Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am Sonnabend kommt die TSG Hoffenheim als Tabellendritter der Fußball-Bundesliga in die „Alte Försterei“.
Union-Trainer Urs Fischer weiß, „die Hoffenheimer haben eine sehr gute Mischung in der Mannschaft und stehen defensiv sehr kompakt.“ Der Union-Coach lässt sicher dennoch keine Angst einflössen: „Wenn wir so wie in der zweiten Halbzeit in Leverkusen spielen, können wir auch mit Hoffenheim mithalten.“
Fischer muss allerdings die Abwehr der Eisernen umbauen. Der bisherige Abwehrchef Marvin Friedrich hat die Köpenicker für angeblich 5,5 Millionen Euro Ablöse in Richtung Mönchengladbach verlassen. „Wir müssen damit klarkommen. Der Weggang von Marvin darf uns nicht mutlos machen“, warnt der Schweizer Fischer. Als erfahrener Trainer im Profigeschäft kann er dem Wechsel von Friedrich sogar noch etwas Positives abgewinnen. „Wenn unsere Spieler in der Bundesliga beachtet werden, ist das auch ein Kompliment, dass wir viele richtig gemacht haben.“
Nach Marcus Ingvartsen zu Mainz 05, Christopher Lenz nach Frankfurt und Robert Andrich zu Wolfsburg sagt mit Marvin Friedrich bereits ein viertes Schwergewicht der Eisernen im Laufe von wenigen Monaten tschüss Wuhlheide. Zum Glück kommt Sheraldo Becker aus der Quarantäne zurück. „Trotzdem“, meint Urs Fische und erklärt, „brauchen wir als Union immer einen guten Tag, um zu gewinnen.“ Zudem wundert sich der Trainer: „Hinter uns stehen Mannschaften, die dort nicht zu suchen haben. Das macht uns stark.“
Der Trainer bleibt aber bei seinem Saisonziel, den Abstieg zu vermeiden. Davon kann allerdings im Moment bei einem guten siebenten Tabellenplatz keine Rede sein.
Die Unioner müssen trotzdem aufpassen, dass sie nicht zum Selbstbedienungsladen der Bundesliga mutieren. Die Köpenicker locken Nachwuchs- oder Spieler aus der zweiten Reihe an die Spree, bringen sie in Topform und dann verschwinden sie zu vermeintlichen Spitzenvereinen. Taiwo Awoniyi ist so ein Fall. Als unfreiwillger „Wandervogel“ kam er zu Union, avancierte zum Torjäger und tritt gerade beim Afrika-Cup für Nigeria stark auf. Er weckt natürlich Begehrlichkeiten bei anderen Teams.
Ähnliches trifft auf „Max“ Kruse zu. Bei Grischa Prömel oder Robin Knoche laufen die Verträge aus. Also Vorsicht, dass nicht Haie in der Wuhlheide zuschnappen. Oliver Ruhnert, Chef der Lizenzspieler-Abteilung, kennt seine Pappenheimer und die Bundesliga. Er wird die Eisernen nicht untergehen lassen.