„Türkische Invasoren“ in Libyen

Türkische Fahne und türkischer Panzer in Hosdere, Istanbul. © Münzenberg Medien, Foto: Stefan Pribnow, Ort und Datum der Aufnahme: Hosdere, Istanbul, 2.9.2015

Tobruk, Kyrenaika; Berlin, Deutschland (Weltexpress). Für Khalifa Haftar, den Befehlshaber der Libyschen Nationalarmee (LNA) steht fest, dass „türkische Invasoren“ in Libyen sind und zwar schon lange. Außerdem würden die türkischen Invasoren nicht nur jede Menge Waffen und Munition nach Tripolitanien bringen, sondern auch Söldner, die zuvor gegen die Assad-Regierung in Syrien gekämpft hätten.

Gegenüber „RIA Novosti“ (21.2.2020) machte Haftar, der in dieser Woche in Moskau war, noch einmal klar, dass „der Waffenstillstand … das Ergebnis der Erfüllung einer Reihe von Bedingungen …. wie der Abzug der syrischen und türkischen Söldner, die Einstellung der Waffenlieferungen nach Tripolis von türkischer Seite, die Eliminierung der terroristischen Gruppierungen“ in Tripolitanien sei.

Haftar behauptete, dass „die vorübergehende Waffenruhe … von der Türkei und der Regierung von al-Sarradsch genutzt“ werde, „um eine große Anzahl syrischer Söldner, türkischer Soldaten, Terroristen und Waffen auf dem Luft- und dem Seeweg nach Tripolis zu verlegen. Dies ist eine Verletzung des Waffenstillstands. Wir behalten uns das Recht vor, auf diese Verstöße zu reagieren.“

Dass die Libyen-Konferenz genannte Veranstaltung in Berlin Mitte Januar 2020 eine Farce war, das hatten wir schon geschrieben und das sollte angesichts dessen, dass vor allem die Türken tricksen, auch dem größten Skeptiker immer klarer.

Kein Wunder, dass die LNA versucht, Einmischungen, Soldaten-, Söldner-, Waffen- und Munitionslieferungen der Türken zu unterbinden.

In den Krieg zwischen Tripolitanien und Kyrenaika sind mehrere geopolitische Groß- und Regionalmächte involviert, die Russen und VS-Amerikaner, die Ägypter und Araber der Saud-Dynastie, Franzosen und Italiener, Türken und Tunesier und andere. Dabei geht es allen vor allem um Geld, Gas und Öl.

Unter dem Haupttitel „Libyen-Frieden zerschossen“ schreibt Mirco Keilberth es in der „Tageszeitung“ (19.2.2020), dass „der türkische Präsident Erdoğan … nach dem Angriff auf den Hafen von Tripolis in einem Interview mit dem türkischen Staatssender TRT, die Sarradsch-Regierung so zu unterstützen, dass sie Libyen ‚dominieren‘ könne, sollte es bei den derzeitigen diplomatischen Initiativen kein faires Ergebnis geben.“

Die Verbündeten der in Tobruk sitzenden Regierung von Kyrenaika werden das vermutlich zu verhindern wissen.

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