Wie tief will sich die Deutsche noch vor dem Türken bücken?

Wie Barack Obama, dessen Amtszeit ausläuft, längst eine lahme Ente ist, so wird auch Merkel im Ausland als totes Huhn wahrgenommen. Merkel wird gerupft.
Die CDU hat nach einem Jahr Flüchtlingskrise völlig fertig und mit fällt die Vorsitzende immer tiefer. In der deutschen Hauptstadt herrscht längst keine Kanzlerin, in Berlin herrscht höchstens schlechtes Wetter.
Beide großen Regierungsparteien rutschen seit Monaten in den Sonntagsfragen ab. Die SPD darf froh sein, noch bei 20 Prozent plus x gehandelt zu werden und die CDU noch über 35 Prozent. Bei aktuellen Umfragen zur Bundestagswahl liegt die CDU zwischen 35 und 40 Prozent. Die Alternative für Deutschland (AfD) sehen die sechs großen Institute Forsa, TNS Emnid, Forschungsgruppe Wahlen, Allensbach, Infrastest Dimap und GMS (letzter Stand 03.02.2016) bei satten 10 Prozent. Selbst die Partei der Besserverdienenden wittert Morgenluft und hofft wieder, die Fünf-Prozent-Hürde überspringen zu können.
Eine Begrenzung der Flüchtlingszahlen wird Merkel nicht erreichen, egal wie viele Milliarden sie den Muselmanen in Ankara und Istanbul in den Rachen schiebt. Die Türken kassieren auch von anderen Handlungsreisenden in Sachen Staats- und Kapitalgeschäfte. Zudem haben die Herren in der Türkei nicht nur wegen Zypern ein Huhn mit den Griechen zu rupfen.
Nach über eine Millionen Menschen 2015 werden sich auch 2016 über eine Millionen Migranten auf den Weg nach EU-Europa machen, ob wir sie Flüchtlinge, Asylsuchende oder Siedler nennen, spielt dabei keine Rolle. Hunderte werden vor den Inseln der Leichen mit ihren Booten absaufen, vor Lampedusa oder Lesbos ertrinken. Doch deswegen werden die Leute, die aus geschundenen, gefallenen und getadelten Ländern nichts wie weg wollen – immer aus guten Gründen -, an den Küsten der Türkei oder Nordafrikas nicht Halt machen, höchsten Rast einlegen, denn sie wollen in die gepriesene Europäische Union, nach Deutschland und in weitere gelobte Länder des goldenen „Westens“. Erst wenn sie hier sind, werden sie erkennen, dass nicht alles Gold ist, was glänzt. Doch nur die wenigsten werden freiwillig die Rückreise antreten. Die wenigstens werden sich mehr, die meisten weniger anpassen.
Schuld an der Misere dort, wo sie herkommen, sind Staaten wie die Türkei, die sich mit Syrern, Kurden und anderen im Krieg befinden. Die Türkei war zu viele Jahre das Aufmarsch- und Naherholungsgebiet nicht nur für den Islamischen Staat. Die Türkei war und ist bester Waren- und Waffenlieferant für alle in Afghanistan, Irak und Syrien kämpfenden Truppenteile. Von der Türkei aus wird Syrien auch bombardiert. Beweise wurden zu Hauf präsentiert. Hunderttausende vor dem Krieg geflüchtete Syrer und Iraker, darunter Tausende Afghanen, harren in der Türkei aus. Zehntaussende warten darauf, die Grenze in die Türkei überschreiten zu können, denn derzeit ist die Grenze dicht.
Verhandelt Erdogan mit Merkel auf dem Rücken der Kriegsflüchtlinge, die er selber geschaffen hat? Wird er auch diese Flüchtlinge in die Türkei lassen, wenn Merkel noch Munition und Mammon drauflegt? Und was dann? Wird Erdogan die Flüchtlinge wie bisher bestens organisiert und mit Bussen an die türkische Westküste fahren lassen? Und was passiert dann? Wir alle wissen die Antwort.
Merkel hat schon längst den Bock zum Gärtner gemacht. Der aber arbeitet auf eigene Rechnung und die fällt von Mal zu Mal höher aus. Wie viel Moneten will Merkel, deren Moral sich wie die von Sigmar Gabriel (SPD) in Sachen Asylrecht bereits tief im Morast befindet, Erdogan noch in die Tasche stecken? Wie tief will sich die Deutsche noch vor dem Türken bücken?
Es wird Zeit, alle deutschen Soldaten aus der Türkei abzuziehen. Es wird Zeit die Türkei aus der NATO zu werfen oder die Veranstaltung der USA ganz zu verlassen wie einst die Franzosen unter de Gaulle. Es wird Zeit, die Türkei als Terror- und Kriegsstatt zu kritisieren und Sanktionen zu erlassen.
Vorheriger Artikel„Gewaltlose Kommunikation zwischen Mensch und Pferd“ – Silke Vallentin im Interview“
Nächster ArtikelDie Angst der anderen – „Geächtet“ zum Nachdenken im Theater am Kurfürstendamm