Heidenheim, Bremen, Berlin, Deutschland (Weltexpress). Angesichts der klammen Kasse der SV Werder Bremen GmbH & Co. KGaA hält die grün-weiße Mannschaft mit dem W auf dem Trikot die Klasse. Dafür, dass Werder nicht nur notorisch klamm ist, sondern auch noch beinahe-bankrott, darf das bereits als beachtlich gelten.
Unter der Überschrift „Es wird finster an der Weser“ teilt Stefan Rommel in „Sport1“ (27.4.2020) mit, dass Klaus Filbry als „der Gestalter im Hintergrund … in einem Podcast … ein düsteres Bild des Traditionsklubs“ im April 2020 zeichnete. „Die ausgegliederte Werder Bremen GmbH und Co. KGaA wird erstmals seit ihrer Gründung vor 17 Jahren Schulden machen müssen.“
Von einem „monströsen Defizit“ ist die Rede und dann dies: „Im schlimmsten Fall verliere Werder bis zum Jahresende an die 40 bis 45 Millionen Euro.“ Und das bei Klassenerhalt!
Durch das 0:0 im Weserstadion, das bereits den Namenszusatz „Wohninvest“ erhielt, auf dem Trikot prankt nicht nur das W, sondern „Wiesenhof“, und das 2:2 in Heidenheim gegen den 1. FC Heidenheim, halten die Hühner, pardon, die Bremer die Klasse. Wohninvest und Wiesenhof, der Immobilienkonzern und der Geflügelproduzent, für viele der alten Schlachtenbummler der goldenen Jahre geht das gar nicht. Das sei wie Pest und Cholera.
Für viele jedoch scheint der Fisch vom Kopfe her zu stinken und das ist nicht nur Filbry, sondern Frank Baumann und Dr. Hubertus Hess-Grunewald. Die drei bilden die Geschäftsführung der Gesellschaft mit beschränkter Haftung und Co. KGaA. Der Aufsichtsrat wird von Marco Bodo angeführt. Die einen meinen zudem, Florian Kohfeldt könne es nicht, die anderen zeigen auf Spieler. Doch, wie geschrieben, angesichts klammer Kassen und roter Zahlen muss man in der 1. Liga erst einmal eine Mannschaft halten.
Dass die Saison ein Topf voll Scheiße war, keine Frage. Immerhin ist jetzt der Deckel drauf und der wird bis zum Beginn der kommenden Saison halten. Danach wird es wohl wieder weitergehen, denn nur Geld stinkt nicht und schießt Tore.
Ohne Moos wird auch in den nächsten Monaten nichts im Weserstadion los sein. Da über den Restsommer vermutlich kein Filbry-Podcast mit der Botschaft „Schatzkisten an den Weserstrand gespült“ zu hören und sehen sein wird, wird das mit der Not und dem Elend bei Werder weitergehen. Vielleicht erscheint das mal in einem besseren, mal in einem schlechteren Licht, das mag sein. Klar, dann kann man auch mit Kohfeldt, der seit 19 Jahren bei Werder arbeitet, weitermachen und mit Bode und Baumann, auch mit den Eigentümern von Wohninvest und Wiesenhof. Weiter so, Werder, fast wie der HSV, Hauptsache im Norden Nummer eins.