Schlagworte Winnenden
Schlagwort: Winnenden
Willensfreiheit aus neurobiologischer, strafrechtlicher, philosophischer und theologischer Sicht – Serie: Willensfreiheit,...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Der Lehrer Ernst August Wagner erschoss 1913 plötzlich und scheinbar grundlos auf der Straße ihm wildfremde Leute. Bei seinem Daueraufenthalt zur Sicherheitsverwahrung in der Psychiatrie wurde er von vielen Fachleuten aufgesucht und interviewt und hatte als gebildeter Mann selber Bücher geschrieben. Er konnte sich aber eins nie eingestehen, nämlich, dass es sein Wahn war, dass ihm jeder seine Sodomie ansehen würde. In seiner Überzeugung musste die Straße also eine Bühne der abgrundtiefen und tödlichen Bloßstellung, Verachtung und Schande darstellen. Diese ihn verachtenden Blicke hatte er ausgelöscht. Hätte er sich den Wahn eingestanden, wäre seine Rache sinnlos gewesen, und seine Untat hätte sicherlich zum Suizid geführt. Durch die Nichtrealisierung des Wahns konnte er in seinem Weltbild seinen persönlichen Sinn, sein Gerechtigkeitsempfinden und somit sein Leben aufrechterhalten. Der Wahn war lebensrettend. Im Unterschied zu den meisten Amokläufern handelte es bei ihm nicht um einen erweiterten Suizid, wo der Täter noch möglichst viele wahllose Opfer in den Tod mitnimmt.
Amok – die mörderische Rache an den Blicken der Anderen –...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Der spektakuläre Amok des Tim K. im schwäbischen Winnenden hat im Frühjahr 2009 ähnlich wie der Amoklauf 2002 in Erfurt die Stadt und die ganze Nation geschockt und entsetzt. Wie konnte es passieren, dass ein normaler Junge aus einer „normalen“, unauffälligen und angesehenen Familie aus scheinbar heiterem Himmel plötzlich Menschen erschießt?