Das türkische Innenministerium in Ankara teilte mit, dass 27 Menschen am Montag ums Leben gekommen seien.
Die türkischen Behörden vermuten den Islamischen Staat (IS) hinter der terroristischen Tat in Suruc, die im benachbarten Syrien ihr Unwesen treibt und große Teile des Landes beherrschen. Millionen Syrer sind auch vor dem IS auf der Flucht. In Suruc befindet sich das größte syrische Flüchtlingslager in der Türkei.
„Laut vorläufigen Angaben sind 27 Bürger bei dem Terrorakt in Suruç gestorben“, erklärte das türkische Innenministerium. „Wir befürchten, dass die Opferzahl weiter steigt.“ Etwa 100 Verletzte befänden sich in Krankenhäusern. Zusätzliche Sicherheitskräfte seien nach Suruç geschickt worden.
Nach dem Anschlag hat die türkische Regierung einen Krisenstab gebildet. Der Innenminister und andere Regierungsmitglieder sind nach Suruç ausgerückt. Diese Stadt liegt in der Provinz Åžanlıurfa in Südostanatolien.
Der Anschlag soll Helfern gegolten haben, die das überwiegend kurdische Kobani wieder aufbauen. Dort explodierte kurze Zeit später auch ein Sprengsatz. Dabei seien mindestens zwei Kämpfer der kurdischen Volksschutzeinheiten (YPG) getötet worden, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa) unter Berufung auf einen Sprecher des Kampfverbandes. Die Bombe sei in einem Auto an einem Kontrollpunkt in der Nähe einer Schule explodiert.
Laut den ersten Erkenntnissen sprengte sich ein Selbstmordattentäter in einem Café in der Nähe eines Kulturzentrums in die Luft. Video-Bilder, die WELTEXPRESS vorliegen, zeigen einen Terroranschlag auf eine politische Demonstration vor dem Café. Unten ihnen junge Mitglieder der Marksist Leninist Komünist Parti (türkisch für Marxistisch-Leninistische Kommunistische Partei, MLKP).