen, Bodenschätzen und Pipelines zu tun haben“. Kohler weiter: „Ursache ist ein großes geopolitisch-strategisches Interesse an der Region, dahinter stehen wie so oft Wirtschaftsinteressen großer internationalen Firmen und Konzerne. Zivilisten die mit dem 11. Sept. nichts zu tun haben werden kollektiv in Sippenhaft genommen, sterben zu tausenden in einem Krieg der schon längst sinnlos geworden ist.“
Das Bild „Afghanisches Requiem” zeigt 30 der getöteten Zivilisten in einem von der NATO ausgelösten Bombardement im Jahr 2009. In dem Angriff starben mehr als 142 Menschen in Kundus.
Mit einem Bildvokabular , das kunsthistorische Kompositionselemente von dem späten Mittelalter bis in die Moderne mit Ironie, Karikatur, Groteske und subkulturellen Bildstrategien verbindet, versucht Kohler, kurios autoritäre Begleiterscheinungen der Gesellschaftsordnung zu entlarven.
Ein häufig wiederkehrendes Thema in Kohlers Werk ist die Hinterfragung menschlicher Motive und des menschlichen Körpers an sich.