Der Weg zum Vosac ist eine von 19 Wanderrouten durch den imposanten Naturpark Biokovo. Viele Wege sind gut ausgeschildert. Dazu zählt auch die anspruchsvolle Tour vom Kirchplatz in Makarska zum Vosacgipfel, bei der man nach rund drei Stunden auf gut ausgebautem Weg, im Zick-Zack-Kurs an steilen Felswänden entlang, das Biokovo-Plateau rund tausend Meter höher und etwa eine Stunde später den 1422 m hohen Gipfel erreicht. Wertvolle Informationen und kostenloses Kartenmaterial gibt es an der Mautstelle.
Die Geschichte des Wandertourismus in Kroatien ist noch nicht alt. Sie begann 1995 nach dem kroatischen Unabhängigkeitskrieg. Zu den Pionieren gehört Joachim Teiser, der bis heute als Geschäftsführer des Veranstalters Reisewelt maßgeblichen Anteil an der Entwicklung dieses Tourismuszweigs in Kroatien hat. „Bis zu diesem Zeitpunkt gab es vor allem Badetourismus“, erklärt er. „Wir erkannten damals jedoch, welche Chancen das Hinterland mit seinen Bergen bot. Im Oktober 1995 wanderten mit uns erstmals Reisegruppen durch das Biokovo-Gebirge.“ Dieses Küstengebirge, eines der schönste im Mittelmeerraum, habe es ihm angetan, so Teiser. „Mit meinen Mitarbeitern begann ich, die alten Fußwege und Maultierwege der Einheimischen von ihren Dörfern an die Küste und hinauf in die Karsthochflächen zu erkunden.“
Teiser zufolge war es eine jahrelange, mühsame Arbeit, die alten, für den Wandertourismus interessanten Pfade auszukundschaften. „Viele waren verschüttet oder zugewachsen. Wir mussten sie für unsere Gäste erst mal wieder frei schlagen und entsprechend absichern.“ Heute hat die Reisewelt mehr als 40 Wanderrouten im Programm. Alle müssen jedes Jahr aus Sicherheitsgründen abgegangen und ei immer wieder saniert werden. Immer stärker kümmert sich jedoch auch der Kroatischen Wanderverein HPD darum. Trotz alles Sicherungsmaßnahmen rät Teiser, nie allein zu gehen. „Die Markierung ist nicht immer ausreichend. Und die Bergrettung ist nicht so organisiert wie im Alpenraum.“ Wichtig sei es auch, für jede Tour ausreichend Verpflegung und Wasser mitzunehmen. „Unterwegs gibt es kaum Quellen und schon gar nicht irgend welche Verpflegungsstationen.“
Mittlerweile erkennen die Einheimischen, welche Bedeutung der Wandertourismus für ihr Land hat. Und zwar nicht nur im Sommer. „In manchen Regionen kann man das ganze Jahr über Wandern,“ meint Teiser. „Wenn nicht mehr ganz oben, dann auf halber Höhe oder entlang der Küste.“ Dabei schwärmt er von dem aussichtsreichen Küstenpfad zwischen Makarska und Tucepi. „Den kann man durchaus mit den tollen Wanderwegen an der steilen Amalfiküste in Süditalien vergleichen,“ meint er und schwärmt weiter von Winterwanderungen ganz oben im Biokovo-Gebirge, wo der Schnee schon mal einige Meter hoch liegen kann. „Auf dem hart gefrorenen Schnee die Stiefel knirschen zu hören, ist ein Erlebnis, vor allem, wenn die Sonne vom stahlblauen Himmel strahlt.“
Aber nicht nur das Festland, sondern auch viele der mehr als tausend Inseln locken immer mehr Wanderer an. Zum Beispiel die Insel Brac, von Makarska in rund 45 Minuten mit der Fähre erreichbar. Zu den beliebtesten Wanderungen zählt die auf den Vidova Gora (778 m), den höchsten Berg aller kroatischen Insel. Der Weg vom Küstenstädtchen Bol zieht sich in vielen Windungen zuerst auf steinigem Pfad, dann durch schattige Pinienwälder hinauf bis zum Gipfelkreuz des Veitbergs, wo den Wanderer nach rund zwei Stunden Aufstieg eine sagenhafte Aussicht erwartet. Tief unten westlich von Bol liegt der etwa 500 Meter ins Meer ragende, hellgelbe Zlatni Rat Strand, das Goldene Horn, das durch viele Werbeplakate berühmt geworden ist.
* * *
Kroatische Zentrale für Tourismus, Stephanstrasse 13, 60313 Frankfurt am Main, Telephon: +49 69 238 5350, Telefax: +49 69 2385 3520, Web: http://de.croatia.hr, Email: info@visitkroatien.de
Anmerkung:
Vorstehender Artikel von Henno Heintz ist eine Erstveröffenlichung im Weltexpress.












