Trotzdem soll das Werk aus 4.000 Plastikeinwegflaschen zum Umdenken bei der Verwendung von Plastikflaschen bewegen wie schon in Hamburg, wo Schauspieler Hannes Jaenicke als Schirmherrn der Aktion das Ding mit Soda-Stream enthüllte. Soda-Stream ist wiederum leicht zu verwechseln mit Soda-Club. Das ist beabsichtigt.
Der Engländer Peter Wiseburgh arbeitete in den 1980er Jahren als Repräsentant von Soda-Stream in Israel und – so will es die Saga – ärgerte sich sehr über die von ihm vertriebenen Geräte wegen technischen Mängel und geborstener Flaschen. Frustriert von Soda-Stream gründete er 1991 Soda-Club und entwickelte ein eigenes Sprudelgerät. Klug auch seine Marketingkonzept: Wer sein altes SodaStream-Gerät, in den Laden mitnahm, erhielt dafür ein neues Soda-Club-Modell zum Sonderpreis. Im Jahr darauf exportierte er bereits nach Südafrika, 1993 in die Schweiz, 1994 nach Deutschland. 1998 übernahm Wiseburghs Unternehmen den Pleite-, Pech- und Pannenkandidaten Soda-Stream, 2009 die Konkurrenzmarke Wassermmaxx.
Das zischende Imperium hat mit der Übernahme von Soda-Stream seinen Marktanteil in Deutschland laut Wikipedia auf 70 % ausgedehnt. Das Soda-Club versuchte, „zeitweilig … diese Marktstellung mit fragwürdigen Mitteln zu sichern“, kann auch Jaenicke in der freien Enzyklopädie lesen. Keineswegs fragwürdig sondern unstrittig und verwerflich ist die Verflechtung des Konzerns in die Siedlungspolitik der Rechten in Israel, in die rassistisch anmutende Politik im besetzten Palästina. Soda-Club ist keineswegs eine unpolitische Firma. Im Gegenteil: Soda-Club produziert Sprudelgeräte, Flaschen und Getränkesirups unter israelischer Leitung auch in von Israel besetzen Gebiete, genauer: in Ma’ale Adumim, wo die Hauptfabrik des Unternehmens mit Sitz am Flughafen Tel Aviv steht. Soda-Club befüllt die Apartheidspolitik des sich zum Judenstaat bzw. zum Nationalstaat der Juden erklärenden Israel. Diese Phrasen benutzen rechte Politiker wie Benjamin Netanjahu, um die Errichtung des palästinensischen Staates zu blockieren. Soda-Club reihte sich in die israelische Rechte ein. Soda-Club unterzog palästinensischen Arabern demütigenden Sicherheitskontrollen, zahlte Hungerlöhne und ändert daran wenig.
Hannes Jaenicke sollte in Erinnerung gerufen werden, daß die UN-Generalversammlung oft genug erklärte, dass die israelischen Siedlungen in allen seit 1967 von Israel besetzten Gebieten illegal sind und ein Hindernis für den Frieden darstellen. Solche Beschlüsse sind unter anderem am 05.05.1997, 20.10.2000, 10.12.2001, 20.12.2001 und 07.05.2002 gefasst worden.
Doch für Jaenicke „symbolisiert der fast drei Meter hohe Schädel aus leeren PET-Flaschen“ nur „eine verheerende Umweltbelastung“ wie es in der Presseinformation der STERN GmbH aus Wiesbaden vom 31.08.2011 heißt, die für die SodaStream GmbH mit Sitz in Limburg an der Lahn von der Leine gelassen wurde. Wo Soda-Stream sitzt, ist Soda-Club nicht weit. Die deutsche Tochter Soda-Club GmbH sitzt, richtig, auch in Limburg, wo Dutzende Arbeiter für den gesamten europäischen Markt die Kohlensäurezylinder befüllen. „Geräte, Flaschen und Sirups werden“, weiß Wikipedia weiter, „von Soda-Slub Ltd. in Israel und der Siedlung Ma’ale Adumim im Westjordanland hergestellt.“
Nach deren Auskunft erklärt Jaenicke: „Der gedankenlose Umgang vor allem mit Plastikflaschen hat katastrophale Auswirkungen auf unsere Umwelt. Ihre Herstellung, der Transport und die Entsorgung kosten riesige Mengen an Ressourcen und belasten Luft und Wasser.“ Wo der reisende Reporter in Sachen rasanter Tierreportagen im Sinne klassischer Aufklärung Recht hat, hat er Recht, denn sein Tipp lautet: „Besser gleich Plastikmüll vermeiden, als diesen später mit hohem Aufwand zu entsorgen.“
Daß er damit den Bock, der ein Israel befüllt, das an den Apartheidspolitik im alten Südafrika der Weißen erinnert, und Plastikflaschen, zum Gärtner macht, scheint der gute Mensch vom blauen Planeten zu verdrängen. Liegt`s am Honorar?
Hoffentlich verschwindet der PET-Kopf schnell aus Berlin, allerdings nicht ohne vorher auf eBay aufzutauchen. „Ab dem 2. September“ werde er online versteigert, teilt die PR-Agentur mit beschränkter Haftung mit und auch die gute Nachricht: „Der komplette Erlös kommt den SOS-Kinderdörfern zugute, die mit der Spende eine Wasserfilteranlage bei Berchtesgaden bauen werden.“
Hannes Jaenicke, sorgen Sie für eine weitere gute Nachricht. Zeigen Sie der Rechten in Israel die Rote Karte. Unterstützen Sie nicht den Konzern Soda-Club.