Wenn das Okapi brennt – über den feinsinnigen und brutal guten Roman Yann Martels

Berlin (Weltexpress) – „Das Okapi ist ein seltsames Geschöpf. Es hat die gestreiften Beine eines Zebras, den Körper einer großen rotbraunen Antilope und den Kopf und die abfallenden Schultern einer Giraffe, mit der es tatsächlich verwandt ist.“ Das Okapi, erst vor gut 100 Jahren in den Regenwäldern des Kongos entdeckt, mutet zugleich fremd und bekannt an. Aus vertrauten Einzelteilen zusammengesetzt, ergibt es ein einzig- wie eigenartiges neues Tier, das uns staunen lässt. Genauso verhält es sich mit der Schreibkunst des Yann Martel. Wir haben uns an ihn gewöhnt, seine skurrilen Tierbeschreibungen und sein starkes Einfühlungsvermögen in mögliche menschliche und tierische Extremsituationen, wie sie „Schiffbruch mit Tiger“ liefern.

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