Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mit den Worten „Manchmal reicht es schon, eine Baguettscheibe für ein Bruschetta anzurösten, um dem Gericht eine ganz besondere Note zu verleihen“ beginnt nach dem zweiseitigen Inhaltsverzeichnes die Eröffnung der Einleitung des 232 Seiten umfassenden Buches „Feuer und Funken. Rezepte und Projekte für deine Outdoorküche“ von Felix Schäferhoff, das am 11.3.2022 im Landwirtschaftsverlag mit Sitz in Münster, erschienen ist. Der Autor läßt zu Beginn die Hosen runter und teilt mit, worum es in seinem Werk geht: um „die Vielfalt des Grillens“, die er seinen Lesern „beibringen“ möchte.
Die Zielgruppe grenzt er auch gleich ein, die die „Auswahl an Rezepten“ könne „ohne vile Erfahrung“ nachgegrillt werden. Anfänger aufgepaßt bei „Burger oder Pulled Pork“, Gulasch, Flammlach oder „Pastrami“ und „Spanferkel“. Dies alles und noch viel mehr wird wie folgt gegliedert: „Rubs, Marinaden und Beilagen“, „Buns & Brote“, „Dutch Oven“, „Burger“, „Die Dreifaltigkeit des BBQ“, „Rindfleisch“, „Schweinefleisch“, „Geflügel“, „Fisch & Meeresfrüchte“, „Specials“, „Vegetarisches“ und „Nachspeisen“. Richtig gelesen, die Kategorien für die Rezepte wirken wie eine Mischung aus Klassik und Kontra. Der gußeiserne Bräter, der auch Camp Oven genannt wird und in der Regel auf drei Beinen steht oder am Dreibein hängt, bekommt sein eigenes Kapitel. Ihn gibt es auch als Jydepott, was nichts mit Jyden, die man falsch schreibt, zu tun hat, sondern mit Dänen, die auf der Kimbrischen Halbinsel wiet mehr als nur ganz Nordschleswig besetzt halten. Daß die Jüten ein germanischer Stamm sind, einer wie die Angeln und Sachsen, das ist wohl wahr, weiß aber heute aber kaum einer in einem Land, das nicht erst seit Jahren umvolkt wird, sondern seit Jahrzehnten und zwar von Christen und Sozen sowie Besserverdienenden und Olivgrünen. Würde doch dieses Polit-Pack über das Mare Germanicum ins heutige England, Engeland, Land der Angeln, ziehen wie einst Jüten, Angeln und Sachsen. Mir wäre wohler. Daß der eine oder andere germanische Friese und Franke, ja, insbesondere Rheinfranke, auch mit dabei war sowie ebenfalls ein Ofen der „Dutch“ und „Double Dutch“, ein Jydepott – beide erinnern an Grapen aus Hellenien, also an die Töpfe, die in Museen der Hellenischen Republik zu besichtigen sind, das darf angenommen werden.
Schäferhoffs „Dutch Oven“ gilt anscheinend als Projekt, genauer: als DIY-Projekt. Weiter sind ein magnetisches Messerbrett, ein vertikaler Smoker, ein Felgengrill und ein Barii, ein Asado-Rack und ein Werkzeugkastengrill sowie ein Flammlachsbrett. Das sind die im Untertitel besagten und sowohl ausführlich beschriebenen als auch aussagekräftig bebilderten Projekte und für die über 60 Rezepte gibt es leider kein Register. Die Rezepte werden schnörkellos ohne Vorbemerkung oder einleitende Worte in Zutaten und Zubereitung sowie mit sachdienlichen Hinweisen vorgestellt. Zudem wurden sie alle angenehm und appetitanregend bebildert. Wahrlich, fotografieren kann Felix Schäferhoff auch gut und das macht er wohl auch gerne beziehungsweise „leidenschaftlich“, wie es in einer Presseinformation des aus dem Landwirtschaftsverlag heißt. Darin ließt man, daß der Autor Wert auf Regionalität und Saisonalität legen würde, was ich gut heiße wie das Selbstanbauen von Gemüse und das Selberkochen drinnen und draußen. Darüber zu berichten, das geht übrigens auch ohne ins Dummdeutsche verfallen zu müssen. Den Herren des Verlages ist die Einstellung und gute Bezahlung von seriösen Lektoren zu raten, die ihren Autoren Bockmist wie „Kartoffelwaffeln mit Bacon und Cheese“ um die Ohren hauen, wenn es zu Speck und Käse nicht reicht, und zwar so lange, bis sie gar sind wie ein „Roadkill Chicken“, besser bekannt als Stoßstangen-Geflügel, und nicht mehr blutig.
Bibliographische Angaben
Felix Schäferhoff, Feuer und Funken, Rezepte und Projekte für deine Outdoor-Küche, 232 Seiten, fester Einband, Verlag: LV-Buch im Landwirtschaftsverlag GmbH, Münster, 1. Auflage, 11.3.2022, ISBN: 978-3-7843-5706-5, Preis: 29 EUR (Deutschland)