Berlin, Deutschland (Weltexpress). Am zweiten Weihnachtstag beschert irgendwie der Himmel über Berlin den Eisbären einen Sieg über Pinguins Bremerhaven mit 5:3 (3:1, 0:1, 2:1), von dem Zuschauer sangen, dass er „schön“ sei und sie sowas „lange nicht gesehen“ hätten.
Wir sahen das auch lange nicht, dass die Gäste ein Feuerwerk abbrannten wie viele unter den 13.412 Zuschauern noch nie in ihrem Leben. Laut DEL-Statistik gaben die Pinguins 54 Schüsse ab, von denen 35 aufs Berliner Tor gingen. Vor das fuhr an diesem Abend zu Beginn Maximilian Franzreb und nicht Kevin Poulin.
Der sah eine muntere Anfangsviertelstunde mit Toren von Florian Busch (6.), James Sheppard (12.) und Jonas Müller (15.), der in Überzahl aus halbrechter Position traf. Küsten-Kufenkurver Christopher Rumble sah das 3:0 von der Strafbank, weil einer eine umstrittene Zwei-Minuten-Strafe wegen Behinderung bekam. Fortan sah Pinguins-Torhüter Tomas Pöpperle zu. Für ihn stellte sich Jaroslav Hübl vors Fischtown-Gehäuse.
Hübl musste nur bei einem Schuss von Sean Backmann einmal hinter sich greifen (41.), denn der fünfte und letzte Eisbären-Treffer, den Louis-Marc Aubry (59.) beisteuerte, landete im unbehüteten Gästetor (59.).
Die Pinguins verloren, weil sie ihre vielen guten Gelegenheiten nicht nutzten. Die Tore von Chad Nehring (17.), Carson McMillan (28.) und Mark Zengerle (44.) waren zu wenig.
Sebastian Kayser notiert zum Spiel der Berliner Eisbären nach der Anfangsviertelstunde in der „B.Z.“ (26.12.2018): „… der Rest war dann eine Qual. So manchem Fan kam da die Weihnachtsgans wieder hoch.“
Kayser schreibt auch, dass die Eisbären sich „selbst bei Fünf gegen Fünf meist“ einigelten.
Standen nach dem ersten Drittel noch 9:9 Schüsse auf dem Videowürfel der hohen Mehrzweckhalle an der Spree, waren es nach dem Mitteldrittel 15 für die Eisbären und 24 für die Pinguins, die das Berliner Tor bedrängten und die Eisbären-Abwehr mehrfach in Verlegenheit brachten. Immerhin hielt Franzreb am zweiten Weihnachtstag himmlisch gut.
Pech für Bremerhaven, dass Pöpperle „nicht seinen besten Tag“ erwischte, meinte Eisbären-Trainer Stéphane Richer auf der anschließenden Pressekonferenz, der anmerkte, dass Bremerhaven in den Zweikämpfen viel besser gewesen sei und gleichzeitig den Kampf seiner Mannschaft hervorhob. Pinguins-Trainer Thomas Popiesch zeigte sich über den Beginn wenig begeistert. Seine Mannschaft sei „ungünstig ins Spiel gekommen“. Spielerisch und Läuferisch lobte er seine Männer, die „ein gutes Auswärtsspiel“ bestritten, aber sich dafür „nicht belohnt“ hätten. So war das unter dem Himmel von Berlin.
Nach fünf Heimniederlagen in der DEL gewinnen die Eisbären und fahren mit zwei Siegen in drei Spielen unter Richter zum Meister nach München, gegen den sie am Freitagabend antreten müssen.