Mittwoch, 04. Dezember 2024
Schlagworte Tragikkomödie

Schlagwort: Tragikkomödie

Brüderchen und Schwesterchen – Liebenswert mit kleinen Fehlern sind Andrzej Jakimowskis...

Berlin (Weltexpress) - Wie die beiden Märchengestalten wandern der kleine Stefek (Damian Ul) und seine älterer Schwester Elka (Ewelina Walendziak) zwischen Bahnhof, dem örtlichen Café und ihrem Zuhause in einer polnischen Kleinstadt herum. Keine Stiefmutter hat sie verstoßen, nur der geschiedene Vater ist nicht mehr da. Ein Foto gibt es noch, doch das hat Stefek zugekrakelt. Ob aus Wut oder in Träumerei, verrät Andrzej Jakimowski nicht. So bleibt manches im Vagen bei den “Sztuczki” des Regisseurs und Drehbuchautors. Um “Kleine Tricks” geht es in dessen warmherziger Familienkomödie, einem Geschwisterfreundschaftsfilm mit einer unvollständigen Familie. Einer fehlt auf dem Familienfoto. Davor kann der Vater (Thomasz Sapryk) nicht mehr die Augen verschließen, als es ihm aus einem Schaufenster als Werbeauslage entgegensieht. Sein Sohn Stefek, den er nicht aufwachsen sah, wartet auf dem Bahnhof auf ihn. Während der Vater immer wieder den Zug verpasst, beginnt er zu hoffen, dass der Zug für seine Familie noch nicht abgefahren ist.

Das Gastmahl – Dany Boon bittet zu Tisch und serviert „Affären...

Berlin (Weltexpress) - “Fast wie bei Woody Allen.” kommentiert eine Dame der Gastgesellschaft treffend. Aber eben nicht ganz. Wie Londons Stadtneurotiker Nummer eins setzt der Darsteller, Regisseur und Drehbuchautor Dany Boon in “Affären a la Carte” auf süffisante Dialoge und verzwickte Beziehungsverhältnisse. Ein zweiter Woody Allen ist Boon nicht. Wozu auch? Dany Boon ist ganz er selbst. Ein französischer Bruder Allens im Geiste, statt Nachahmer. “Willkommen bei den Sch ´tis” hieß es für das cineastische Multitalent in der erfolgreichsten französischen Komödie des letzten Jahres, die der meistbesuchte Film im Nachkriegsfrankreich wurde. Darin musste er sich als gutsituierter Südländer mit den vermeintlich hinterwäldlerischen Nordfranzosen einlassen. Nach der genüsslichen Parodie auf regionale Vorurteile geht es in Boons neuem Streich an den Tisch der bürgerlichen Mittelschicht.

Guter Mond … du scheinst so schön im romantisierenden Emigrantendrama “La...

Berlin (Weltexpress) - Dabei ist es immer Tag in Patricia Riggens Familiendrama. Von der Schattenseite, die jeder Mensch nach Mark Twain besitz, sieht man wenig. Die an Brisanz gewinnende Emigrantenpolitik der USA inspirierte kürzlich Wayne Kramer zu seinem hochkarätig besetzten Thriller “Crossing Over”. Genau wie der oberflächliche Kriminalfilm bleibt “La Misma Luna” hinter den durch erfolgreiche Festivalaufführungen geweckten Erwartungen an die mexikanische Produktion zurück. Sein gewichtiges Thema spielt der familientaugliche Streifen wie eines der fröhlichen Lieder an, welche Hauptcharakter Carlitos (Adrian Alonso) singt.

Es waren zwei Königskinder … – Maren Ade zeigt in „Alle...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ja, so war es. Es waren und sind zwei Königskinder, die einander so lieb haben, aber das Wasser war viel zu tief...bisher auf jeden Fall und nach dem Urlaubsreinfall in Sardinien hat das so ungleiche Paar von der Regie nun eine neue Lebens- und Liebeschance erhalten. Denn deftige Konflikte reinigen ja auch. Immer also geht es erst einmal um Wasser. Einmal schmeißt sich Gitti (Birgit Minichmayr) beim Erziehungsversuch an der kleinen Rebecca selber hinein, ein andermal wird sie vom widerborstig gewordenen Chris (Lars Eidinger) wider Willen in das Schwimmbecken geworfen. Gitti ist eine freche, junge, aufgeräumt Frau und liebt diesen etwas realitätsfernen Träumer, einen puristischen Architekten , der ihr gerade seinen letzten Mißerfolg im Wettbewerb verschwiegen hat. Beide tragen ein Mißverständnis vor sich her: Er glaubt, daß sie ihn erfolgreicher haben will und sie glaubt, sie müsse für ihn eine andere sein.

Nicht nur sauber, sondern rein – Makaber und menschlich ist Christine...

Berlin (Weltexpress) - Leichen pflastern ihren Weg. Fast jedenfalls. Wenn Rose und Norah zu Werk schreiten, sind die Toten gerade abtransportiert. Um ihre finanziellen Probleme zu bewältigen, eröffnen die Schwestern ein Reinigungsunternehmen der besonderen Art. Sie säubern Tatorte. Amy Adams und Emily Blunt machen Christine Jeffes Tragikkomödie zum unaufdringlichen Vergnügen. Außer Blut müssen die zwei weiblichen Hauptfiguren in “Sunshine Cleaning” mit allerlei anderen menschlichen Überbleibseln fertig werden. Mit verdrängter Trauer, alltäglichen Sorgen und ihrer eigenen Vergangenheit beginnen die beiden langsam aufzuräumen.

Der schöne Schein – „So glücklich war ich noch nie“ fühlen...

Frankfurt am Main (Weltexpress) - Ein Schauspielerfilm. Nicht nur, weil er durchgängig prominent besetzt ist, sondern auch, weil es um Hochstapeln geht, wo einer nur besteht, wenn sein Hochstapeln menschlich überzeugend wirkt, ja er sich selber in der fremden Haut so zu Hause fühlt, daß er selber glaubt, diese Person, die er darstellt, zu sein. So geht es Frank (Devid Striesow). Er gefällt sich in der Rolle dessen, der in einer teuren Boutique Kleidungsstücke anprobiert, weil ihm das gefällt: mehr Schein als Sein. Als er dann eine junge Frau (Nadja Uhl) einen Mantel anprobieren sieht, wo ihn die junge Frau mehr interessiert als der Mantel, nimmt er diesen zum Anknüpfungsanlaß, drängt sich ihr über das Angebot, ihr diesen Mantel zu kaufen, auf, was sie rundherum ablehnt und geht. Das ist eine sehr feinsinnige Szene, die sich erst voll erschließt, wenn man später erfährt, daß sie eigentlich die Käufliche von beiden ist, denn sie ist Prostituierte.

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