Schlagworte Weltexpress
Schlagwort: Weltexpress
Dinge geregelt kriegen: Ratgeber für und gegen alles! – Serie: Die...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Seit ihrem spektakulären literarischen Auftritt und der Erringung des Ingeborg-Bachmann-Preises 2006 in Klagenfurt, schreibt Kathrin Passig, hier zusammen mit Sascha Lobo, so Zwischendurchbücher, die Ausfluß ihrer Zentralen Intelligenz Agentur sind, sagen wir einfach mal, weil auf intelligente Weise Alltagsprobleme einen höheren Schliff erhalten, dadurch aber auch aus der Welt zu schaffen sind. „Dinge geregelt kriegen, ohne einen Funken Selbstdisziplin“ aus dem Rowohlt Verlag Berlin, ist so ein Buch, daß Position bezieht, daß zu frühes Handeln fast immer verderblich ist, liegen lassen dagegen die Probleme oft von selbst erledigt. Wir haben manche Passagen Freunden vorgelesen oder auch kopiert – Entschuldigung -, weil gar zu treffend unser bürokratisches Bewußtsein herausgekitzelt wurde und einem gelassenen Sein gegenübergestellt wird. Also ein witziger Ratgeber, der, wen man ihn ganz ernst nimmt, bedeutet, dieses Buch zwar vielleicht zu kaufen, aber keinesfalls zu lesen, denn es gibt immer viel Sinnvolleres und Lustvolleres zu tun, wenn man gleichzeitig sein schlechtes Gewissen beerdigt.
Die Füchse beenden das Jahr mit einem Erfolg – 29:24 (14:8)-Sieg...
Berlin (Weltexpress) – Im letzten Bundesligaspiel vor der Handball-Europameisterschaft (19-31.01.2010) empfingen die Berliner das Schlusslicht aus Minden. Dabei gewannen die Füchse in einem über lange Strecken einseitigen Spiel und sorgten damit für einen positiven Jahresabschluss.
Im neuen Jahr 2010 finden im Bundesbonn viele internationale und nationale...
Bonn (Weltexpress) - Viele internationale und nationale Konferenzen finden sich in Bonn ein. In der Bundesstadt ist viel zu tun, die Vorbereitungen sind im vollen Gange. Die routinemäßige Sitzung der Nebenorgane des UNO-Klimasekretariats (UNFCCC), die vom 31. Mai bis 11. Juni 2010 in Bonn terminiert ist, bekommt ein neues Gewicht. Das hat mit dem ominösen ende des Klimagipfels in Kopenhagen zu tun. Denn nachdem der Klimagipfel von Kopenhagen mit weiteren Verhandlungsaufträgen zu Ende gegangen ist, geht die Arbeit an einem Nachfolgeabkommen für das Kyoto-Protokoll weiter - und der Tagungsreigen dafür beginnt im Bundesbonn.
Sprache I: wie lernen Deutsche wieder Deutsch? Und wie bewahren und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon deprimierend, wenn man rückblickend bedenkt, daß in den Jahren der Wiederannäherung der beiden Deutschlands, der durch den Zusammenbruch der Sowjetunion endgültigen weltweiten Übernahme des „american way of life“, auch für Rußland also, und damit einhergehend eine Übermacht der amerikanischen Sprache sich ausbreitete und auch in dem größer und wirtschaftlich interessanter gewordenen Deutschland für so einige das non plus ultra wurde, entweder zum ’Denglisch` verballhornt oder gleich als englische Worte in deutschen Sätzen verwandt, schon deprimierend also, wenn man in diesen Jahren sich in Deutschland mit der „Rechtschreibreform“ beschäftigt hatte, die alle wichtigen sprachlichen und sprachkritischen Kräfte band, die erstens keine Reform brachte, die zweitens nicht anerkannt wurde, die drittens halb- und dreiviertelweise zurückgenommen, schließlich alle unfähig machte, sich noch rechtschreibsicher zu fühlen, weil der Bezugspunkt „alte“ oder „neue“ Rechtschreibung stets dazu gesetzt werden mußte. Ein Trauerspiel.
Ins Museum gesperrt und trotzdem öffentliche Wirkung? – „Jenny Holzer“ und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Geben wir es zu. Mit dieser Ausstellung tun wir uns schwer. Nicht weil wir die Künstlerin, die 1950 geborene amerikanische Konzeptkünstlerin Jenny Holzer, die durch den Einbezug von Schrift in den Öffentlichen Raum und dann auch mit Licht und Farbe als Leuchtbänder international Furore machte, nicht mögen, sondern genau aus dem gegenteiligen Grund. Wir haben ihre Einmischung in die Öffentlichkeit, nämlich wie sie die Worte in kritischer, zumindest reflektierender Weise nutzt und in laufende Texte montiert, um die Aufmerksamkeit von zufällig vorübereilenden Menschen auf Schandflecke der Menschheit zu richten, also in eindeutig moralischer, natürlich immer auch politischer Absicht, seit jeher bewundert. Sie hat nämlich dadurch auch die Mittel der Werbeindustrie konterkariert und einfach für Aufklärungs- und Kunstzwecke genutzt, insbesondere ihre LED-Installationen Aber auch ein schlichtes Plakat, an der richtigen Stelle angebracht und mit dem richtigen Inhalt versehen, war und ist schon ein Stück Widerstand in der Welt des Kommerz und Konsums. Und nun im Museum. Museal? Die Musealisierung der Jenny Holzer. Ja und nein.
Bodo Brinkmann gelingt ein Kabinettsstück – „Frans II. Francken: Die Anbetung...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon die Geschichte des Zustandekommens dieser Ausstellung ist eine eigene Abhandlung wert. Wann schon vermacht eine Archäologin ihr kostbarstes Kunstwerk einem Museum der Stadt, in der sie sich lebenslang wohlfühlte und deshalb alle – besseren – beruflichen Angebote ausschlug? So geschehen mit Margot Schmidt, der Stadt Basel und seinem Kunstmuseum. Das 103,8 x 118,3 cm große Gemälde von 1632 ist die „Anbetung der Könige von Frans II. Francken (1581-1642), einem Vertreter der in der Kunstwelt wohlbekannten Malerdynastie aus Antwerpen, die zwei Jahrhunderte einen familiären Werkstattbetrieb a la Cranach betrieben, der ihnen vor allem einen Platz in den sich ausweiteten Kunstkammern der Reichen und Mächtigen garantierte. Aller guten Dinge sind drei für das Kunstmuseum, denn zwei weitere Werke, kleiner, aber ebenfalls sakralen Inhalts, besaß es schon. Pferdefuß war allerdings die vor Jahrhunderten durch handgeschmiedete Nägel in die Malerei hineingetriebene Befestigung mittels eines rückwärtigen Holzes, die ein Ausstellen der Tafel unmöglich machte.
„Gegossenes Blei“ Nr. zwei – Ein Jahr nach dem Gazakrieg
Tel Aviv (Weltexpress) - Haben wir gewonnen? Morgen ist der erste Jahrestag des Gazakrieges, auch Operation „Gegossenes Blei“ genannt. Diese Frage bestimmt die öffentliche Debatte. Innerhalb des israelischen Konsens’ ist die Antwort schon gegeben worden: Sicher haben wir gewonnen. Es kommen keine Kassamraketen mehr.
Sieger ist: Don Winslow mit „Frankie Machine“ aus dem Suhrkamp Verlag...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon allerhand und äußerst ansehnlich, wie die Kriminalromane, die der Suhrkampverlag erst 2009 startete, eingeschlagen haben. Sicher auch in den Verkaufszahlen, aber eben auch in der Krimibestenliste. Obwohl uns diese monatlich erstellte Liste immer wieder irritiert. Und zwar an den Abwertungen und Aufwertungen innerhalb schon plazierter Titel. So war die jetzige Nummer 1, also „Frankie Maschine“ von Don Winslow im Vormonat auf dem vierten Platz und die damalige Dezembereins „Tokio im Jahr Null“ von David Peace ist nun auf dem dritten Platz gelandet. Bei derselben Jury!? Wir nehmen immer an, daß noch nicht alle die plazierten Romane gelesen haben und dann mit mehr Stimmen die Umwidmungen erfolgen und hatten deshalb auch schon einmal an die Jury geschrieben, aber keine Antwort erhalten. So richtig interessant wird es diesmal aber am Ende. Denn auf dem 10. Platz landete „Beifang“ von Ulrich Ritzel von btb, der noch im November auf Platz 5 gelistet war, im Dezember gar keine Plazierung erhielt und nun wieder das Schlußlicht der Auswahl bildet.
Safaris zwischen Rentieren und Raureif – Der Winter im Norden Finnlands...
Maierhöfen (Weltexpress) - Bereits aus dem Flugzeugfenster während des Landeanfluges auf Kittilä im finnischen Teil Lapplands überkommen den Reisenden Vorahnungen winterlicher Impressionen, wie sie nur hier möglich sind, so weit nördlich des Polarkreises. Die Höhenzüge der Region leuchten verhalten. Das schräge Licht lässt harte Konturen sanft erscheinen. Wie wehende Schleier stehen Hügel hintereinander, bis sich die Linien im Osten über Russland mit der Horizontbegrenzung vereinen.
Im Lande der Rentiere (Teil 1/2)
Maierhöfen (Weltexpress) - Mythen und Aberglauben bestimmen auch heute noch teilweise das Leben im hohen Norden. Einmal ist es die Verbundenheit der Menschen mit den Kräften der Natur, mit dem Wind und dem Licht, das seine Leuchtkraft entweder ununterbrochen über die einsamen Weiten ergießt, oder sich im Winter ganz zurückzieht. Vielleicht sind es aber auch die immer noch schier unermesslichen Herden der Rentiere, deren Lebensrhythmus den Jahreslauf der Samen bestimmt. Wie der Bison den Indianern, so liefert auch das Rentier den Samen fast alles, was sie zum Leben brauchen: Fleisch als Nahrung, Fell und Leder für Bekleidung und Behausung, sowie Nadeln und Werkzeuge aus Knochen. Dabei gab es neben dem Lappenzelt aus Rentierfell auch das Erdhaus. Birkenstämme bildeten ein Gerüst, das außen schließlich zur Isolation mit Torf und Wasen abgedeckt wird. Im Lappenmuseum in Inari sind diese Wohnstätten zu sehen.