Wer erinnert sich noch an Richard Holbrooke? – Zum Sachbuch „Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts“ von George Packer

"Das Ende des amerikanischen Jahrhunderts" von Richard Holbrooke. © Rowohlt

Berlin, Deutschland (Weltexpress). George Packer, der am 13. August 1960 in Santa Clara im VS-Bundesstaat Kalifornien geboren wurde, gilt als Autor und Journalist, der unter anderen für „The New Yorker“ schrieb. Spätestens mit seinem Sachbuch „The Unwinding: An Inner History of the New America“ (deutsch: Die Abwicklung: Eine innere Geschichte des neuen Amerika“ machte er sich einen Namen 2013 in den VSA und 2014 in noch deutschen Staaten, darunter der Vasallen- und Vielvölkerstaat BRD, einen Namen.

Seine Themen waren Persönlichkeiten in Leben und Werk sowie deren Einfluß auf die Geschichte der VSA zwischen 1978 und 2012. Die Finanzkrise, die eine Weltfinanzkrise war, aber in Wahrheit eine Wirtschaftskrise im Allgemeinen und eine des Immobilienmarktes der VSA im Besonderen, insbesondere eines des Subprime-Marktes. Die Zinsen für Interbankfinanzkredite explodierten. Die Verschuldung der VSA wurde forciert wie auch das Gelddrucken beziehungsweise das mächtig gewaltige Schöpfen von Geld aus dem Nichts. Die VSA und deren Vasallenstaaten zeigten, daß sie Staaten des Kapitals waren. Wenn es sich für die Kapitalisten lohnte, dann wurde privatisiert, sonst wurde verstaatlicht.

Das Ende des Imperiums der Yankee-Imperialisten im Allgemeinen und der Yankee-Finanzimperialisten im Besonderen deutete sich für Kenner und Kritiker schon damals an. In seinem dritten Buch – das zweite trägt den Titel „Die letzte beste Hoffnung“ – über „Das Ende des amerikanischen Jahrhundert“ (2022) beschreibt er den Absturz. Daß der Aufstieg mit dem Sieg über die Deutschen und ihr Deutsches Reich begann, wozu die Imperialisten in New York City und der City of London zwei Großkriege brauchten und London und Washington dabei die Rolle des Leviathan tauschten, das wissen Kenner und Kritiker. Sie wissen auch, daß dazu ein gewaltiger Diebstahl gehörte und die Besatzung der Reste des Deutschen Reiches im Westen, die anschließend als Bundesrepublik Deutschland (BRD) bezeichnet wurden, durch die Invasoren. Bis heute hält diese Besatzung an. Bis heute ist die BRD, zu der die Reste des Deutschen Reiches in der Mitte, die als Deutsche Demokratische Republik behauptet wurden, als fünf neue Bundesstaaten plus Berlin 1990 beigetreten wurden, ein Vasallenstaat der VSA mit dem VK im Beiboot. Heute ist die BRD zudem ein Vielvölkerstaat, der nicht erst seit Jahren umgevolkt wird, sondern seit Jahrzehnten. Zudem ist die BRD ein Kriegsstaat und ein Apartheidstaat.

Mit dieser BRD geht es seit Jahren dem Ende entgegen. Das sei auch mit den VSA so. „Vorgestern oder vorvorgestern“ ging es zu Ende, meint Packer und schreibt: Was auch immer es ist, das große Mächte und bedeutende Menschen zu Fall bringt – schlichte Hybris oder Dekadenz oder Verschwendungssucht, so etwas wie Unaufmerksamkeit oder Versagensangst oder einfach nur das Alter -, genau das setzte irgendwann ein, und deshalb geht es hier um ein vergangenes Zeitalter. Ein Goldenes Zeitalter war es nicht, wir haben uns verrannt, und eine Menge ist schiefgegangen, doch ich trauere ihm jetzt schon nach.“

In seinem Buch taucht als Leitfigur der am 24. April 1941 in New York City geborene Richard Charles Albert Holbrooke, der am 13. Dezember 2010 im Büro von VS-Außenministerin Hillary Clinton in Washington, D.C. starb, als Spitzendiplomat, als Assistant Secretary of State und als U.S. Ambassador to Germany auf. Daß Holbrook auch Kapitalist (Geschäftsmann), Publizist und Zeitungsverleger war, das nur am Rande. Für Packer war Holbrook vor allem „laut, tollpatschig, aber auch optimistisch, idealistisch und pragmatisch“. Darauf wird bereits auf dem Waschzettel des Rowohlt-Verlages hingewiesen. Dort heißt es: „Holbrooke wird bei Packer zu einer übergroßen, tragisch-komischen Figur, mit der das amerikanische Jahrhundert aufblüht und schließlich zu Ende geht…“

Erkläre das einer den Verdummten dieser Erde, die sich nicht mehr oder kaum noch an Richard Holbrooke erinnern.

Bibliographische Angaben:

George Packer, Das Ende des amerikanischen Jahrhundert, Richard Holbrookes Mission, Übersetzer aus dem Englischen: Gregor Hens, Bindung: fester Einband mit Lesebändchen und Scutzumschlag, Verlag: Rowohlt Buchverlag, Hamburg, 1. Auflae 15.11.2022, ISBN: 978-3-498-00218-3, Preis: 34 EUR, auch als E-Buch für 24,99 EUR erhältlich

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