Berlin, Deutschland (Weltexpress). Die einen schreiben schön und zwar über Eisbären-Spieler, die anderen kritisieren diese. Die Kritiker gelten oftmals als Nestbeschmutzer, dabei sind sie es nicht, die das Nest schmutzig machen. Sie weisen „nur“ darauf hin.
Im „Berliner Kurier“ hält Benedikt Paetzholdt unter der Überschrift „EHC-Stürmer PC Labrie ist der Eis-Bodyguard“ fest: „Pierre-Cedric Labrie ist der vielleicht unterschätzeste EHC-Profi. Der 33 Jahre alte Stürmer ist kein begnadeter Schlittschuhläufer, auch kein Scorer, aber unglaublich wichtig für die Chemie im Team.“
Man muss kein Chemiker sein, um zu wissen, dass sowohl Häuptlinge als auch Indianer in einer Mannschaft von Bedeutung sind und „die Chemie“, zu der auch ein Narr, ein Kabinenclown beitragen kann, stimmen muss. Doch bei diesem und anderen Stürmern stimmen bisher die Erfolge nicht. Beim Eishockey, so meint noch mancher in einer Welt der Ware und des Spektakels auch im Sport, komme es auf Tore an, nicht auf Harmonie.
In der Statistik der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) sind die Berliner Eisbären nur beim Zuschauerschnitt gut. Drei Spiele wollten im Durchschnitt 12.214 Zuschauer sehen, 36.643 kamen insgesamt. Ob dazu diese Mannschaft beiträgt oder mehr das Marketing, das ist eine gute Frage. Die andere wäre die nach der Qualität der Spieler, vor allem der Stürmer (Stichwort: Tore!). Unter den besten Zehn der DEL: kein Berliner. Unter den besten 20: kein Berliner. Ist wenigstens unter den besten 30 Spielern der DEL ein Eisbär aus Berlin? Nein, keiner. Und unter den besten 40? Nein, auch das nicht, kein Berliner. Aber unter den besten 50 wird doch wohl ein Berliner sein? Nein, nein, nein, nicht einer.
Erst auf Platz 53 rangiert mit James Sheppard ein Berliner. Der nächste folgt noch weiter hinter, viel weiter. Auf Rang 71 kommt mit Lukas Reichel ein Berliner Jugendlicher. Und das für seine Chemie gelobte „Eismonster“ (Paetzholdt) Labrie? Rang 171. Immerhin 171 von 329. Es hätte noch schlechter kommen können.
Wie man allerdings darauf kommt, sich derzeit einen der größten Verlierer aus der Abteilung Attacke bei den Berliner Eisbären rauszusuchen, um ihm Fähigkeiten als „Chemiker“ zu attestieren, das weiß man wohl nur beim „Berliner Kurier“. Nennen wir es eine nette Geste eines Hofberichterstatters. Da winkt wohl mehr als eine warme Suppe?!
Offensichtlich sahen die Verantwortlichen der Eisbären-Kapitalgesellschaft mehr als Lohnschreiber Paetzholdt und vor allem Handlungsbedarf. Sie holten einen … Stürmer. In der Eisbären-Pressemitteilung vom 11.10.2019 wird vermeldet, dass „die Eisbären Berlin … noch einmal auf dem Transfermarkt tätig geworden“ seien und den „Stürmer Landon Ferraro verpflichtet“ hätten. Weiter im Text: „Der 28-jährige Kanadier kommt vom AHL-Club Iowa Wild nach Berlin. Ferraro ist Flügelstürmer und hat neben einer kurzen NHL-Karriere bisher 387 Spiele in der nordamerikanischen Profiliga AHL absolviert.“
Dann wird Eisbären-Sportdirektor Stéphane Richer zitiert: „Er passt gut ins System, er bringt viel Erfahrung aus der AHL und der NHL mit. Wir freuen
uns auf ihn… Landon ist ein guter Two-WaySpieler, der auch scoren kann.“
Alles weitere wird man sehen, aber ganz sicher noch nicht heute. Der Kanadier, der mit der Rückennummer 28 auflaufen werde, war oft und auch zuletzt lange verletzt. Er solle jedoch wieder fit sein. Heute werden die anderen für das DEL-Punktspiel gegen die Krefelder Pinguine ab 19.30 Uhr in Berlin Leistung zeigen müssen.