Berlin, Deutschland (Weltexpress). Dass „die Europäische Union … den Sommerurlaub retten“ wolle, das sagt EU-Wirtschaftskommissar Paolo Gentiloni. Dass er das und nicht das Gegenteil behauptet, das glauben wir gerne, schließlich war der Mann einmal Ministerpräsident des Sonnenscheinstaates und Pleitestaates Italien. Nur sollter dieser eine von ungezählten Bankrotteuren auf der Apenninenhalbinsel auch sagen, dass er nicht den Sommerurlaub retten wolle, sondern die Hoteliers und Gastronomen in Italien, über das nicht nur die Sonne lacht.
Um das bewerkstelligen zu können, müssen vor allem die Grenzen geöffnet werden für Mann und Mäuse sowie Frauen und Flocken. Wie in Brüssel singen also auch in Rom und Berlin alle Profiteure des Profits das hohe Lied von den offenen Grenzen und offenen Armen, verschweigen aber die offenen Hände der Habenichtse, die auch ans Heu wollen.
Heiko Maas (SPD) erklärte als Außenminister der BRD per Pressemeldung (13.5.2020) aus dem Auswärtigen Amt, dass die „Reisefreiheit … zum Fundament des europäischen Projekts“ gehöre. Hat der Mann in Geschichte und Geopolitik nicht aufgepasst? Das Fundament besteht auf Kohle und Stahl. Mit der Montanunion begann die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl und das Gerüst bilden die großen Hersteller der dominierenden Industrien mit dem Handel.
Den Leuten in diesen Lagen der politischen Ökonomie werden die an Dummheit schwer zu überbietenden Äußerungen des BRD-Außenministers Wurst sein, Hauptsache er öffnet die Grenzen für jeden Käse und Kommerz. Sätze wie folgende klingen besser, weil sie Kröten klingeln lassen: „Für Europa wird es sicher früher möglich sein, die Reisewarnung aufzuheben als für andere Reiseziele – vorausgesetzt, dass sich der jetzige positive Trend in vielen Ländern verstetigt.“
Europa? Maas dürfte mit seiner anscheinenden Ahnungslosigkeit von Europa nicht zu überbieten sein. Die EU dürfte Merkels (CDU) Minister gemeint haben und nicht die Russische Föderation oder die Schweizer Eidgenossenschaft.
Paolo Gentiloni und den Hoteliers und Gastronomen in Italien wird es im Grunde genommen egal sein, woher die Reisenden kommen. Wenn sie Kies mitbringen, dann dürfen sie auch Deutsche aus der Schweizer Eidgenossenschaft oder Russen aus der Russischen Föderation sein, oder? Und Knete ist immer noch besser als Kredite, selbst wenn sie für Italiener lange laufen, sehr lange.
Demnächst mehr von Maas und anderen zum „grenzüberschreitenden Reisen“ im WELTEXPRESS.