Neben den deutschen Titelträgerinnen Christina Schwanitz (Kugelstoßen) und Katharina Molitor (Speerwurf) waren es Anita Wlodarczyk (Hammerwurf), Piotr Malachowski (Diskuswurf, beide Polen), Shawnacy Barber (Stabhochsprung, Kanada) und Maryna Arzamasova (800 Meter, Weißrussland). Sie wollten in absoluten Weltklassefeldern ihre starken Leistungen von China bestätigen, um auch in Berlin zu gewinnen.
Nach dem Sieg mit 19,66 m sagte Schwanitz:“ Der Wettkampf heute war nicht gut. Es war kein tolles Wetter, 15 Grad Temperatur-Unterschied zu Peking. Ich hatte mir natürlich mehr erhofft. Die Power hat gefehlt. Diese Woche war ich in Zürich und Thum. Ich bin froh wieder in Deutschland zu sein- im eigenen Bett nach vielen Wochen. Ich genieße es einfach, hier noch ein paar Wettkämpfe zu machen.Das Publikum feiert mich überall, das it schön und eine tolle Anerkennung“
Diskus-Olympiasieger Robert Harting musste sein geplantes Comeback beim ISTAF leider am Mittwoch absagen. Ein Jahr nach seinem Kreuzband- und Innenbandriss im linken Knie klagte der Berliner weiter über einen anhaltenden nicht sicheren Zustand seiner Technik. Robert Harting: „Daraus ergibt sich eine Verletzungsgefahr, die ich im Hinblick auf die Olympischen Spiele im nächsten Jahr nicht eingehen möchte. Mein Trainer Torsten Schmidt und ich haben auch die Trainingsplanung verändert. Am Sonntag werde ich beim ISTAF sein und mir schweren Herzens den Wettkampf im Diskuswurf anschauen. Aber im kommenden Jahr freue ich mich auf das Duell Weltmeister gegen Olympiasieger beim ISTAF!“
Der dreimalige Weltmeister konnte ein absolutes Weltklasse-Feld in seiner Disziplin erleben. Neben Lieblingsgegner Piotr Malachowski, dem neuen Weltmeister, waren der Vizeweltmeister und der Drittplatzierte von Peking dabei. Der Belgier Philip Milanov gewann mit neuem Landesrekord von 66,90 Metern überraschend WM-Silber. Auf dem Bronzerang landete mit Robert Urbanek (65,18 Meter) ein zweiter Pole. Mit dabei war auch der WM-Fünfte Daniel Stahl aus Schweden. Die beiden derzeit besten deutschen Diskuswerfer, Christoph Harting (WM-Achter und dritter der Weltjahresbestenliste) und Martin Wierig (in Peking nicht im Finale), wollten zeigen, dass sie es besser können als bei der WM.
Damit waren beim ISTAF im Stabhochsprung alle fünf Medaillengewinner, beim Kugelstoßen der Frauen sieben der acht Erstplatzierten und beim Diskuswurf der Männer fünf der acht Besten der Welt vertreten. Auch die übrigen zwölf angebotenen Disziplinen waren ähnlich hochkarätig besetzt.
Meetingdirektor Martin Seeber: „Es liegt nicht viel Zeit zwischen den Weltmeisterschaften und dem ISTAF, daher arbeiten wir unter hohem Druck an unseren Starterfeldern. Ich bin sicher, dass unser Publikum wieder absolute Weltklasse erleben wird. Für Robert Harting tut es mir unglaublich leid, dass er nicht dabei sein kann. Dafür wird es im kommenden Jahr umso stärker zurückkehren und hoffentlich als Olympiasieger von Rio de Janeiro beim ISTAF werfen.“
Die Überraschungs-Weltmeisterin Katharina Molitor wurde mit einer Weite von 61,19 m Zweite und meinte danach: „ Die Woche war ganz schön anstrengend. Montags kamen wir aus Peking zurück, am Mittwoch ging es weiter nach Zürich. Deswegen war ich heute etwas platt. Aber das ISTAF nimmt man gerne mit, das ist immer ein schöner Wettkampf. Es ist immer eine tolle Stimmung.“