Paris, Frankreich (Weltexpress). In Frankreich scheinen offenbar alle auf der Straße zu sein – vereint gegen Emmanuel Macron und En Marche: Schüler und Rentner, Bauern und – bei der „Süddeutschen Zeitung“ (7.12.2018) ausgemachte – Wutbürger, und allen voran die Gelbwesten.
Vor diesem Wochenende scheinen die Behörden in Frankreich wegen erwarteter Bambule aufzurüsten. Die „Tagesschau“ (7.12.2018) lässt Premierminister Édouard Philippe sprechen und der behauptet, dass „89.000 Polizisten und andere Ordnungskräfte für diesen Samstag mobilisiert worden“ seien, „davon 8000 in der Hauptstadt“, wo „auch etwa ein Dutzend gepanzerter Fahrzeuge der Gendarmerie eingesetzt werden“ sollen.
Dafür fallen allerlei Veranstaltungen flach. Fußballspiele werden abgesagt, weil Sicherheitskräfte fehlen. Läden und öffentliche Einrichtungen, darunter auch Theater und Museen, bleiben geschlossen.
Dass die Proteste dagegen, dass die Reichen reicher und die Armen ärmer werden, sich auf fast alle Leute und das ganze Land erstrecke, das sorgt in der Hauptstadt für Angst vor dem Volk.
An mindestens 280 Schulen wurde protestiert. Unterricht fiel aus. Autos und Mülltonnen sollen „in Brand gesetzt worden sein, Jugendliche seien mit Holz- und Eisenstangen bewaffnet gewesen“, wie der Nachrichtensender BFMTV berichtete. Die Polizei teilte mit, es handele sich bei den so festgehaltenen Schülern um 26 „Anführer“ der Proteste.
„Bei einer Schüler-Demo griff“ laut „Bild“-Zeitung (7.12.2018) „die Polizei knallhart durch, zwang Schüler in die Knie, mit den Händen über dem Kopf, bis sie von Polizei-Lastwagen abgeführt wurden, einige mussten sich mit dem Gesicht zur Wand aufreihen. Der jüngste von ihnen soll zwölf Jahre alt sein. ‚Endlich eine Klasse mit ruhigen Schülern!‘, hört man einen Polizisten dazu in einem Twitter-Video sagen.“
Insgesamt kam es bei den Zusammenstößen zwischen Jugendlichen und Polizei an dieser „Antoine de Saint-Exupéry“ genannten Schule in Mantes-La-Jolie in Ile-de-France, der Region um Paris herum, „zu 148 Festnahmen“.
Die Proteste von Schülern begannen am Montag und richten sich sowohl gegen Geld- und Lehrermangel, als auch gegen angeblich härter werdende Bedingungen für die Aufnahme an Hochschulen. Der Funken von den Schülern scheint auf die Studenten überzuspringen. An der Pariser Elite-Universität Sorbonne kam es zu Protesten und Widerstand. Studenten versuchten, Gebäude zu besetzen.
Das Problem in Frankreich sind die leeren Staatskassen, weswegen Ex-Rothschild-Banker Macron mit allerlei Mittel von Zuckerbrot bis Peitsche, darunter auch unmoralischen Angeboten, versucht, sowohl in Berlin und Brüssel an noch mehr Geld zu kommen als auch beim Volk. Doch das will nicht mehr gemolken werden, während Macron und En Marche die Steuern und Abgaben für die Bourgeoisie senkt.
Macron und En Marche beziehungsweise der von ihnen gehaltene Staatsapparat machen also für dieses Wochenende mobil.
Doch auch die politische und vor allem parlamentarische Opposition kommt langsam – getrieben von den Ereignissen auf den Straßen des Staates – in Fahrt. „Linksgerichtete Oppositionsparteien sollen nach Berichten ein Misstrauensvotum gegen die Regierung von Präsident Emmanuel Macron anstrengen“ heißt es in „Die Presse“ (6.12.2018) und weiter: „Die Sozialisten hätten am Donnerstag einen gemeinsamen Antrag mit der Linkspartei La France Insoumise und den Kommunisten für die Sitzung der Nationalversammlung am Montag angekündigt. Dem Vorhaben würden wegen der absoluten Mehrheit der Regierung aber keinerlei Chancen eingeräumt.“ Immerhin wird das als Weck- und Warnruf verstanden.