Auf Britanniens grüner Insel geschah Besseres
Die 1:8 Niederlage von Austrias SV Neulengbach in Schweden beim finanziell angeschlagenen in Insolvenz stehenden Tyresö FF sowie das 0:8-Debakel vom italienischen Meister ASD Torres Calcio zu Hause gegen Turbine Potsdam waren eher kontraproduktiv und zweifellos blamabel für die UEFA und ihre Mitgliedsverbände. Auf Britanniens grüner Insel geschah besseres. Mit 1:0 (1:0) gewannen die Ladies von Birmingham City vor über 2.671 in St. Andrews in einer chancenarmen, aber hart umkämpften Partie, die arithmetisch gesehen ein spannendes Rückspiel verspricht. Die Torschützin Remi Allen hatte erst in der Winterpause im Transfer den Weg von vom Lincoln LFC zur Mannschaft des Birmingham City LFC gefunden. Es war für beide Teams das erste Pflichtspiel in diesem Jahr, da die neue Spielzeit zur Meisterschaft erst in England am 16. April startet.
Debüt eines japanischen Nationalspielerinnen Duos
Da die Mannschaften aus der FA WSL 1 im FA Cup im Achtelfinale ins Geschehen eingreifen, beginnen die Blues aus Birmingham und die Gunners aus London sogar drei Tage vorher am 13. April in knapp drei Wochen. Trotz der Niederlage der Arsenal Ladies gab es positive Anzeichen für die schottische Cheftrainerin Shelley Kerr. Das japanische Nationalspielerinnen Duo mit Shinobu Ohno und Yukari Kinga beeindruckten mit ihrem Debüt. Auch sie waren erst zur Winterpause engagiert worden. Der mannschaftliche Umbruch in Borehamwood ist unübersehbar. Die Gunners wollen es dieses Jahr wissen. Seit Beginn der Champions League Serie im Oktober 2013 wußten die Arsenal Ladies, dass nur der Gewinn der königlichen Trophäe der einzigste Weg sei, auch in der nächsten Saison im Wettbewerb drin zu bleiben. Shelley Kerr veränderte und verjüngte das Team der Gunners. Sie krempelte den Kader so weit um, dass vom letzten CL-Vorjahresspiel gegen Glasgow nur Alex Scott, Emma Byrne, Emma Mitchell und Rachel Yankey überlebten.
Arsenal ´s Kelly Smith startete druckvoll
Die Rückkehr der erfahrenen Verteidigerin Casey Stoney zu den Gunners markierte eine weitere Erneuerung. Arsenal begann sehr schnell mit seinem Kombinationsspiel und forderte ein frühes Auswärtstor. Stürmerin Kelly Smith wurde aber im Strafraum gestoppt. Der nächste Gunners Angriff kam in der 11. Minute über Stoney nach Querpass von Scott. Stoney traf aber den Rücken ihrer Mitspielerin Ohno und traf nicht das Tor. In der 23. Minute verpassten die Blues eine große Chance, die Führung zu übernehmen. Arsenal Torhüterin Byrne war schon durch Chelsea Weston ausgespielt, der Ball fiel vor die Füße von Melissa Lawley, die aber knapp verfehlte. Aber die Blues warteten nicht mehr lange, um in Front zu gehen. In der 26. Minute wieder flankte die 19-jährige Chelsea Weston von rechts und Debütantin Remi Allen netzte souverän ein.
Arsenal ´s Emma Mitchell rettete auf der Linie
Jetzt hatte Birmingham mehr vom Spiel. Arsenal hatte das Glück auf seiner Seite als Emma Mitchell einen Schuss von Kirsty Linnett für die schon geschlagene Byrne auf der Linie rettete. Die erste Viertelstunde der zweiten Hälfte begannen beide Mannschaften zurückhaltend. Arsenal hatte zwar mehr Spielanteile, aber Birmingham hielt trotzdem dagegen. In der 60. Minute bediente Scott mit einem Steilpass die Japanerin Ohno, die aber dicht gefolgt von Aoife Mannion mit einem Foul abgeblockt wurde. Augenblicke später mußte Byrne auf der Gegenseite auf der Hut sein, als Linett es mit einem Heber versuchte. Arsenal war weiterhin mehr in Ballbesitz und konnte das Spiel aus der Tiefe heraus kontrollieren. Birmingham gab sich zufrieden und versuchte den wichtigen Eintorevorsprung über die Zeit zu retten.
Großes Spiel der 16-jährigen Blues Debütantin Jessica Carter
Arsenals beste letzte Chance im Spiel kam in den letzten drei Minuten, als Smith die Japanerin Ohno bediente, die aber ihren Volley verzog. Insgesamt war es für die energische Arsenal Coach Frau Shelley Kerr ein enttäuschender Start ins Jahr 2014. Für Birminghams jüngste Debütantin – die 16-jährige Verteidigerin Jessica Carter – war das Champions League Spiel ein hinreißendes Erlebnis, denn sie gewann gegen die Idole und Vorbilder ihrer Kindheit. Ihr Coach David Parker lobte ihr gutes Spiel. als Linksverteidigerin der Blues.
Stimmen der neuen Spielerinnen:
Remi Allen (Birmingham City Ladies FC):
Unser Hauptziel war es keine Gegentore zu zulassen, am Ende hätten wir sogar noch ein Tor mehr machen können. Eigentlich war es fast ein perfektes Spiel für uns. Ich freue mich, dass ich das Tor geschossen habe und dadurch meine Mannschaft gewonnen hat. Wir sind alle sehr glücklich, aber wir können uns nicht in Sicherheit fühlen, denn unsere Mannschaft wird sich weiter ranhalten müssen, denn es steht noch ein zweites Spiel an. Wir waren eine gute Mannschaft. Aber Arsenal hat schon ein Weltklasse Mannschaft, die weiß, wie sie jeden unserer Fehler voll ausnutzen kann. Es geht jetzt in erster Linie darum, dass wir uns konzentrieren und vorbereiten für das nächste Spiel. Seit ich fünfzehn Jahre alt bin , habe ich bei den Chelsea Ladies gespielt. Von daher war ich es gewohnt, mich mit meinen Mannschaftskameradinnen gegenseitig abzustimmen. Meine direkte Mitspielerin hat mir den Ball auf einem silbernen Tablett serviert, darum muß der Applaus auch an sie gehen. Ich bin glücklich, Tore zu schiessen, egal ob es aus der Nahdistanz aus einem Meter entfernt ist oder von wo auch immer, ich bin wirklich froh. Ich fand es toll im St Andrew’s ( Red.: St. Andrew Stadion) zu spielen, damit ist für mich ein großer Traum wahr geworden.
Jessica Carter (Birmingham City Ladies FC): Es war ein sehr hartes Spiel, aber wir haben uns gut geschlagen. Es war nicht einfach für mich, aber ich bin mächtig stolz. meine Mannschaft hat mich unterstützt und hat mir geholfen. Ich bin als Verteidigerin ziemlich auf meine Vorderleute angewiesen. Noch vor kurzem waren die Arsenal Mädels meine Idole und heute habe ich mit drei Verteidigerinnen gegen sie gespielt. Wir waren stark. Ich glaube, wir waren spitze. Ich war morgens etwas nervös, zeitweise vor dem Spiel sehr aufgeregt. Dann aber wollte die Mannschaft einfach nur raus aufs Spielfeld, um zu zeigen, was sie drauf hat. Das haben wir dann auch getan. Hoffentlich werden es am Sonntag wiederholen, den Zuschauern zeigen, was wir können – mehr Tore schießen als der Gegner und das Spiel gewinnen.
Casey Stoney (Arsenal Ladies FC):
Wir haben viel zu wenig geleistet. Birmingham hat éinfach klasse gespielt. Wir haben heute unter unserem Niveau gespielt. Ehrlich gesagt wir haben diese Niederlage verdient. Aber es hätte auch noch schlimmer kommen können. Ein 1:0 ist kein so schlechtes Ergebnis. Wir müssen am Sonntag nur besser spielen als heute Abend, um ins Halbfinale zu kommen. Ich glaube nicht, dass die neuen Spielerinnen uns beeinträchtigt haben. Es wird natürlich etwas Zeit in Anspruch nehmen, bis sie sich eingelebt haben. Ich werde auch keine Ausrede erfinden über irgendwelche Gründe, die es gab, um so zu spielen wie heute. Wir waren einfach schlecht. Bis Sonntag wird es noch viel zu tun geben. Es gilt in der Champions League mitzuspielen . Aber ich möchte nicht nur einfach dabei sein, sondern ich möchte gewinnen. Auch ich werde am Sonntag besser spielen. Mit Jess Carter habe ich schon in der U-19 gespielt. Damals hat sie als Linksverteidiger gespielt, sie hat heute Abend eine gute Leistung gebracht. Wir müssen sicher stellen, dass wir die jungen Spielerinnen bis Sonntag in die best mögliche Form bringen.
Stimmen der Cheftrainer
David Parker (Birmingham City Ladies FC): Ich denke, dass wir unser Spielsystem absolut gut umgesetzen konnten. Unsere Girls verdienen deshalb eine Menge Lob. Wir kannten die Stärken von Arsenal und wussten, wie sie spielen wollten. Beide Teams hatten im Spiel nur wenige Torchancen, aber wir haben das große Glück, sich unsere zu nehmen. KeinGegentor, kein Auswärtstor des Gegners – das war entscheidend für uns. So liefen auch unsere Mannschaftsbesprechungen, damit die Spielerinnen unser Spielsystem danach ausrichteten. Wir wussten Anfang des Jahres bei der Verpflichtung von Remi Allen, dass wir mit ihr unsere Ziele erreichen würden. Unsere Girls verdienen viel Anerkennung, denn sie wussten, dass Arsenal ein sehr starkes Team sein würde. Wir gaben Arsenal so wenig wie möglich Chancen, während wir unsere voll ausnutzen konnten. Es hätte mehr Chancen geben können. Dass wir kein Auswärtstor eingeräumt haben war wichtig. Wir als Mannschaftsführung haben viel darüber geredet und die Spielerinnen ständig daran erinnert, was zu tun ist, um ein "double bubble" zu verhindern. Bei der Verpflichtung von Remi Allen war uns klar, dass sie für uns wichtige Tore einbringen wird.
Shelley Kerr (Arsenal Ladies FC): Birmingham hat verdient gewonnen. Wir hätten besser spielen können. Wir hatten viel Ballbesitz, um fair zu sein, Birmingham hat sehr gut verteidigt. Wäre es anders gekommen, dann hätten entweder Kelly Smith oder Shinobu Ohno das Tor geschossen. Aber man muss als gesamtes Team spielen. Wir sind gut ins Spiel gekommen und haben Birmingham unter Druck gesetzt. Aber Birmingham ist dann offensiver geworden und hatb gegengehalten. Ein Lob an meine jungen Spielerinnen sie haben sehr gut gespielt.
So spielten sie im St. Andrews in Birmingham:
Birmingham City LFC gegen Arsenal London LFC 1:0 (1:0)
Birmingham City Ladies FC:
Spencer – Weston, Mannion , Harrop , Carter; Carney , Allen, Moore , Potter , Lawley ; Linnett ( Simpkins , 79) – Trainer David Parker
Arsenal London Ladies FC: Byrne – Scott , Mitchell, Stoney , Kinga , Weir, Bailey, Ohno , Carter , Smith, Yankey ( Ayisi , 77) – Trainerin Shelley Kerr
Tore: Allen ( 26.)
Gelbe Karte : Linnett – Smith, Carter, Kinga
Zuschauer: 2.671
Quellen: UEFA, Arsenal LFC, Birmingham City LFC, Wikipedia