Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mit das Beste, was wir von den Hängen der Rhône (französisch: Côtes du Rhône) an Havel und Spree kriegen können, das bekommen wir Berliner und Brandenburger in Buddeln. In Preußens einstiger Metropole wurden am Montag, den 15. Mai 2017, ein paar Flaschen gereicht und auf den Tisch gestellt. Im Restaurant Bricole auf dem Prenzlauer Berg redete Sommelier Sebastian Bordthäuser, der allen Eingeladenen auch als „Musiker und Frankreich-Fan“ vorgestellt wurde, im Allgemeinen über Weine, im Besonderen über die von der Côtes du Rhône. Passend zum Palaver – auch das überflüssige Gerede brachte Bordthäuser immerhin auf eine für die meisten der zwei, drei Dutzend Anwesenden, darunter höchstens eine Hand voll Journalisten, die diese Bezeichnung verdienen, unterhaltsame Weise dar – wurden Kleinigkeiten aus der Küche des Bricole, in der es stampfte und aus der es dampfte, gereicht.
Wenn die Küche unter Volldampf steht und die Bude voll ist, dann sitzen die Gäste im Bricole besser an der geöffneten Tür. Das dazu.
Mehr zu den fünf vollmundigen Runden. Zum eingelegten Makrelenfilet mit weißem Bohnenmus, grünem Apfel, Sauerampfer und Schwarzbrot wurde ein Ferraton Père et Fils, Samorens 20167, der aus 60 Prozent Grenache blanc und 40 Prozent Clairette bei einem Alkoholgehalt von 13,5 Prozent besteht, und ein Maison Gabriele Maffre, Saint Ferréol 2015, bestehend aus Grenache, Syrah und Cinsault sowie einem Alkoholgehalt von 13 Prozent, gereicht. Gelungener Auftakt.
Mit gebackenem Spargel samt Süßkartoffelcreme und Ziegenkäseespuma, zu denen sich Wildkräuter und Brombeervinaigrette gesellten, ging es weiter. Die weiteren Weine waren ein Château Rochecolombe, 2014, mit 60 Prozent Grenache und 40 Prozent Syrah sowie einem Alkoholgehalt von 14 Prozent, und ein Wein der Familie Gassier, Halos de Jupiter, 2015, 85 Prozent Grenache, 15 Prozent Srah, Alkoholgehalt 15 Prozent. Der Spargel passte zum Wonnemonat Mai wie beide Weine zum Gericht.
Mit köstlichem Kabeljau auf Buchweizenrisotto mit eingelegter Gurke und Topinambur gingen wir in die dritte Runde, zu der wiederum zwei Weine gereicht wurde. Mit sagte der La Compagnie Rhodenienne, Petit Tracteur 2014, 70 Prozent Grenache und 30 Prozent Syrah, 13 Prozent Alkoholgehalt, mehr zu als der Vidal-Fleury, 2013, 65 Prozent Grenache, 20 Prozent Syrah, 10 Prozent Mourvedre und 5 Prozent Carignan, Alkoholgehalt: 14 Prozent.
Ich gestehe: Geschmortes geht bei mir immer. Zur braisierten Lammschulter, die sich auf dem Teller neben geräucherten Karotten, frischen Erbsen und Selleriemouseline tummelte und gut mit Zitrusgremolata gewürzt war, wurde ein Glas M. Chapoutier, 2015, Grenache und Syrah, 14,5 Prozent Alkoholgehalt, und ein Glas Domaine Grand Nicolet, Vieilles Vignes 2014, 65 Prozent Grenache, 25 Prozent Syrah, 10 Prozent Mourvédre, 14,5 Prozent Alkoholgehalt, gereicht.
Den Abschluss bildete ein Stückchen Kalbsfilet mit Avocadocreme, Tomatensalsa und Olivenkiesel. Der Delas Fréres, Domaine des Grands Chemins 2013, ein Syrah mit 13 Prozent Alkoholgehalt, hatte es dagegen schwer.
Wer mehr über diese für viele gute Gaumen befriedigenden Weine und weitere Rhône-Weine wissen will, der surfe auf www.rhone-weine.com oder begebe sich zu den Hängen der Rhône. Gute Reise!