Turbine-Pressesprecherin Nadine Bieneck twitterte heute früh: #Testspiel Samstag, 1.2., testet unsere Mannschaft um 12 Uhr gegen den schwedischen Meister Malmö (FC Rosengí¥rd ). Die Mädels freuen sich über Zuschauer, gespielt wird auf dem Kunstrasenplatz am Luftschiffhafen (Olympiastützpunkt) # TurbineReunited Kanuscheune
Anja Mittag anno 2005 beim UEFA Cup Sieg
Malmös Star Anja Mittag traf in der Kanuscheune – dem Restaurant im Vereinshaus der Potsdamerinnen – auf Navina Omilade-Keller, die einst mit der jungen Anja Mittag und Betreuerin Afro vor acht Jahren im Potsdamer Kader des UEFA Women’s Cup Siegers 2005 stand – "Afro" Aferdita Podvorica, jetzt Turbine-Teammanagerin und Navina Omilade-Keller, die voriges Jahr dem ehemaligen Hockey-Nationalspieler Florian Keller in Potsdam standesamtlich das Ja-Wort gab. Ex-Potsdamerin Omilade-Keller wechselte 2007 zum Ligakonkurrenten VfL Wolfsburg und beendete voriges Jahr nach dem überragenden Triple-Triumpf mit Wolfsburg ihre Profikarriere. Sie wohnt nunmehr seit Familiengründung in der brandenburgischen Landeshauptstadt.
Von der Straßenfußballerin zur Teamchefin
Die 35-jährige Mannschaftsbetreuerin Aferdita Podvorica (* 10. September 1978 in Podujevo/Kosovo) ist noch unverheiratet. Im Jahre 1993 wanderte sie mit i von Ex-Jugoslawien aus und zog nach Berlin. Durch Vater und Bruder wurde ihr Interesse am Fußball geweckt. Sie fing an, auf den Straßen Berlins mit den Jungs Fußball zu spielen. Ihr Spitzname "Afro" ist bei Turbine Spielerinnen fast legendär zu nennen. Bei Teammanagerin "Afro" waren Anja, Navina und Anjas Mitspielerin, die deutsche "Schwedin" Kathrin Schmidt, die die frisch gebackene Europameisterin begleitete, in den besten Händen. Schmidt spielt seit Beginn der Saison 2009 in der Damallsvenskan. Zuerst bekam sie einen Vertrag beim Rivalen Tyresö FF. Seit Anfang 2012 steht sie beim LdB FC Malmö unter Vertrag, mit dem sie in der Champions-League-Saison 2011/12 im Viertelfinale am 1. FFC Frankfurt scheiterte sowie gemeinsam mit Freundin Anja Mittag im Viertelfinale 2013/2014 am VfL Wolfsburg.
Im Dienst für Integration und gegen Rassismus
Die private Neu-Potsdamerin Navina Omilade-Keller, die ursprünglich aus Mönchengladbach stammt, war einer der ersten erfolgreichen deutschen Fußball-Nationalspielerinnen mit Migrationshintergrund. Auf Grund ihrer Lebensgeschichte ist sie bis heute immer bereit, sich für eine bessere Integration einzusetzen. Die dunkelhäutige Navina Omilade unterstützt u.a. Street-Fußball-Events zwischen Elbe und Havel. Navina Omilade-Keller meinte zum Rassismus-Vorwurf im Fußball: "Im Frauen-Fußball verhalten sich die Fans nicht so ausfallend wie bei Männern. Zudem spielen die Frauen meist nicht vor so großen Fangruppen, sondern vor viel kleineren Kulissen von 500 bis 1.500 Zuschauern. Auch im alltäglichen Leben ist mir selbst zum Glück noch nichts passiert. Aber ich bekomme es ja schon mit. Hier in Potsdam hatten wir einen Übergriff auf einen Äthiopier. Dann gab es in der Regionalliga die Vorfälle bei Sachsen Leipzig mit dem nigerianischen Spieler. Das ist alles sehr schade, dass es genau im Vorfeld zur Weltmeisterschaft passiert. Aber Rassismus ist ja nicht auf Deutschland beschränkt, auch in Spanien wurde Eto ´o, der ehemalige Stürmerstar von Meister FC Barcelona, schon mit Schmährufen beleidigt."
Frage: Was kann man tun, um gegen solche Vorfälle anzugehen?
Navina Omilade-Keller: "Wir müssen einfach offen mit dem Thema Rassismus umgehen. Es muss in den Medien aufgegriffen und behandelt werden, damit es in das Bewusstsein der Menschen getragen wird. Die Leute dürfen einfach nicht wegschauen, wenn sich in ihrem direkten Umfeld etwas ereignet. Diese Veränderung müssen wir erreichen. Der Sport lebt doch einfach vor, dass Menschen mit unterschiedlichsten Hautfarben ohne Probleme zusammen in einer Mannschaft agieren können. Für eine solche Integration ist nicht einmal eine einheitliche Sprache notwendig. Probleme beim Zusammenspielen sind überhaupt kein Thema bei uns. Wir können darüber hinaus den Menschen, die unsere Spiele sehen, dieses funktionierende Zusammenspiel vorleben, damit sie sich dann ganz genauso verhalten."
# TurbineReunited
Spätestens seit dem 2. Internationalen Turbine Hallenfußball Turnier wurde einer größeren Öffentlichkeit bewußt, dass Turbine Potsdam zielstrebig seit Öffnung der innerdeutschen Grenze offensiv den Austausch mit internationalen Mannschaften gesucht hat. Die Pflege von Völkerfreundschaft über den Frauenfußball war auch schon in 70er und 80er Jahren die Regel, nur war dies organisatorisch weitaus schwieriger. Mit dem tschechischen Verein Sparta Prag verbindet die Brandenburger die längste Bande. Fahrt auifgenommen hat Turbines internationale Vereinsgeschichte freilich mit dem Beginn des Jahres 2004, welches einher geht mit der erstmaligen Qualifikation des 1. FFC Turbine Potsdam für den UEFA-Wettbewerb. Der Meistertitel 2004 mit Anja Mittag, Aferdita Podvorica und Navina Omilade brachte den Turbinen die Teilnahme am UEFA-Cup der Frauen 2004/2005 ein. Der Gewinn des UEFA Pokals der Königklasse 2005 ist eng mit den drei sportlichen Damen -# TurbineReunited – verknüpft, die sich heute im Quartett in der Potsdamer Kanuscheune trafen.