Berlin, BRD (Weltexpress). In einem politischen Beitrag vom 31. März 2025 spricht der russische Außenminister, Sergei Wiktorowitsch Lawrow [1] über die krampfhaften Bemühungen des Westens, das nazistische Regime in der Ukraine um jeden Preis am Leben zu erhalten. Es ist offensichtlich, dass die mehr als 500-jährige Tradition des Feudalismus, Kapitalismus und Kolonialismus der Europäer,
- fremde Länder und Gebiete zu erobern und rücksichtsloslos auszubeuten,
- jeden Widerstand gegen die feudale bzw. kapitalistische Ausbeutung im Keim zu ersticken und
- alle Bewegungen für Freiheit, Gleichberechtigung und Unabhängigkeit in den Kolonialländern in einem Blutbad ihres Gesindes und ihrer Sklaven zu ertränken,
im Neokolonialismus ihre „moderne“ Fortsetzung gefunden hat.
Nach Jürgen Osterhammel [2] wird in den deutschen Geschichtsbüchern unserer Kinder und Kindeskinder „als Kolonialismus die Inbesitznahme auswärtiger Territorien und die Unterwerfung, Vertreibung oder Ermordung der ansässigen Bevölkerung durch eine Kolonialherrschaft bezeichnet. Kolonialisten und Kolonialisierte stehen einander dabei kulturell in der Regel fremd gegenüber, was bei den Kolonialherren im neuzeitlichen Kolonialismus mit dem Glauben an eine kulturelle Überlegenheit über die sogenannten ‚Naturvölker‘ und teils an die eigene rassische Höherwertigkeit verbunden war“.
Weiter lernen sie im monopolkapitalistischen Geschichtsunterricht, dass dieser Rassismus durch frühe Theorien einer soziokulturellen Evolution gestützt wurde. Die Kolonisierung der Welt (siehe Bild 1) durch die europäischen Nationen stärkte die Ideologie des Eurozentrismus, d.h. die rassistisch und nationalistisch geprägte Überlegenheit der europäischen Völker und der westeuropäischen Zivilisation über andere Völker und Zivilisationen der Welt, aber auch ihre besondere Rolle in der Weltgeschichte [3].

Bild 1
Für uns – Bürgerinnen und Bürger der DDR – war, ist und bleibt der Kolonialismus und Neokolonialismus nichts anderes, als die brutale Ausbeutung und Unterdrückung eines in Abhängigkeit gebrachten Volkes durch die herrschende Klasse eines anderen Volkes unter Ausnutzung von Unterschieden im Niveau der ökonomischen und sozialen Entwicklung [4]. Das Hauptinstrument des Neo-kolonialismus ist der Kapitalexport in privater und staatlicher Form, auch Entwicklungshilfe genannt, der zu neuen erbarmungslosen Herrschafts- und Ausbeutungsverhältnissen des Weltkapitals in den kolonialen Ländern Asiens, Afrikas und Lateinamerikas geführt hat.
Tatsächlich wurden alle Tragödien der Menschheit vor 1939, einschließlich des Zweiten Weltkrieges, von den Europäern entfesselt. Egal ob in der Periode der Sklaverei, des Kolonialismus, in den türkischen Kriegen, oder im Ersten und Zweiten Weltkrieg – alles waren Versuche der einen oder anderen Macht, die in Europa eine führende Rolle übernahm, ihre Konkurrenten im Kampf um neue Lebensräume, Absatzmärkte, Rohstoff- und Energiequellen auszuschalten, auszubeuten, physisch zu vernichten, wenn möglich, „mit Stumpf und Stiel“ auszurotten. Eigentlich gibt es in diesem weltweiten Kampf nicht viel Neues. Menschen, Länder und Staaten befanden sich schon immer in einer derartigen Auseinandersetzung. Aber die Art und Weise, wie die Europäer ihre Konkurrenten in den letzten 500 Jahren vernichtet haben, ist besonders grausam und schrecklich. Dieser rachsüchtige und blutrünstige „Urinstinkt“ sitzt offensichtlich sehr tief in der gegenwärtigen europäischen Gesellschaft. Insbesondere in den alten und neuen Eliten, die in den meisten Ländern der Europäischen Union und in der NATO schon immer oder bereits wieder an der Macht sind. Und das trotz einer Opposition, in der das Verständnis für die Unannehmbarkeit einer derartigen Politik und derartiger unmenschlicher Handlungen scheinbar wächst [1].
Die niedrigen Instinkte der herrschenden Klasse in Europa offenbaren sich tagtäglich in der Ukraine, in einem Krieg, den der Westen mit den Händen des Kiewer Regimes und mit den ukrainischen Bürgern im Verlaufe vieler Jahre gegen die Russische Föderation vorbereitet und entfesselt hat. In Analogie zu Napoleon, der im Vaterländischen Krieg 1812 fast ganz Europa unter seine Fahne stellte, griff auch Hitler, nach seinem siegreichen Feldzug den Franzosen, Spaniern u.a. Vertretern der Länder des europäischen Kontinents kräftig unter die Arme. Mehr als 250.000 Franzosen kämpften von 1941 – 1945 an der Seite von Hitler in der Sowjetunion und führten verbrecherische Strafoperationen durch. Auch die Spanier nahmen aktiv an der Blockade der Stadt Leningrad teil. Vier ungarische SS-Divisionen waren am Überfall auf die Sowjetunion beteiligt. Ihre Soldaten zeichneten sich durch besondere Grausamkeiten gegenüber der friedlichen sowjetischen Bevölkerung aus. In der Regel machten sie keine Gefangenen, sie erschossen sie sofort an Ort und Stelle. Eiskalt ermordeten sie alte Männer, Frauen und Kinder. Mehr als 300.000 rumänische Soldaten kämpften gemeinsam mit den deutschen Faschisten an der Ostfront. Als die sowjetische Armee nach Rumänien kam, verwandelten sie sich plötzlich in wahre Friedensengel. Gegen die Sowjetunion kämpften als Verbündete von Hitler-Deutschland ca. 2,7 Millionen Soldaten und Offiziere aus 20 europäischen Ländern (Bild 2). Ohne die Verbündeten der Nazis waren im Jahre 1941 ca. 7,2 Millionen mordende Soldaten und Offiziere der deutschen Wehrmacht und der SS an der sowjetischen Front im Einsatz.

Bild 2
Das, was im Großen Vaterländischen Krieg vom 22. Juni 1941 bis zum 8. Mai 1945 nach dem hinterhältigen Überfall von Hitler-Deutschland auf die Sowjetunion tatsächlich geschah, widerspiegelt im wahrsten Sinne des Wortes die besondere Rolle der europäischen Zivilisation in der Weltgeschichte. Denn der von Hitlers Schergen und seinen Verbündeten verübte Völkermord (Genozid) ist mit dem normalen Menschenverstand nicht zu erfassen, geschweige denn zu begreifen. Das Morden der deutschen Horden und ihrer europäischen Verbündeten liegt außerhalb jedes Vorstellungsvermögens (Bild 3).

Bild 3
Deshalb sehen wir jetzt, dass fast der gesamte europäische Westen aufgerüstet werden soll, um mit „ihren Bajonetten“ das „Leben“ des ukrainischen Nazi-Regimes von Selenskyj zu verlängern. Wie schon in der Hitler-Ära, erfolgt auch diese Aufrüstung mit Nazi-Flaggen, mit Symbolen der SS-Division „Totenkopf“ u.v.a.m.
Mit Entsetzen beobachten wir, dass in Europa ethnische Minderheiten wieder das Recht auf die Nutzung ihrer eigenen Sprache verlieren, dass ihre Identität, ihr Glaube, ihre Gedanken, ihre Worte, ihre historische Erinnerungen und Erfahrungen offen in Frage gestellt, ja sogar offiziell verboten werden. Massenhaft werden Objekte, Denkmäler, Grabstätten für die im Zweiten Weltkrieg gefallenen sowjetischen Helden geschändet und in beleidigender Art und Weise zertrümmert und beseitigt. Diese und viele andere negative soziale, politische und wirtschaftliche Drohungen und Sanktionen haben in der Ukraine, in Litauen, in Lettland, in Estland und – in letzter Zeit – in praktisch allen europäischen Ländern eine massenhafte Verbreitung gefunden. Jeder Deutsche, Holländer, Franzose, Norweger, … kann für seine öffentlich geäußerte Überzeugung, die von der offiziellen Propaganda abweicht, rechtlich verfolgt, bestraft, entlassen, ja sogar durch Sperrung seines Bankkontos wirtschaftlich ruiniert werden. Sind das keine Erscheinungen eines offenen Rassismus? Ist das keine Neuauflage des alten europäischen Kolonialismus, Faschismus und Nazismus?
Offene Drohungen von Führungskräften der Europäischen Union, von europäischen Ländern und von der NATO an den russischen Präsidenten, Vladimir Putin, an seine Völker, Länder und Menschen, wecken bei vielen älteren Menschen die noch immer vorhandenen Erinnerungen an den „Drang nach Osten“. Ist der Konflikt in der Ukrainekeine Wiederholung des Bürgerkrieges in Spanien von 1936 – 1939 zwischen den faschistischen und antifaschistischen Kräften in Europa? Droht uns ein Dritter Weltkrieg?
Die Finanzoligarchie der westlichen Welt (vorrangig der USA und Großbritanniens) orientiert zur Sicherung ihrer Profite und des relativ hohen Lebensniveaus ihrer Mittelklasse ohne Zweifel auf einen Dritten Weltkrieg. Deshalb unterstützt und finanziert sie weltweit nazistische und faschistische Kräfte und Parteien. Deshalb finanzierte und organisierte sie den faschistischen Putsch 2014 in der Ukraine und ihren Krieg gegen Russland. Deshalb finanziert und organisiert sie seit vielen Jahrzehnten die „elektronische Sklaverei“, d.h. die völlige Verblödung und Desorientierung unserer Menschen durch ihre
- Massenmedien;
- sozialen Netze;
- absurden Filme und Fernsehsendungen;
- virtuellen Spiele und Spielchen;
- grüne Umwelt- und Genderpolitik;
- verkommene Literatur und Musik
in Europa.
Ihr Ziel haben sie fast erreicht: Ein Europa ohne Werte und Moral, ohne christlichen Glauben, mit einer schleichenden Deindustrialisierung und mit einem Bildungssystem, in dem Lesen, Schreiben und Rechnen nicht mehr so wichtig sind.
Das menschenfeindliche und menschenverachtende Europa war und ist auch künftig nicht unsere politische, ideologische und geistig – moralische Heimat, weil
- auf der Grundlage einer beispiellosen Russophobie der ruhmreiche Sieg der Sowjetunion über den Hitlerfaschismus in Europa von der Europäischen Union und von den NATO-Staaten völlig negiert wird;
- im Rahmen dieser nazistischen Russophobie Stalin und Hitler als Diktatoren auf eine Stufe gestellt werden;
- der grausame Völkermord (Genozid) von vielen Millionen sowjetischer Menschen während des Zweiten Weltkrieges von dem „vereinigten Deutschland“ und seinen Verbündeten mit allen nur denkbaren Mitteln und Methoden negiert und verschleiert wird;
- die objektive Notwendigkeit der Speziellen militärischen Operation Russlands (SMOR) in der Ukraine, bedingt durch den nazistischen Militärputsch in Kiew im Jahre 2014, durch die verfassungswidrigen Angriffe der Ukraine auf die souveränen Gebiete Donezk und Lugansk in den Jahren 2014 – 2022, durch das Verbot der russischen Sprache und durch den geplanten Eintritt der Ukraine in den aggressiven NATO-Block von der westlichen Allianz als hinterhältiger Angriff (Terrorakt) diffamiert wird;
- weil dem russischen Präsidenten, Vladimir Putin, vom europäischen Establishment unverhohlen gedroht wird, sein Land, seine Völker und Menschen in einem Krieg zu vernichten und nicht zuletzt,
- weil sich die NATO im Widerspruch zu allen Versprechungen bis zur Grenze Russlands ausgedehnt hat.

Bild 4
Angesichts der beispiellosen Standhaftigkeit, der Opferbereitschaft und des Heldentums der sowjetischen Soldaten und Offiziere im Zweiten Weltkrieg (siehe Bild 4) werden wir uns am 80. Jahrestag des Sieges der Roten Armee über den Hitlerfaschismus schweigend an ihren Gräbern verneigen und unseren geleisteten Schwur über ewige Freundschaft und enge Verbundenheit mit Russland, seinen Völkern und Menschen erneut bekräftigen. Denn niemals werden wir vergessen, dass sowjetische Menschen, insbesondere ihre tapferen Soldaten und Offiziere ohne Wenn und Aber, ohne eine Sekunde zu zögern, ihr Leben und ihre Gesundheit für den Sieg über den deutschen Faschismus, d.h. auch für unsere Befreiung vom verbrecherischen Nazi-System, geopfert haben.
Literaturquellen:
[1] Интервью Министра иностранных дел РФ, Сергея Викторовича Лаврова, для проекта «Без срока давности. Фронт без линии фронта», 31 марта 2025 г.
Minister der Russischen Föderation für Ausländische Angelegenheiten, Sergei Wiktorowitsch Lawrow, zum Projekt „Ohne Verjährung. Front ohne Frontlinie“, 31. März 2025
[2] Jürgen Osterhammel „Der Kolonialismus: Geschichte, Formen, Folgen“, Verlag Wissen Beck, München 2021
[3] Hans Köchler „Demokratie und neue Weltordnung: ideologischer Anspruch und machtpolitische Realität eines ordnungspolitischen Diskurses, AG Wissenschaft und Politik, 1992
[4] KLEINES POLITISCHES WÖRTERBUCH, Dietz Verlag, Berlin 1985, 4. Auflage
Anmerkung:
Dieser Beitrag wurde am Vorabend des 80. Jahrestages der Befreiung Deutschlands vom Hitlerfaschismus in deutscher und russischer Sprache unter den folgenden Links
https://www.dr-schacht.com/assets/pdfdoc/Wer_sind_die_wahren_Neokolonialisten_und_Kriegstreiber.pdf
erstmals ins Internet gestellt.