Alle scheinen zu spüren: die Stimmung ist aufgeladen, die Luft ist wie elektrisiert. Dafür sorgte zudem eine Enthüllung in der Berliner Morgenpost, „dass der Berliner Senat Hertha Mietzahlungen in Höhe von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro gestundet hat. “Prompt fühlte sich Union-Vereinspräsident Dirk Zingler in Vorwendezeiten zurückversetzt“, kommentieren D. Stolpe, U. Bremer und M. Kleinemas in der Welt (www.welt.de, 17.09.2010). Wörtlich sagte er: „Ich nehme zur Kenntnis, dass der Senat noch 20 Jahre nach dem Mauerfall immer noch wie ein Westberliner Senat handelt. Das macht mich nur noch ärgerlicher und bestätigt das Misstrauen vieler Bürger aus dem ehemaligen Ostberlin, dass immer noch mit zweierlei Maß gemessen wird.“ Nunja,übermotiviert bis in die Mikrofone waren auch andere.
Endlich Derby in der deutschen Hauptstadt. Wir erreichen die Ränge. Proppevoll ist das Stadion „An der Alten Försterei“, dass alle, nicht nur die vielen, vielen freiwilligen Helfer, die nicht nur Schlachtenbummler der Eisernen sind, dafür schon mal Blut spenden, sondern auch noch Stadionbauer. Zum Blut kam Schweiß und Stolz auf „Unser Stadion“.
Und in dieses, unser Stadion kommt gleich der große Bruder, der Stadtrivale aus dem Westend: Hertha BSC. „Die Stadionhymne des 1. FC Union wird gespielt. Nina Hagen huldigt den Eisernen. 16.000 singen mit, Gänsehautfeeling pur. Gegen dieses Stadionlied kann Lotto King Karl einpacken, auch das Herz von St. Pauli ist nichts gegen die Union-Hymne“, hält Spiegel-Online-Redakteur Mike Glindmeier fest (www.spiegel.de, 17.09.2010), der seit 14:45 Uhr bloggt. Auf diese Direktberichterstattung aus dem Berliner Olympiastadion müssen unser Leserinnen und Leser vorerst verzichten, doch dazu in einem anderen Erlebnisbericht mehr.
Vorhang auf: die Bühne ist bereitetet. Die Mannschaften betreten den Rasen. Aus tausenden Kehlen kommen Kampfgesänge. Bengalische Feuer flackern, die Luft brennt. Das Derby kann beginnen.
Was der Favorit und Aufstiegskandidat, der aktuell im oberen Drittel der zweiten Liga zu finden ist, gegen den Ligakonkurrenzten aus dem Tabellenkeller „auswärtes“ anstellt und wie sich die zuletzt gescholtenen Unioner aus der Affäre ziehen, lesen Sie im Spielbericht zum Derby zwischen Union Berlin und Hertha BSC.