USA können sich längere Libyen-Mission nicht leisten

"Ich mache mir Sorgen über eine Verzögerung der Mission und denke darüber nach, wie die USA die Übernahme größerer Verpflichtungen vermeiden können, die kein Abschlussdatum haben”¦ Immerhin befinden wir uns mitten in einer ernsthaften Haushaltskrise", sagte Gates am Donnerstag bei einer Anhörung im Senatsausschuss für Streitkräfte. 

Die US-Militärs seien zwar in der Lage, jegliche Aufgaben in Libyen zu erledigen, dies müsste aber mit dem Geld der amerikanischen Steuerzahler finanziert werden, so der Verteidigungsminister. Er betonte erneut, dass die USA keine Landstreitkräfte nach Libyen entsenden wollen und ihre Rolle beim Einsatz als ziemlich begrenzt ansehen: Aufklärung, Unterstützung und Versorgungswege.

Gates zufolge verläuft die Libyen-Operation erfolgreich: Die zahlenmäßige Stärke der Armee von Muammar al-Gaddafi konnte auf 20 bis 25 Prozent vom ursprünglichen Umfang reduziert werden. Dennoch seien die Regierungskräfte weiterhin zahlenmäßig zehnmal stärker als die Kräfte der Aufständischen.

Von Senatoren darauf angesprochen, ob eine gewaltsame Machtenthebung von Gaddafi zweckmäßig sei, äußerte Gates, zum jetzigen Zeitpunkt sollte das lieber nicht gemacht werden. "Die Zusammensetzung der Opposition ist noch nicht klar genug", sagte er. "Sie ist natürlich die bessere Alternative zu Oberst Gaddafi. Man kann aber in eine Situation geraten, wo sie nach einem militärischen Erfolg die gewünschten politischen Ziele nicht erreichen."

Am 17. März hatte der UN-Sicherheitsrat eine Resolution angenommen, die die Herstellung einer Flugverbotszone über Libyen vorsah. Die Resolution autorisierte auch eine ausländische Militäroperation gegen Gaddafis Armee.

RIA Novosti

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