Berlin, Deutschland (Weltexpress). Das kann heiter werden. Endlich wieder ein volles Haus in der „Alten Försterei“. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit bitten die Eisernen die Kölner Freitag, 20.30 Uhr, auf den Rasen. Vielleicht erleben die 22 012 Fans einen Fußball-Karneval.
Unions-Trainer Urs Fischer glaubt jedenfalls: „Wir benötigen gegen Köln viel Bewegung ohne und Präzision mit dem Ball.“ Dabei gilt es, den Kölner Torjäger Sebastian Andersson in seinem Aktionsradius einzuschränken.
Kölns Trainer Steffen Baumgart (50) scheint, als Ex-Unioner mit einem Heidenrespekt in die Wuhl- heide zu fahren. Jedenfalls ist dieses Gefühl „Baumis“ Urteil über Trainer-Kollegen Urs Fischer zu entnehmen, wenn er gegenüber „Bild“ sagt: „Fischer hat für jeden Gegner einen Plan. Er reagiert auf alles. Urs ist für mich der beste Trainer, den es gibt. Bei Union hat er viele Wünsche und Sehnsüchte erfüllt. Er wäre am schwersten von allen zu ersetzen.“
Natürlich geht ein solches Lob von einem etwas jüngeren Kollegen selbst einem Schweizer Haudegen runter wie Öl. Fischer bleibt aber cool, wenn er meint: „Das Lob ist schön, aber Steffen soll es nicht übertreiben.“
Das darf als Hinweise darauf verstanden werden, dass sich die Kölner heute warm anziehen müssen und das nicht nur, weil es am Freitag in der „Alten Försterei“ noch einmal richtig kalt werden soll.
Die beiden Trainer verbindet eine gewisse Freundschaft. Sie tauschen gelegentlich ihre Gedanken übers Internet aus. Für 90 Minuten ruht die Freundschaft, denn die Eisernen wollen heute den 40. Punkt holen, mit dem die Unioner nach allen bisherigen Erkenntnissen für ein weiteres Jahr in der Bundesliga mitmischen dürfen. Fischer will sich durch die netten Worte aber nicht einlullen lassen: „Wir wollen gewinnen und hoffen, dass uns die Fans in einem vollen Haus helfen, Tore zu schießen.“
Alle Nationalspieler von Christopher Trimmel (Österreich) bis Julian Reyerson (Norwegen) sind wieder gesund zurück. Nur auf den erkrankten Anthony Ujah muss Urs Fischer verzichten.