Los ging’s in Seßlach, dem „Oberfränkischen Rothenburg“. Mit dem Slogan „3 Tore zum Mittelalter“ wirbt das malerische Städtchen für einen Besuch seiner historischen Altstadt mit der Stadtmauer und den drei gut erhaltenen Wehrtürmen. Seßlach war bereits mehrfach Drehort, so z. B. für die Filme „Luther“ und „Räuber Hotzenplotz“. Vom 19. bis 21. August 2011 findet in dem Mittelalter-Städtchen das traditionelle Seßlacher Altstadtfest statt. „Dann wird im Kommunbrauhaus auch wieder leckeres Bier gebraut“, freut sich Stadtführer Heinz Winkelmann. Gern zeigt er seinen Gästen die imposante Pfarrkirche St. Johannes des Täufers u. a. mit einem wertvollen Schnitzaltar, das fürstbischöfliche Amtsmagazin und die wahrhaft steinalte Rodachbrücke mit Nepomukfigur und Kreuzigungsgruppe. Seßlach liegt am Fränkischen Bibelweg, den die Wallfahrer auf ihrem Weg zur Basilika Vierzehnheiligen nutzen. Während eines internationalen Bildhauerseminars 2010 haben 20 Künstler aus Europa hier eindrucksvolle Holzskulpturen geschaffen (www.sesslach.de)
Regionalgeschichte der Grenzregion Thüringen/Bayern ist im neuen Zweiländermuseum Rodachtal im Ortsteil Streufdorf von Straufhain auf beeindruckende Weise zu erleben. Der Bogen spannt sich dabei vom Kaiserreich bis zur friedlichen Revolution 1989. Elf Stationen der Außenroute des Zweiländermuseums führen zu Schauplätzen der deutschen Teilung entlang der ehemaligen Grenze (www.zweilaendermuseum.de).
Unter dem Motto „Raus aus dem Alltag – rauf auf die Maschine…“ bietet hier Borderland Tours u. a. das Erlebnis „Quadfahren“ an. So kann man nach entsprechender Einweisung und in Begleitung eines ortskundigen Führers zu spannenden Touren im ehemaligen Grenzgebiet starten (www.borderland-tours.de).
Wer Westernambiente in urigen Saloons und Pferde mag, der ist in der Countryscheune und Shadow Creek Ranch im thüringischen Einöd bei Bad Colberg-Heldburg gut aufgehoben. Reitunterricht, Kutschfahrten und Reitturniere werden hier angeboten. Stimmungsvolle Live-Musik gibt’s zum 10. Countryfest vom 5. bis 7. August 2011. In Sichtweite des Veste Heldburg, die derzeit zum Deutschen Burgenmuseum ausgebaut wird, finden dann an allen Tagen auch Turniere in den verschiedenen Disziplinen statt (www.countryscheune.de).
Kräftig gefeiert wird auch in Coburg, wo Mitte Juli das 20. Samba-Festival und das traditionelle Schlossplatzfest über die Bühne gegangen sind. Gourmets sollten sich schon jetzt die Termine für den einzigartigen „Coburger Kloßmarkt“ (26. – 28. August 2011) und den Zwiebelmarkt (8./9. September 2011) in „Coburgs Guter Stube“ vormerken. Der imposante Marktplatz der einstigen Residenzstadt mit dem Denkmal von Prinz Albert von Sachsen-Coburg und Gotha, dessen 150. Todestag in diesem Jahr begangen wird, ist ein beliebtes Fotomotiv. Das Stadthaus im Stil der deutschen Spätrenaissance, das Rathaus mit markantem Erker und der Figur des Stadtpatrons (hl. Mauritius), das im Rokokostil erbaute Sparkassengebäude und die Hofapotheke mit einem sehenswerten gotischen Erker sind hier vor allem zu nennen. Das alles kann und sollte man beim Verzehr einer Coburger Spezialität, der über Kiefernzapfen im offenen Feuer gegrillten Bratwürste, genießen…
In dem als repräsentative Stadtresidenz der Coburger Herzöge errichteten Schloss Ehrenburg am Schlossplatz erinnern u. a. zahlreiche Porträts an die geschickte Heiratspolitik des Hauses Sachsen-Coburg und Gotha im 19. Jahrhundert. So ist z. B. auch das Schlafzimmer von Queen Victoria zu sehen, die hier häufig zu Gast war. Zu den größten Anlagen der Stauferzeit in Deutschland zählt die imposante Veste Coburg. Kunstsammlungen von internationalem Rang, darunter eine kostbare Glasausstellung, können auf 4500 m/2 besichtigt werden. Einzigartig auch das Jagd-Intarsienzimmer aus dem Jahre 1632 sowie die große Waffensammlung u. a. mit Prunkharnischen und Turnierausrüstungen. Zu den Kostbarkeiten gehören auch das aus Thüringen stammende Vesperbild „Pieta“ (um 1370) und das umfangreiche Kupferstichkabinett. Beeindruckend die Wachsbüste (1789) von Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld. Und immer wieder stoßen wir auf Zeugnisse, die an den mehrmonatigen Aufenthalt von Martin Luther 1530 erinnern. Am 10. September 2011 laden die Kunstsammlungen der Veste Coburg ab 18 Uhr zu einer „Nacht der Kontraste“ im Rahmen der Coburger Museumsnacht in die stilvoll illuminierten Höfe ein. Das abwechslungsreiche Programm bei Essen und Trinken wird sich dann viel um Prinz Albert und Queen Victoria drehen. (www.kunstsammlungen-coburg.de).
Nach vielen interessanten Entdeckungen zwischen „Fränkischer Leuchte“ und „Fränkischer Krone“ freuen wir uns nun auf Wohlfühl-Erlebnisse in der ThermeNatur in Bad Rodach. Geschäftsführerin Gabriele Lippmann hat für unsere Berliner Journalistengruppe ein spannendes Programm „Auf den Spuren der Geburtstagsflüchter“ in und um Bad Rodach zusammengestellt. So können wir uns zunächst mit einer Wohlfühl-Aroma-Massage verwöhnen lassen, bevor es in die über 1000 m/2 große Thermen-Badelandschaft inmitten einer prächtigen Hügellandschaft und in die Sauna-Erlebniswelt „Erdfeuer“ geht. In vier Innen- und drei Außenbecken mit dem bis zu 35 Grad warmen sprudelnden Thermalwasser aus einer Tiefe bis zu 1100 Metern kann man sich einfach nur wohlfühlen, Kraft für neue Entdeckungen schöpfen. Strömungskanal, Dampfbäder, Kneippanlage, Solebecken und das Tepidarium bieten in einer der schönsten Wellness- und Gesundheitseinrichtungen Frankens Erholung pur. Und auch das gehört zur ThermeNatur in Bad Rodach, einem der WellVital-Kurorte Bayerns. An jedem Sonntag (14 – 16 Uhr) erfreut der „Singende Bademeister“ die Gäste. Noch bis zum 12. September 2011 gilt das Sommer-Special. Zum Sommerlaune-Sonderpreis von 9,90 Euro (12,90 Euro inkl. Sauna) kann man eine Tageskarte für die ThermeNatur erwerben!
Im nahegelegen 4-Sterne-Kurhotel hat sich Direktor Dieter Weil ebenfalls etwas Besonderes einfallen lassen. Unter dem Motto „Flair-Sommerfestival“ offeriert das Kurhotel Bad Rodach seinen Gästen bis zum September ein einzigartiges Wohlfühl-Arrangement aus Kultur, Kulinarik und Kurbad für Körper, Geist und Seele. „Wir organisieren unseren Gästen neben den Eintrittskarten auf Wunsch auch die passende Verkehrsverbindung und servieren nach der Rückkehr von einem herrlichen Kunstgenuss ein kulinarisches Betthupferl aufs Zimmer. Der Gast kann so in Bad Rodach beispielsweise tagsüber im Heilwasser der Therme relaxen, Sauna oder Massagen genießen und am Abend das Landestheater Coburg, die Waldbühne Heldritt oder Open-Air-Konzerte besuchen“, freut sich Hotelchef Dieter Weil. Und für seine Mittwochsgäste hält er ein weiteres „Goodie“ bereit: ihnen schenkt das Kurhotel einen Besuch in Deutschlands kleinstem Kult-Kino: der Bad Rodacher „KUhLISSE“. In dem vom Verein „Bad Rodach begeistert“ betriebenen Kino sorgen engagierte Cineasten dafür, dass die Besucher sich auch in der Pause „wie im Film“ fühlen, wenn ihnen z. B. der eine oder andere „Star“ auch vor der Leinwand begegnet!
Die KUhLISSE“ gehört zu den Initiativen des 2010 gegründeten Stadtmarketing-Netzwerks „Bad Rodach begeistert“, in dem sich Hotelier Dieter Weil, Thermen-Chefin Gabriele Lippmann und weitere Persönlichkeiten der Region engagieren. So lud uns der umtriebige Hotelier kurzerhand gemeinsam mit seinen Oldtimerfreunden zu einer Tour am „Grünen Band“ ein – eine unvergessliche Oldtimer (aus)fahrt in die deutsch-deutsche Geschichte. Eine der Stationen der „Grenzgängertour“ war die Gedenkstätte Billmuthausen, die an das 1978 zerstörte Dorf in unmittelbarer Nähe der einstigen DDR-Grenzanlagen erinnert. Und wo am 18. November 1989 am damaligen Grenzübergang Adelhausen die alte Verbindungsstraße zwischen Hildburghausen und Coburg wieder geöffnet wurde, da produziert Geschäftsführer Rainer Möbus seit vielen Jahren mit seinen Mitarbeitern die weithin bekannten leckeren Rodacher Fruchtsäfte und Obstbrände. Am Abend gibt’s dann auf der Waldbühne Heldritt ein Wiedersehen mit ihm – als gefeierte „Charleys Tante“ in der gleichnamigen Komödie. Bis Ende Juli sind die Mitglieder des Heimatvereins Heldritt e. V. auf einer der größten überdachten Freilichtbühnen Nordbayerns noch in Aktion, bevor im August die Coburger Sommeroperette dort ihre Gastspiele gibt. Überraschung im ehemaligen herzoglichen Jagdschloss Bad Rodach, das heute als Haus des Gastes genutzt wird und auch das Heimatmuseum und die Gästeinformation beherbergt. Prinz Friedrich Josias von Sachsen-Coburg-Saalfeld begrüßt uns hier zünftig. Für Gästeführer Hans Jürgen Schmidt aus Coburg eine gern genutzte Gelegenheit uns eine der interessantesten Coburger Persönlichkeiten in Original-Uniform und nicht ohne Spaß näher zu bringen.
Seit 1982 gibt es in Bad Rodach wieder Nachtwächter. Bis 2004 war Walter Kienel sogar Zunftmeister der Europäischen Nachtwächter- und Türmerzunft, die ihre Wiege im oberfränkischen Thermalbadstädtchen hatte. Von Mai bis September kann man nun an jedem Mittwochabend einen der derzeit drei Bad Rodacher Nachtwächter mit selbst gedichteten aktuellen Versen in Aktion erleben. Wir waren dabei als Alfred Hahn am romantischen Pulverturm an der Alten Schule seinen Auftritt hatte. Gern nutzen die Gäste auch die Gelegenheit, zuvor den legendären Nachtwächterturm an der Stadtmauer zu besichtigen, bevor dann eine Musikkapelle auf den Nachtwächterauftritt um 21 Uhr einstimmt. Auch wir nehmen gemeinsam mit Thermen-Chefin Gabriele Lippmann, Nachtwächter Alfred Hahn sowie der Chefin der „Rodacher Storch & Kurzeitung“ und des Kur- und Tourismusvereins Bad Rodach e. V. Jutta Schmidt im rustikalen Nachtwächterturm zünftig Abschied von einer Wohlfühl- und Erlebnisstadt im Rodachtal zwischen „Fränkischer Leuchte“ und „Fränkischer Krone“, die mitten in Deutschland jung und alt viel zu bieten hat.
Bad Rodach ist gut über die A 73 (Abfahrt Eisfeld-Süd oder Coburg) bzw. per Bahn im Zweistundentakt von Coburg bzw. Lichtenfels (ICE-Station) zu erreichen. Mehrmals in der Woche verkehrt auch der „Frankenland-Express“ von Berlin über Bad Steben und Kronach nach Coburg (Bayern Express & P. Kühn Berlin GmbH).
Websites: www.bad-rodach.de, www.therme-natur.de, www.coburg-tourist.de