Dortmund, Deutschland (Weltexpress). Spätestens nach der 1:5-Niederlage gegen den Aufsteiger aus Stuttgart brannte bei der Borussia Dortmund GmbH & Co. KGaA der Baum. Nach elf Punktspielen in der langweiligsten Liga im Männerfußball stehen nur sechs Siege bei einem Unentschieden und vier Niederlagen zu Buche. Das Torverhältnis beträgt 23:15.
Das alles scheint für die Anspräche und Ziele nicht genug. Von der dritten Vizemeisterschaft scheint sich die Kapitalgesellschaft zu verabschieden. Richtig, der 63-Jährige Favre führte die Borussia zwei Mal zur Vizemeisterschaft. Mehr war gegen die übermächtige Mannschaft der FC Bayern München AG nicht drin.
Auch in diesem Jahr nicht. Das erste Spiel gegen Männer unter Cheftrainer Hans-Dieter Flick wurde verloren. Verloren wurde auch gegen Augsburger und Kölner, nun gegen Stuttgarter. Diese Niederlagen waren ganz sicher nicht eingepreist.
Favre bedauerte laut Deutsche Presseagentur die Trennung. „Ich finde es sehr schade, dass sich unsere Wege hier trennen. Wir hatten zwei sehr erfolgreiche Jahre und haben eine Mannschaft, die auch in diesem Jahr am Ende eine erfolgreiche Saison gespielt hätte. Davon bin ich nach wie vor überzeugt.“ Sicherlich ist mehr drin als der fünfte Platz. Am Ende wird es wieder für die Teilnahme an der ersten Europaliga reichen.
In einer BVB-Pressemitteilung vom 13.12.2020 werden BVB-Sportdirektor Michael Zorc und Hans-Joachim Watzke, Vorsitzender der Geschäftsführung, zitiert. Watzke solle betont haben: „Wir alle sind Lucien Favre dankbar für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen zweieinhalb Jahren, in denen er mit seinem Team zwei Vizemeisterschaften errungen hat. Als Fachmann und als Mensch ist Lucien Favre über jeden Zweifel erhaben.“
Und Zorc gesagt haben: „Es fällt uns schwer, diesen Schritt zu gehen. Gleichwohl sind wir der Meinung, dass das Erreichen unserer Saisonziele aufgrund der zuletzt negativen Entwicklung in der gegenwärtigen Konstellation stark gefährdet ist und wir deshalb handeln müssen.“
Als neuer Cheftrainer bis Saisonende wurde der bisherige Co-Trainer Edin Terzic (38 Jahre) genannt. Weiter heißt es, dass „er bisherige U17-Trainer Sebastian Geppert (36) und Top-Talente-Coach Otto Addo (45) … Terzic in der Arbeit mit dem Team zur Seite stehen“ würden.
Dass Watzke, Zorc und andere Fehler gemacht haben könnten, das wird auch diskutiert werden. Denn – wie immer – ist der Kader nicht gut genug, um Meister werden zu können oder in der ersten Europaliga über das Achtelfinale hinaus bestehen zu können.
Diese Entscheidung wird ganz sicherlich für Zündstoff und Diskussion sorgen. Kenner und Kritiker könnten meinen, dass es mit diesem Trainergespann auch noch weiter nach unten gehen könnte. Das nächste Spiel der Borussia (Preußen) aus Dortmund soll an der Weser in Bremen stattfinden und zwar am Dienstag in der Nacht. Wie immer in den letzten Wochen und Monaten in einem leeren Stadion.