Schlagworte Theater
Schlagwort: Theater
„Verweile doch, du bist so schön”¦“ – Wieder wie neu an...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Zugegeben, jeder würde sich freuen, würde ihm ein liebgewordener Mensch den berühmten Satz von Faust zuraunen, gleichwohl bezieht er sich auf den Augenblick, der, wenn ihn Faust als intensivstes Lebensgefühl so ewiglich festhalten möchte, bedeutet, daß er dem Mephisto Seele und Leben überantwortet. So hoch müssen wir die zweite und gleichzeitig letzte Wiederaufnahme der Faustversion von Arrigo Boito (1842-1918) nicht hängen, wollten aber doch deutlich zum Ausdruck bringen, daß uns die Aufführung gut gefallen hat und wir jetzt schon bedauern, daß in der nächsten Saison keine weiteren folgen. Am 16. Mai 2004 war damals die Premiere und Bühnenbild und Inszenierung sind es auch, die erst einmal das Publikum in Bann schlagen, ja fast erschlagen. Nicht umsonst ist im Programmbuch Padua im Bild zu sehen, wo es den ersten anatomischen Seziersaal der Welt gab – übrigens zu Zeiten, als die Katholische Kirche das Aufschneiden von Leichen noch verboten hatte - , denn die über die Bühnenbreite rotierende Drehbühne zeigt einen solch ansteigenden Vortragssaal auf der einen Seite und auf der anderen Rundseite verschlossene oder offene Eingänge, wie sie in römischen Theatern wie der Arena von Verona üblich sind.
Wer vieles bringt ”¦ – Dea Lohers neues Stück „Diebe“ im...
Berlin (Weltexpress) - Zwei Menschen werden ermordet, ein Mann begeht Selbstmord, es geht um die Krise auf dem Arbeitsmarkt, das Burnout-Syndrom, abgeschobene Alte im Heim, den Nachwuchs von anonymen Samenspendern, Umweltprobleme und das Auseinanderbrechen von Familien.
In einem dunklen Spiegel – Terry Gilliam eröffnet „Das Kabinett des...
Berlin (Weltexpress) - ”¦ mit einer hinreißenden Kamerafahrt, die glauben lässt, man sei im London des 19. Jahrhundert. Bis das vulgäre Nachtleben die Illusion zerstört. Die erste von vielen, welche Regisseur Terry Gilliam in seinem lange erwarteten Fantasyfilm „The Imaginarium of Dr. Parnassus“ vorführt. Ein Genuss ist sein zweistündiges Zaubertheater, doch keiner, der die Hoffnung auf einen neuen typischen „Gilliam-Film“ erfüllt.
Hochgekocht und klein geschnitten – Bemerkenswerte Entdeckung: „Das darf man nicht...
Berlin (Weltexpress) - Die Professorin, Schriftstellerin und Philosophin Hélène Cixous ist so etwas wie eine unbekannte Berühmtheit. Ihr Werk umfasst zahlreiche Romane und Essays, einige ihrer Theaterstücke entstanden in Zusammenarbeit mit dem Théatre du Soleil von Ariane Mnouchkine und wurden in den 80er Jahren auch an deutschen Bühnen gespielt.
Beim Neujahrskonzert im Bonner Opernhaus erfreut Operettenstimmung – Mit temperamentvoller Musik...
Bonn (Weltexpress) - Es ist schon eine schöne alte und beliebte Tradition, dass Musik über die Stadt Bonn rauscht, und das pünktlich mit dem Neujahrskonzert des Bonner Beethoven-Orchesters unter der Leitung von Stefan Blunier.
Glanzvoller Brecht im Deutschen Theater – „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“...
Berlin (Weltexpress) - Auf der Tafel, auf der die Börsenkurse notiert werden, erscheint die Mitteilung, dass jede Sekunde ein Mensch an Hunger stirbt. Der Mitteilung folgt die Zahl der Menschen, die seit Beginn der Vorstellung an Hunger gestorben sind, es sind 429, und diese Zahl erhöht sich eine Weile im Sekundentakt.
Sie sind mitten unter uns – Franz Biberkopf trifft Leidensgenossen in...
Berlin (Weltexpress) - Volker Löschs Inszenierung „Marat, was ist aus unserer Revolution geworden?“ wurde als eine von zehn bemerkenswerten Produktionen zum Theatertreffen 09 eingeladen. Jetzt präsentiert Lösch seine erste in Berlin, an der Schaubühne, entstandene Arbeit.
Ganz nah dran – Großformatiger Molière in den Kammerspielen des DT
Berlin (Weltexpress) - Ab und zu ein Gesicht in Großaufnahme zu erleben, ist, auch im Theater, spannend und kann sehr erhellend sein. Der beständige Anblick von Großaufnahmen dagegen wirkt ermüdend. Die Absicht, die Andreas Kriegenburg in seiner Inszenierung „Der Menschenfeind“ mit den überdimensionalen Projektionen verfolgt, liegt – ein bisschen zu platt und zu glatt – auf der Hand: Da ist einerseits der Salon von Célimène, in dem bei schummeriger Beleuchtung Tango getanzt, getratscht, geflirtet und Champagner getrunken wird.
Starke Frauen – Standing Ovations nach der Premiere „Die sieben Todsünden“...
Berlin (Weltexpress) - Die Konzentration auf der Bühne beherrschte auch den Zuschauerraum. In den Pausen war es so still, als hielten alle im Publikum den Atem an. Mit dem 1976 uraufgeführten Tanzabend „Die sieben Todsünden“ und „Fürchtet euch nicht“ schuf Pina Bausch eine neue Kunstform, indem sie Tanz mit Sprache, Gesang, Pantomime und Alltagsgesten verband.
„Drum hab ich mich der Magie verschrieben…“ – Zauberhafte Bilder: Noel...
Berlin (Weltexpress) - Der neu erschienene Bildband der Autorin Noel Daniel „Magic, 1400s – 1950s“ - von hier an nur „Magic“, denn nichts anderes ist das Werk – ist keine leichte Lektüre. Sechzehn Pfund wiegt der fast einen halben Meter hohe Farbband, der die Geschichte der Magie von Beginn des 15. Jahrhunderts bis Mitte des zwanzigsten Jahrhunderts erforscht. Fast zu kostbar, um ihn auszupacken, denn 150 Euro – soviel kostete der Band – zaubert man nicht aus dem Hut. Als Tribut für die Mysterien der Magie ist die Summe gering: Dr. Faust musste seine Seele geben, Melmoth der Wanderer ewig ruhelos bleiben. Letztes steht dem Leser bevor: fast unmöglich, die Augen von den 650 übergroßen Seiten zu wenden. Lesen oder schauen? Zu einem Prachtwerk wird „Magic“ durch die über 1000 Originalplakate, Fotografien und Zeichnungen, welche Legenden und vergessene Berühmtheiten der magischen Zunft vorstellen. „Magic“ zelebriert den Zauber des Sehens und Staunens in Gemälden und den berauschenden Dokumenten einer verlorenen Plakatkunst.