Berlin, Deutschland (Weltexpress). Nicht nur Bengasi, das politische und wirtschaftliche Zentrum in Kyrenaika liegt an der Großen Sirte, einer beachtlichen Bucht des Mittelmeeres, sondern auch die Stadt Sirte, die zu Tripolitanien gehörte.
Truppen der Libysch-Nationale Armee (LNA) unter General Chalifa Hafa, die ihren Hauptsitz in Tobruk haben, nahmen die Hafenstadt nun ein.
Unter der Überschrift „Kampf um Libyen – Haftars Truppen verkünden Einnahme der Küstenstadt Sirte“ heißt es in „Kleine Zeitung“ (6.1.2020), dass „ein Sprecher von Haftars selbst ernannter … LNA … am Montag“ mitgeteilt habe, dass „Haftars Kräfte … die Stadt innerhalb von drei Stunden unter Kontrolle gebracht“ hätten.
In der „Zeit“ wird unter dem Titel „Libyen: Libysche Milizen verkünden Eroberung der Küstenstadt Sirte“ mitgeteilt, dass „die Küstenstadt Sirte eingenommen“ worden sei, „die bislang von regierungsnahen Truppen kontrolliert wurde“.
In Sirte herrschten bis zur Eroberung durch die LNA muselmanische Milizen. Und diese Milizen sind nicht „libysch“, sondern muselmanisch im Sinne der Moslembrüder. 2016 eroberte diese Milizen Sirte vom „Islamischer Staat“.
Diese Milizen wurden und werden von bestimmten Arabern unterstützt, aber vor allem von Türken, die jetzt mehr denn je an die Hauptkampflinien dieses Stellvertreterkrieges, der auch ein Öl- und Gaskrieg ist, drängen, denn die Vasallentruppen der Türken scheinen für die LNA schlicht und ergreifend nicht gut genug zu sein.
Der Grund dafür ist einfach, die LNA wird von Ägypten, der Saud-Dynastie, dem Adel der Vereinigten Arabischen Emiraten und der Russischen Föderation unterstützt. Mit deren Hilfe gelingt es, Tripolis, die Hauptstadt Tripolitaniens, seit acht Monaten anzugreifen. Für Haftar scheint es nur eine Frage der Zeit zu sein, bis Tripolis fällt. Erdogan scheint das nicht anders zu sehen. Deswegen lässt er seine Streitkräfte nun massiver eingreifen.