Die dritte Generation des Stadtwagens von Renault, der seit 1992 auf dem Markt ist, bleibt als Twingo erkennbar, obwohl er vollkommen neu konzipiert wurde und nun mit vier Türen plus Heckklappe ausgestattet ist. Auffällig sind die großen runden Scheinwerfer mit LED-Tagfahrlicht und die markanten Blinker sowie das zentrale große Markenlogo. Die Rückleuchten sind in die schwarz getönte Heckklappe integriert.
Im Vergleich zum Vorgänger ist der Twingo um zehn Zentimeter auf 3,59 Meter geschrumpft. Er schafft einen Wendekreis von nur 8,60 Metern und kann in seiner Domäne, der Stadt, noch agiler und wendiger sein. Trotz seiner sehr kompakten Maße bietet der neue Twingo dank kurzer Überhänge einen überraschend großen Innenraum für vier Personen. Der Radstand ist um 13 Zentimeter auf 2,49 Meter gewachsen, so dass sich die Innenraumlänge um 33 Zentimeter erhöht und das Raumangebot deutlich verbessert hat.
In den Gepäckraum, der über eine leider etwas hohe Ladekante zu erreichen ist, passen 219 Liter. Wird die Rückbanklehne umgeklappt, entsteht ein ebener Ladeboden mit 1,34 Meter Länge, und die Ladekapazität steigt auf 980 Liter. Außerdem lässt sich die Beifahrersitzlehne umklappen, so dass Gegenstände bis zu 2,31 Meter Länge transportiert werden können. Zudem gibt es verschiedene Ablagen und Staufächer im Innenraum – so ein 20 Liter großes Staufach unter der Rückbank, das herausnehmbare Handschuhfach und das ebenfalls herausnehmbare Fach in der Mittelkonsole.
Mit einer ganzen Palette an Ausstattungs-Features lässt sich das Fahrzeug, das in den Farben Hellblau, Weiß, Gelb und Rot angeboten wird, nach individuellem Geschmack gestalten. Traditionell ist es auf Wunsch und gegen Aufpreis wieder mit einem großen, bis weit in den Fond reichenden Faltschiebedach lieferbar.
Im Cockpit gehören farbliche Blenden und Einsätze sowie runde und ovale Formen zur frischen Gestaltung. Die Instrumente sind erfreulicherweise direkt ins Blickfeld des Fahrers gewandert. Beim Infotainment setzt Renault unter anderem auf die Smartphone-Integration. Per Infotainment-App R&GO lässt sich das Smartphone mit Autoradio und Fahrzeug koppeln, und die Apps für Navigation, Bordcomputer oder Multimedia werden darauf angezeigt. Außerdem ist für den Twingo die neue Generation des integrierten Multimediasystems Renault R-Link mit Online Anbindung verfügbar.
Erstmals wird der Twingo nun über die Hinterachse angetrieben, und dort ist auch einer der beiden Dreizylinder-Motoren installiert – und zwar unter dem Boden des Gepäckraums. Dort entwickelt er natürlich Hitze, die durch eine dick isolierte Kofferraumabdeckung vom Gepäck aber zumindest weitgehend ferngehalten wird. Der 1,0-Liter-Motor ist ein Sauger mit 52 kW/71 PS, der 0,9-Liter-Motor ist als Turbo mit 66 kW/90 PS konzipiert.
Nach Herstellerangaben liegt der Normverbrauch bei 4,5 beziehungsweise 4,3 Litern Kraftstoff pro 100 Kilometer. Beide Motoren sind kaum zu hören – nicht zuletzt, weil sie am Heck sitzen. Sie sind drehfreudig und bringen das rund eine Tonne schwere Wägelchen zügig auf Trab – wobei natürlich der Turbo einen Zahn mehr zulegen kann.
Das Fahren selbst ist ein Vergnügen – so wendig und agil der Kleine vom Fleck kommt. Und der Twingo neigt trotz des Heckantriebs nicht zum Ausbrechen, da der elektronische Schleuderschutz ESP früh eingreift. Die Servolenkung mit variabler Lenkunterstützung ist recht direkt ausgelegt, und dank des Heckmotors können die Vorderräder deutlich weiter einschlagen als die eines Fahrzeugs mit Frontmotor – so lässt es sich auch auf engen Straßen ohne Mühe wenden, und die Fahrt durch enge Parkhäuser ist ebenso kein Problem.