München, Deutschland (Weltexpress). Benjamin Netanjahu dreht am Abzug? Nein, damit ist nicht der Abzug seiner unbesiegbaren Armee, die Rede ist von den Israelischen Verteidigungsstreitkräften, aus den von Israel besetzten Gebieten wie den zu Syrien gehörenden Golanhöhen gemeint und auch nicht der Abzug eine Haube, durch die alle Vorwürfe von Klüngel und Korruption ins Irgendwo im Nirgendwo ziehen können.
Klüngel und Korruption oder Netanjahu gegen Alscheich
Vorwürfe? Der israelische Polizeichef Roni Alscheich, der sich als nationalreligiöse Fallschirmspringer über Kiryat Arba im besetzten Westjordanland hinaus einen Namen machte, vor allem als Vizechef des Inlandsgeheimdienstes, behauptet seit Tagen, Belege und Beweise zu haben, und fordert, den Politiker und Ministerpräsiden Israels wegen Korruptionsverdachts anzuklagen. Dabei geht es nicht um einen Fall, sondern um zwei Fälle.
Dass Netanjahu der Kaiser aller Könige aus dem Reich von Klüngel und Korruption ist, das wird wohl kein aufrechter und von Aufklärung begeisterter Kritiker bestreiten, der sagen und schreiben darf, was er denkt.
Krieg und Frieden oder Netanjahu gegen Zarif
Und dass Netanjahu die Erklärungen und Empfehlungen von Alscheich als „absurd“ bezeichnet, das fällt genau so unter Wahnsinn, wie die Warnungen des 1949 in Tel Aviv geborenen Netanjahu heute auf der sogenannten Münchner Sicherheitskonferenz. Während der 54. Folge dieser Veranstaltung erklärte Netanjahu unter Zuhilfenahme von angeblichen Trümmern einer iranischen Drohne, ein Stück hielt er auf der Bühne des Konferenzsaals im Hotel Bayerischer Hof in München in die Höhe, dass Israel es nicht zulassen werde, dass der Iran eine „dauerhafte militärische Präsenz in Syrien“ aufbaue. Wenn das nicht das Drehen am Abzug einer Wortwaffe ist, was dann?
„Das ist ein Stück einer iranischen Drohne“, erklärte Netanjahu, die wir abgeschossen haben. Er wandte sich wähend seines spektakulären und wahnwitzigen Auftritts persönlich an den iranischen Abgesandten, Politiker und Außenminister des Iran, Mohammed Dschawad Sarif, der im Saal saß. Das Stück würde ihm gehören, erklärte er und meinte, dass er für Zarif eine Botschaft habe, die er den „Tyrannen in Teheran“ überbringen solle.
„Testen Sie nicht unsere Entschlossenheit“
Mit den Worten „Do not test Israel’s resolve“ warnte Netanjahu davor, Israels Entschlossenheit nicht zu testen. „Wir werden es nicht zulassen, dass Iran eine neue Terrorbasis aufbaut, die uns bedroht“, sagte der Ministerpräsident Netanjahu, der auf Krawall gebürstet wirkte, wörtlich.
„Zirkus“ und Zurschaustellungen
Sarif bliebt scheinbar gelassen und bezeichnet Netanjahus Auftritt anschließend als „Zirkus“.
Selten sahen und hörten sowohl Hofberichterstatter wie Kritiker der Kriegskonferenz eine solche offene Kriegsdrohung. Und diese kam aus dem Mund des israelischen Ministerpräsidenten, der das tat, was alle nicht unterließen: Werbung in eigener Sache.
Das, was Netanjahu zum Abschluß der Kriegskonferenz in Sachen Agitation und Propaganda für einen Krieg gegen den Iran zur Schau stellte und hinausposaunte., das taten zuvor Vertreter der Türkei, die auf der Suche nach Allierten für ihren Krieg gegen Kurden warben, oder Delegierte der USA, die gegen Reiche des Bösen wie Russland und Nordkorea wetterten.
Der BRD-Vasall zeigte gegenüber der US-amerikanischen Supermacht Gehorsam und Bemühtsein im Aufbau eines von zwei NATO-Kommandos. Dabei soll der Bundeswehr eine Schlüsselrolle zukommen. Sie soll mit Mann und Moneten ein neues Kommandozentrum für schnelle Truppen- und Materialtransporte aufbauen, vermutlich im Raum Köln-Bonn.
Wenn einem so viel Gutes wird beschert, dann könnte Ministerin Ursula von der Leyen der Posten eines Pressesprechers der NATO winken.