Von der Kurzweiligkeit von langen Lesungen – Serie: Fünf der sechs Finalisten zum Deutschen Buchpreis 2009 stellen sich im Literaturhaus Frankfurt vor (Teil 2/2)

Im Literaturhaus Frankfurt

Frankfurt am Main (Weltexpress) – Clemens J. Setz kam als dritter Vortragender, als witziger, schlagfertiger und trotz seiner Jugend versierter Gesprächspartner mit Moderator Gerwig Epkes so gut ins Geschäft, daß dieser durchaus alt aussah. Setz las später auch aus seinem Roman „Die Frequenzen“ aus dem Residenzverlag, den wir noch nicht kennen, der aber erst einmal nicht die Hauptrolle spielte, denn der junge Autor aus Graz hatte auf schlichte Fragen differenzierte und gehaltvolle Antworten und auf jeden Fall immer die Lacher auf seiner Seite. Aber darum ging es nicht, sondern eher darum, daß sich hier einer im Literaturbetrieb behaupten will, ohne dem Modestrom der Zeit hinterherzurennen, sondern eher mit einer auf seine Heimat Graz bedachten Bodenständigkeit zeigt, wie man abheben kann, ohne sich aufzugeben. Irgendwie kamen uns bei seinen Ausführungen immer Paul Celans Maxime: „Schwerer werden, leichter sein“ in den Sinn.

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