Washington, VSA (Weltexpress). Andrew Napolitano, E-Fox-News-Moderator, führte mit Douglas Macgregor, Oberst a.D. der VS-Streitkräfte, Politikwissenschaftler, Militärtheoretiker, Autor und Berater ein Interview.
Andrew Napolitano: Wie lange, denken Sie, wird Präsident Putin sich noch in Geduld üben, nachdem Sie uns – zusammen mit fast allen ihren Kollegen in dieser Sendung und anderen, mit denen Sie und ich kommunizieren, – gesagt haben, dass sein Ziel darin besteht, das ukrainische Militär zu schwächen? Und das tut er gedulgit, methodisch und systematisch.
Er will keinen Oreschnik in ein Gebäude der ukrainischen Regierung schicken. Aber irgendwann, so denke ich, wird seine Geduld zu Ende sein. Was denken Sie darüber, Oberst?
Douglas Mcgregor: Nun, Sie stellen eine sehr wichtige Frage. Leider hat keiner von uns Ohren im Kreml. Aber wir müssen einige Dinge annehmen. Präsident Putin wird sehr genau beobachten, was von Seiten der NATO-Mitglieder – vor allem dem Vereinigten Königreich (VK), der Französische Republik und der Bundesrepublik Deutschland sowie den VSA – in der Westukraine passiert. Was meine ich damit?
Wenn plötzlich riesige Mengen an SM-6-Raketen auftauchen – das sind Standard-Raketen, die fast Hyperschallgeschwindigkeit erreichen und mit großer Präzision zuschlagen können -, dann wird das Auswirkungen auf die Russen haben. Die Russen werden dann sagen: „Warten wir, bis diese Dinger alle voll einsatzbereit sind, oder schlagen wir zuerst zu?“
Sie werden abwarten und beobachten, ob Taurus-Raketen auftauchen.
Wenn das passiert, werden die Russen dazu neigen, sehr entschlossen zu handeln und ihre Truppen weiter nach Westen zu verlegen. Sie sind bereits am Stadtrand von Odessa. Sie haben viele Leute westlich des Dnjepr. Bislang haben sie nur noch nicht ihre konventionellen Streitkräfte dorthin gebracht. Das kann sehr schnell gehen.
Odessa könnte also innerhalb weniger Tage fallen. Ich weiß, daß einige NATO-Mitglieder, vor allem die Französische Republik, aber auch das VK, Truppen nach Odessa geschickt haben. Aber wie die Russen sind auch diese nur in sehr geringer Zahl vor Ort und scheinen Spezialeinheiten zu sein. All das deutet jedoch auf eine Eskalation des Krieges hin.
Und wieder müssen sich die Russen fragen: „Wie lange warten wir, bevor dies eine echte existenzielle Bedrohung für uns darstellt?“ Oder warten wir einfach ab?“ Abwarten oder nicht abwarten – das ist die Frage.
Ich kenne die Antwort darauf nicht, aber ich denke, Präsident Putin hat jetzt wahrscheinlich mehr grundlegende, konkrete Unterstützung durch die russische Bevölkerung als je zuvor. Und niemand zweifelt an der Gerechtigkeit seiner Sache. Jeder hat das Material aus den entdeckten Biolaboren gesehen. Sie wissen, in welche schrecklichen Dinge die CIA verwickelt war und was sie geplant hat.
Sie wissen, daß die Ukrainer jetzt Männer Ende 50, Ende 60 in Uniformen als Kanonenfutter mißbrauchen.
Sie wissen, daß es in der Ukraine Leute gibt, die offen darüber reden, wie viel Geld man mit Kinderhandel, Menschenhandel, dem Weiterverkauf von Waren und dem Verkauf von Bodenschätzen verdienen kann.
Und natürlich hat Selenski landwirtschaftliche Flächen an BlackRock und andere verkauft.
All das ist in Moskau bekannt. Und Moskau muß eine Entscheidung treffen. „Gehen wir weiter voran? Machen wir weiter? Beenden wir endlich dieses Regime oder warten wir, bis es noch schlimmer wird?“
Ich kenne die Antwort nicht, aber ich denke, Präsident Putin ist leider nicht überrascht von dem, was Präsident Trump getan hat. Denken Sie daran, daß Präsident Putin mehr als einmal darauf hingewiesen hat, daß er beobachtet hat, wie sich jeder Präsident in einer Art John McCain verwandelt hat. Er hat zwar nicht John McCain gesagt, aber im Grunde ist es das, was er meint. Das ist der aktuelle Stand der Dinge.
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