Starkes Pressing
Besser konnte es für die Wölfinnen nicht laufen – bereits in der zweiten Minute traf Zsanett Jakabfi nach exzellenter Vorarbeit von Alexandra Popp zum 0:1. Mit dieser frühen Führung in der Tasche rannte der VfL gegen Leverkusen an und machte die Räume eng – ein Spielaufbau war für Bayer 04 nicht möglich. Mit starkem Pressing drückte Wolfsburg den Gegner in die eigene Hälfte und zwang ihn zu Fehlern. So entstanden drei Standardsituationen, die eiskalt genutzt wurden.
Per Kopf
In Minute 18 köpfte Nadine Keßler den ersten Standard – eine von Lena Goeßling getretene Ecke – zum 2:0 in die Maschen. Keine zehn Minuten später gelangen in der 27. beziehungsweise der 29. das dritte sowie das vierte Tor. Nach einer weiteren Ecke – diesmal war es Verena Faißt, die ausführte – traf Alexandra Popp per Kopf. Den darauffolgenden Freistoß verwandelte Faißt dann einfach selber. Bis zur Halbzeitpause behielt der VfL das Zepter deutlich in der Hand, konnte aber kein Tor mehr erzielen.
Vollblutstürmerin
Auch in Halbzeit zwei wollte den Gästen vom Mittellandkanal kein Treffer mehr gelingen. Zwar hatte das Team von Ralf Kellermann das Gas ein wenig herausgenommen, spielte sich dennoch mehrere gute Möglichkeiten heraus. So verpasste Popp per Fallrückzieher den Kasten und traf wenig später nur den Pfosten. In der 61. Minute machte Zsanett Jakabfi, die ihre erste Partie von Beginn an absolviert hatte, Platz für Conny Pohlers. Aber auch die Vollblutstürmerin bekam das Leder nicht über die Linie.
Wiedersehen
Ihre Premiere in der aktuellen Spielzeit feierte Josephine Henning mit ihrem Einsatz ab Minute 65. – nach ihrer Knieverletzung im Trainingslager konnte die Nationalspielerin erst jetzt aktiv ins Geschehen der neuen Saison eingreifen. Die zahlreich mitgereisten VfL-Fans begleiteten das Comeback der für Viola Odebrecht in die Partie gekommenden Josephine Henning mit lautem Applaus. Mit einem wichtigen Dreier im Gepäck reisen die Wolfsburgerinnen nun am Freitag nach Malmö, wo sie am Samstag im Champions-League-Achtelfinale auf den schwedischen Meister LdB FC Malmö treffen. Die Europameisterinnen werden mit ihrer EM-Kameradin Anja Mittag ein Wiedersehen feiern können.
Spannung steigt
Neben einer Lehrstunde in Effektivität gab es vom Triple Champion Gewinner während der Pressekonferenz Lob für die Leverkusenerinnen. „Sie haben eine junge Mannschaft, die sehr guten Fußball spielt. Leverkusen wird in naher Zukunft keine Probleme bekommen," so VfL-Cheftrainer Ralf Kellermann, der jüngst von der FIFA zur Wahl des Weltjahres Frauenfußballtrainer nominiert wurde. Für die kommenden K.O.-Spiele gab es für den VfL Wolfsburg eine stattliche Menge Selbstvertrauen. In der Bundesliga steht der VfL Wolfsburg nach den Punktsiegen der Wettbewerber 1.FFC Frankfurt, 1.FFC Turbine Potsdam und FC Bayern München weiterhin zwar nur auf Platz vier der Tabelle, ist aber wie alle drei Rivalen noch ungeschlagen. Die Spannung in der Bundesliga steigt.
So spielten sie:
VfL Wolfsburg: 1-Almuth Schult – 16-Noelle Maritz, 2-Luisa Wensing, 28-Lena Goeßling, 22-Verena Faißt – 9-Anna Blässe, 7-Viola Odebrecht (27-Josephine Henning, 65.), 13-Nadine Keßler, 25-Martina Müller (20-Stephanie Bunte, 77.) – 11-Alexandra Popp, 3-Zsanett Jakabfi (26-Conny Pohlers, 61.) – Trainer: Ralf Kellermann
Bayer 04 Leverkusen: 1-Lisa Schmitz – 2-Nina Claasen, 13-Marith Prießen, 5-Marisa Ewers (18-Venus El-Kessem, 73.), 30-Carolin Simon – 9-Merle Barth, 8-Ramona Petzelberger, 4-Kathrin Hendrich, 15-Rebecca Knaak (21-Francesca Weber, 66.) – 23-Isabelle Linden, 14-Sharon Beck (10-Turid Knaak, 66.) – Trainer: Thomas Obliers
Tore: 1:0 (2. Jakabfi), 2:0 (18. Keßler), 3:0 (27. Popp), 4:0 (29. Faißt)
Schiedsrichterin: Christina Biehl (Schwollen)
Zuschauer: 502