Wurde Nawalny mit Nowitschok vergiftet und wenn ja, von wem? Was weiß Merkel wirklich? Und was weiß Lukaschenko?

Angela Merkel (CDU).
Angela Merkel (CDU). Quelle: Pixabay

Berlin, Deutschland (Weltexpress). Gute Frage: Wurde Nawalny mit Nowitschok vergiftet und wenn ja, von wem? Die einen sagen hü (Merkel), die anderen hott (Lukaschenko). Behauptungen sind das eine, Beweise das andere. Behauptungen müssen am Ende des Tages bewiesen werden, sonst werden sie von den einen als bare Münze und also als Wahrheit genommen, von den anderen als Lug und Trug und also als Lüge. Doch was ist Wahrheit, was Lüge?

Angela Merkel (CDU) behauptete als Kanzlerin in Berlin, dass Nawalny mit Nowitschok vergiftet worden sei und „er … zum Schweigen gebracht werden“ sollte. Doch wen einer oder mehrere einen wie Nawalny zum Schweigen bringen wollen, warum verwenden sie Nowitschok? Nowitschok ist wahrlich weniger tödlich als andere Giftstoffe. Und warum Gift, wenn es darum geht, jemanden zum Schweigen zu bringen?

Merkel muss, wenn ihre Worte etwas gelten sollen, für Gewissheit sorgen. Sonst sind sie nichts wert, sonst sind sie Agitation und Propaganda. Das gilt auch für Alexander Lukaschenko.

Was weiß Lukaschenko über Nowitschok und Nawalny? Und vor allem: Was weiß der Präsident von Weißrussland über „ein Telefonat zwischen Berlin und Warschau?

Dass er nach eigenen Angaben Beweise dafür habe, dass das missglückte Attentat auf Alexej Nawalny vom „Westen“ vorgetäuscht worden sei, das hat er am Donnerstag, den 3.9.2020, öffentlich im TV verkündet. Jetzt wartet die Weltöffentlichkeit auf den Beweis.

Bisher ist nur die Behauptung bekannt, dass ein weißrussischer Geheimdienste ein Telefonat zwischen Berlin und Warschau abgefangen und mitgehört habe, „aus dem dies eindeutig hervorgehe, sagte Lukaschenko am Donnerstag bei einem vom Fernsehen übertragenen Treffen mit dem russischen Ministerpräsidenten Michail Mischustin in Minsk. Damit solle Moskau von einem Eingreifen in Belarus abgehalten werden.

„Es gab keine Vergiftung von Nawalny“, sagte Lukaschenko. „Sie taten es – ich zitiere – um (den russischen Präsidenten Wladimir) Putin davon abzuhalten, seine Nase in die Angelegenheiten von Belarus zu stecken.“

In „Sputnik“ (3.9.2020) heißt es unter der Überschrift „Lukaschenko: Warschau-Berlin-Gespräch abgefangen – Erklärung über Nawalnys Vergiftung gefälscht“ wie folgt: „Bei seinem Treffen mit Mischustin sagte der weißrussische Präsident: ‚Wir gehen davon aus, dass Warschau mit Berlin spricht, zwei Anrufer sind im Kontakt. Unsere radioelektronische Militäraufklärung hat das abgefangen. (…) Es ist deutlich erkennbar, dass es eine Fälschung ist._

Dem fügte er hinzu: ‚Es gab keine Vergiftung von Nawalny.‘

‚Soweit ich verstehe, hat eine Spezialistengruppe Fakten oder vielleicht Erklärungen für Merkel und ihre Administration vorbereitet, die sie gemacht hat (…)‘, sagte er ferner.

Dem fügte Lukaschenko hinzu, dass Weißrussland diese Tonaufzeichnung an den russischen Inlandsgeheimdienst FSB weiterleiten werde.

Nun äußerte sich der Kreml-Sprecher Dmitri Peskow dazu: ‚Lukaschenko hat nur eine Erklärung darüber abgegeben. Er hat gesagt, dass das Material an den FSB übergeben werden könne. Bislang gibt es keine weiteren Angaben.'“

Anmerkung:

Siehe auch den Artikel „Tanz den Nowitschok“ von Kerstin-Bettina Kaiser.

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