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Der Sprecher der Buschleute, Jumanda Gakelebone, sagte heute: „Tiffany unterstützt die Regierung, aber ignoriert die Buschleute. Das Unternehmen sollte der Regierung kein Geld geben solange wir kein Wasser haben. Tiffanys Geld wird benutzt, um uns zu unterdrücken. Dies ist unser Land und wir lieben es“.
2006 entschied Botswanas Oberster Gerichtshof, dass die Vertreibung der Buschleute aus dem Central Kalahari Game Reserve durch die Regierung vier Jahre zuvor illegal war. Der Gerichtshof befand, dass die Buschleute ein Recht darauf haben, auf ihrem Land in dem Reservat zu leben.
Die Regierung hindert die Buschleute dennoch daran, auf ihr angestammtes Land zurückzukehren. Sie hat vorsätzlich ein Wasserbohrloch still gelegt und verbietet den Buschleuten es zu nutzen oder es auf eigene Kosten instand zu setzen. Die Buschleute sind gezwungen, Wasser von außerhalb des Reservats zu holen, wozu sie einen Hin- und Rückweg von 480 km auf sich nehmen müssen. Mindestens ein Mitglied der Indigenen ist bereits an den Folgen von Flüssigkeitsmangel gestorben, seitdem das Bohrloch still gelegt worden ist.
Der Leiter des Wildlife and National Parks Botswana, Trevor Mmopelwa, hat deutlich gemacht, dass die Buschleute die neuen Bohrlöcher nicht nutzen dürfen. Das Reservat „sollte Wildtieren vorbehalten bleiben“. Damit setzt er sich über die Entscheidung des Obersten Gerichtshofs hinweg.
Außer den neuen Bohrlöchern hat die Regierung in dem Reservat auch eine neue Touristen-Lodge mit Swimmingpool genehmigt und verspricht Urlaubern authentische „Buschleute-Erlebnisse“.
Survival Anhänger werden vor Tiffany Filialen in London, Paris, Berlin, Madrid und San Francisco protestieren. Damit wird eine neue Kampagne gestartet, mit der Survival das Unternehmen auffordert, so lange nicht mit der Regierung Botswanas zu kooperieren, bis diese den Buschleuten ihr Recht auf Trinkwasser zugesteht.
Der Direktor von Survival, Stephen Corry, sagte heute: „Dies ist ein allseits bekannter Fall. Die Regierung Botswanas hat nachweislich gegen ihre eigenen Gesetze und die eigene Verfassung verstoßen, um die letzten Buschleute, die im südlichen Afrika als Jäger leben, zu vernichten. Tiffany muss sich dem bewusst sein. Ausländische Unternehmen sollten dies nicht unterstützen, solange die Regierung Tiere den Ureinwohnern des Landes vorzieht“.
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Pressemitteilung von Survival International vom 02.02.2010.