Berlin, Deutschland (Weltexpress). Michael Barnier ist der Chefunterhändler der Organisation Europäische Union (EU) für den Brexit genannten Austritt des Vereinigten Königreichs (VK) von Großbritannien mit dem immer noch besetzten Großteil des irischen Ulster.
Als solcher scheint der 68-jährige Franzose, der 2004 und 2005 französischer Außenminister war und von 2010 bis 2014 Kommissar für Binnenmarkt und Dienstleistungen, gerade stündlich Wasserstandsmeldungen zu geben. “ EU-Unterhändler Barnier verlangt von den Briten bis zum Ende des Tages einen rechtsgültigen Text. Die bisherigen Vorschläge genügen ihm noch nicht“, heißt es in „Spiegel-Online“ (15.10.2019). Unter der Überschrift „Hektische Brexit-Verhandlungen – Barnier hält britische Vorschläge für unzureichend“ wird mitgeteilt, dass „Boris Johnson … eigentlich noch diese Woche einen Deal“ brauche. „Gelingt dies nicht bis Samstag – den 19. Oktober -, muss der Regierungschef nach einem britischen Gesetz bei der EU eine Verlängerung der Austrittsfrist beantragen. Johnson hat sich jedoch immer wieder öffentlich festgelegt, den Austritt am 31. Oktober zu vollziehen – mit oder ohne Vertrag.“
In „Sputnik“ (15.10.2019) wird Barnier wie folgt zitiert: „Es ist immer noch möglich, eine Einigung zu erzielen. Natürlich muss jede Einigung für alle funktionieren, für ganz Großbritannien und für die gesamte EU. Lassen Sie mich auch hinzufügen, dass es höchste Zeit ist, gute Absichten in einen Rechtstext umzuwandeln.“
In „Bild“ (15.10.2019) heißt es für den Fall, dass die Briten bis zum Abend keinen passenden Gesetzentwurf vorlegen würden, dass dann „die Gespräche nach dem für Donnerstag und Freitag geplanten EU-Gipfel fortgesetzt werden“ müssten. „Und das würde bedeuten: Entweder gibt es eine erneute Brexit-Verschiebung ODER es kommt zum Katastrophen-Fall: dem No-Deal-Crash!“
Der 47-jährige Stephen Barclay solle laut „Bild“ als britischer Brexit-Minister „einen Deal am Dienstag ‚weiterhin sehr gut möglich'“ halten.
Wie die Quadratur des Kreises aussehen soll, das sagten weder Barnier noch Barclay, aber das, was sie und andere sagen, das ist Fabulieren nach Fibeln, unterbrochen nur von bedeutungslosen Wasserstandsmeldungen, nachdem das Wasser längst permanent über dem Pegel steht.