Berlin, Deutschland (Weltexpress). Mein Freund Charly ist auch einer von diesen Menschen, die sich zu unmöglichen Zeiten von Mücken und anderen bösartigen Tieren, die Mutter Natur an Gewässern aller Art zu bieten hat, piesacken und auffressen lassen. Ganz zu schweigen von den Unbilden des Wetterteufels und die allgemeine Gehässigkeit der Mitmenschen, die sich feixend neben manch einsamen Angler postieren, bzw. rundheraus sein Tun als Tierquälerei verurteilen.
Fieberangler Tobias ist ein freundlicher Zeitgenosse, der eher ein Lächeln im Gesicht trägt, als martialisch den Fisch zu metzeln. Er ist auch nicht einer dieser halbnackten jungen Menschen, die mit ihren Brüsten oder Sixpacks den ängstlichen Fisch zu Tode streicheln. Tobias ist ein ganz normaler Kerl, ohne Sadismus-Verdacht, dem das Tierwohl nicht ganz egal ist. Ich bin weit davon entfernt, Jäger, Angler oder Fleischer zu verdammen, zu lecker sind mir ihre Arbeitsergebnisse.
In seinem Anglerbuch, das ganz ohne Latein auskommt, spricht er besonnen und respektvoll von diversen Fischen, denen er mit ganz besonderen Ködern, Knoten, Haken und gesammeltem Anglerwissen an die Schuppen geht.
Garniert mit netten Fotos ist das Buch ein gutes Geschenk für Leute wie meinen Freund Charly, damit sie auch morgen noch wissen wie der Schlei tickt und wo der Karpfen lauert.
Bibliographische Angaben
Friedfisch-Fieber: Modern angeln auf Karpfen, Schleie, Brasse und Co., Tobias Steinbrück, 176 Seiten, Verlag: Müller Rüschlikon, Stuttgart 2019, ISBN: 3-2750-217-58, Preis: 24,90 EUR