Werder kann noch verlieren – In Bremen brennt der Baum

Feuer. Quelle: Pixabay, Foto: Patou Ricard

Bremen, Deutschland (Weltexpress). Die Elf von Cheftrainer Florian Kohfeldt kann noch verlieren. Nach vielen Unentschieden in den letzten Punktspielen reichte es gegen die Mannschaft der VfB Stuttgart 1893 AG noch nicht einmal mehr dazu.

Im Bremer Weserstadion mit Zusatzname gingen die vermutlich besten Spieler der SV Werder Bremen GmbH & Co. KGaA, die auflaufen und kicken konnten, mit 1:2 (0:1) unten.

Ohne Max Kruse im Mittelfeld und also nur Nieten auch dahinter und davor kann man nicht gewinnen. Niclas Füllkrug ist bekanntlich verletzt und wird das auch bleiben. Dass Davie Selke im Gewühl der Nachspielzeit ein Tor gelang, das mag ein Trotzpflaster sein, aber herausgespielt war das keinesfalls. Wer sollte in Bremen auch ein Tor herausspielen?

Die beiden Treffer der Ausländerns Silas Wamangituka (31., Elfmeter, und 90.) waren hingegen sehenswert. Und Wamangituka hätte noch mehr Tore schießen können (13., 74.).

Werder rutscht langsam aber offensichtlich sicher Richtung Tabellenkeller. Doch in Bremen brennt nicht nur wegen der sportlichen Talfahrt, die ja nicht nur über Tage währt oder Wochen, sondern über Monate, manche meinen: über Jahre, der Baum, sondern auch, weil der Bankrott droht.

Nicht nur Marco Bode und Jörg Wontorra liefern sich Scharmützel, sondern auch andere Altgediente. Wontorra will zurück in den Aufsichtsrat und Dutzende andere scheinen das auch zu wollen, aber längst nicht alle. Wontorra kritisierte die Werder-Führung scharf. Wontorra soll der „Deichstube“ gesagt haben: „Bei Werder sitzen viele in ihrer Komfortzone und wollen ihren Status verteidigen. Sie sind damit zufrieden, nur irgendwie in der Bundesliga zu bleiben. Die Geschäftsführung ist nicht optimal aufgestellt. Da fehlt es an Kompetenz.“

Frank Baumann wiederum soll der „Bild“ daraufhin mitgeteilt haben: „Ich würde das sehr gerne mit Wonti besprechen oder dann, wenn er irgendwann im Aufsichtsrat sitzt. Wonti hat sich in den letzten zwei Jahren aber nicht bei mir gemeldet. Wenn, dann ging es nur um Freikarten für den VIP-Bereich.“

In den Machtkampf an der Weser mischen sich auch andere ein, darunter Klaus-Dieter Fischer, Manfred Müller und Willi Lemke. Sie kritisieren mehr oder weniger stark und längst grundsätzlich die Führung um Frank Baumann, Klaus Filbry und Hubertus Hess-Grunewald und dem ihnen gewogenen Aufsichtsratschef Marco Bode, aber auch den Cheftrainer Kohfeldt.

Der Zoff findet auch unter den Zuschauern statt, aber das merkt man nicht, denn die Stadien sind bekanntlich leer, aber in Diskussionsforen fetzen sich die Anhänger immer mehr. Der kommende Winter wird wohl wenig Abkühlung bringen.

In Bremen brennt der Baum.

Das nächste Spiel der Mannschaft mit dem W auf dem Trikot findet in Leipzig statt. Zu gewinnen wird es dort nichts geben. Dann stehen nach elf Spieltagen elf Punkte zu Buche. Das ist bitter wenig. Doch auf dem Konto der Bremer ist wohl noch weniger.

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