Kabul, Afghanistan (Weltexpress). Noch sollen die beiden Bürgermeister von Kabul vor Ort sein. Noch. Doch das, was sie immer waren, das wird immer offensichtlicher. Ihre Macht, die sie sich teilen, reicht nur bis zum Ortsschild.
Im „Deutschlandfunk“ (12.7.2021) wird unter dem Titel „Taliban greifen weitere Städte an“ mitgeteilt, daß es „Kämpfe … nach Behördenangaben in der Provinzhauptstadt Gasni im Südosten des Landes, in Faisabad im Nordosten und in Kala-e Nau im Westen Afghanistans“ gebe. Nun, um dort kämpfen zu können, müssen die Taliban in den letzten Tagen ganze Landstriche überrannt haben. Vor allem im Norden geht der Vormarsch zügig voran. Viele Bezirke wurden bereits kontrolliert, viele Bezirke wurden nun erobert.
Kämpfe in diesen Städten bedeutet auch, daß die Taliban bereits in Stadtteile eingedrungen sind. Entsprechende Berichte kursieren im Weltnetz, auch in Medien deutscher Zunge.
Die Pressesprecher der Taliban, darunter Sabihullah Mudschahi, behaupten, bereits 85 Prozent des Afghanistan genannten Staatsgebietes erobert zu haben. Nun, 25 Prozent des Staatsgebietes sind aus ökonomischer Sicht entscheidend, denn dort lagern Schätze im Boden, Bodenschätze. Zudem sind bereits wichtige Handelswege in der Hand der Taliban. Nun kassieren dort die Taliban, nicht die Bürgermeister von Kabul.
Bald könnte es auch einen Vormarsch auf Kandahar geben. Sie ist die drittgrößte Stadt nach Herat und Kabul. In der Provinz Herat sind die Taliban auch auf dem Vormarsch. Islam Kala und Torghundi sind bereits erobert worden. Das dortige Geschäft mit Öl und Gas befindet sich längst unter Kontrolle der Taliban.