Schlagworte Suhrkamp
Schlagwort: Suhrkamp
Der Teufel werkelt bei Minsk – Über den wahrhaft gruseligen neuen...
Berlin (Weltexpress) - „Sarah hatte sich von Schweden aus nach Theresienstadt aufgemacht, um nach den Pritschen zu suchen, auf denen wohl ihre beiden Großeltern einst ihr Haupt gebettet hatten, bevor sie umgebracht wurden, sie war eine von den Pritschensuchern”¦die kannten wir hier in Theresienstadt schon, es waren meist junge Leute, deren Verstand von den Greueln einer peinigenden Vergangenheit umnebelt war, vom Grauen, das ihren Eltern, in vielen Fällen eher ihren Großeltern und Verwandten, zugestoßen waren, und von der Vorstellung überhaupt, daß das alles wieder geschehen könnte”¦“
Kaputt in Mexico – Annotation
Berlin (Weltexpress) - US-Drogenfahnder Art Keller Mitte der 70er Jahre den mexikanischen Heroinsumpf, der halb Amerika süchtig gemacht hat. Zu spät muss er dabei erkennen, dass er nur der Handlanger einer geheimen Gruppe ist, die ganz anderes im Sinne hat, als Keller für sie die Schachfiguren auswechseln darf. Was als „Iran-Contra-Affäre“ in die Geschichte Amerikas einging, erlebt Keller als gigantisches Drogen-, Geldwäsche- und Waffengeschäft.
Unerwartetes vom „Nietzsche unserer Tage“ – Eine Annotation
Berlin (Weltexpress) - Zwar ist der Meister des Kulturpessimismus und Verfasser genialer desillusionierender Aphorismen schon seit fünfzehn Jahre unter der Erde, dennoch finden sich im seinem Nachlass noch vereinzelte Perlen, die nach Veröffentlichung schreien. E. M. Cioran, eigentlich E. Cioran (das M fügte er an, er empfand E. Cioran als im Französischen zärtlich klingend und somit in Opposition zum Charakter seiner Schriften) hieß, bringt unsere Seelen zu Schwingen und lässt uns die Nichtigkeit des Tags vergessen.
Gedankenarbeit als Qual: „Alien, Marx & Co.“ – Slavoj Zizek im...
Berlin (Weltexpress) - Der große nervöse Denker Zizek rückt uns schuldigen Menschen, uns Lesern und Zusehern im Portrait von Susan Chales de Beaulieu deutlich auf den Leib. Alle Autoritäten sind lächerlich und impotent, der wahre Geist schwebt nur partikulär im Raum und der nächste Tag ist immer der schwerste.
Gibt es ein Leben nach Messis Tod?
Berlin (Weltexpress) - Der argentinische Soziologe und Philosoph Pablo Alabarces, beschäftigt sich in: Für Messi sterben? mit der Erfindung einer Nation. Für Alabarces hat der Fußball im Einwanderungsland Argentinien viel zur Ausbildung eines Bürgersinns beigetragen.
Denn nur die Harten kommen in den Garten
Berlin (Weltexpress) - Sie nennen sich Sibirier, Urki. Sie lebten in großen Verbrecherfamilien, das Handwerk des Bösewichts gab der Vater an den Sohn weiter. Was wir verächtlich Bullen nennen, heißt beim Urki Köter. Einen Köter zu töten ist ehrenhaft. Zu Zeiten der seligen Sowjetunion wurden die Urki aus Sibirien nach Moldawien deportiert. Um ihre Strukturen zu zerschlagen ihre Clans zu schwächen. Die neue Heimatstadt hieß Bender, ein Nest, vollgestopft mit Gestörten aller Art. Die Stadt ist aufgeteilt in Kriminellenviertel, die Szenerie erscheint wie aus einem Tarantinofilm der frühen Jahre entsprungen. Was zählt ist Gewalt, ein seelenstarker Männerbund und das Recht des Stärkeren.
Sieger ist: Don Winslow mit „Frankie Machine“ aus dem Suhrkamp Verlag...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Schon allerhand und äußerst ansehnlich, wie die Kriminalromane, die der Suhrkampverlag erst 2009 startete, eingeschlagen haben. Sicher auch in den Verkaufszahlen, aber eben auch in der Krimibestenliste. Obwohl uns diese monatlich erstellte Liste immer wieder irritiert. Und zwar an den Abwertungen und Aufwertungen innerhalb schon plazierter Titel. So war die jetzige Nummer 1, also „Frankie Maschine“ von Don Winslow im Vormonat auf dem vierten Platz und die damalige Dezembereins „Tokio im Jahr Null“ von David Peace ist nun auf dem dritten Platz gelandet. Bei derselben Jury!? Wir nehmen immer an, daß noch nicht alle die plazierten Romane gelesen haben und dann mit mehr Stimmen die Umwidmungen erfolgen und hatten deshalb auch schon einmal an die Jury geschrieben, aber keine Antwort erhalten. So richtig interessant wird es diesmal aber am Ende. Denn auf dem 10. Platz landete „Beifang“ von Ulrich Ritzel von btb, der noch im November auf Platz 5 gelistet war, im Dezember gar keine Plazierung erhielt und nun wieder das Schlußlicht der Auswahl bildet.
Zwar keine Sieger, aber Gewinner doch: die Finalisten Norbert Scheuer und...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Die mit ihrem Roman „Du stirbst nicht“ mit dem deutschen Buchpreis ausgezeichnete Kathrin Schmidt hat übrigens im Pressegespräch nach der Preisverleihung im Kaisersaal des Frankfurter Römer etwas Nettes gesagt, daß wir nun an die anderen, die fünf Finalisten der Kurzen Liste weitergeben: Für sie sei die Nominierung, also zu den letzten Sechs zu gehören, schon der Preis gewesen, der sich jetzt gar nicht weiter steigere. Und da diese Preisträgerin nicht kokett ist, ist ihr das genauso abzunehmen. Denn schließlich bedeutet es ja viel, aus diesmal 154 Romanen erst auf die Zwanzigerliste der Jury zu gelangen und dann noch unter die ersten Sechs zu kommen. Daß auch die letzten Fünf mit 2500 Euro Preisgeld selbst finanziell etwas davon haben, nur am Rande. Über Herta Müller und auch über ihr Buch „Atemschaukel“, im Hanser Verlag erschienen, ist von uns schon viel und viel Gutes geschrieben worden. Das entnehmen Sie bitte den verlinkten Artikeln.
Verblüffende Auswahl – Die Jury gibt die Fünferliste zum Schweizer Buchpreis...
Frankfurt am Main (Weltexpress) - Erst am 15. November 2009 ist es dann soweit. Dann wird zum Abschluß der Schweizer Buchwoche in Basel das zweite Mal der Schweizerbuchpreis übergeben, mit 50 000 Franken lukrativer ausgestattet als der Deutsche Buchpreis, der am 12. Oktober, am Vorabend der Frankfurter Buchmesse im Frankfurter Römer überreicht wird. Fast alle Bücher, die zum Schweizer Buchpreis eingereicht werden, können auch beim Deutschen Buchpreis eine Rolle spielen. Denn Bedingung ist ein neu erschienenes Buch auf Deutsch, das von einem Schweizer oder einem in der Schweiz lebenden Schriftsteller stammen muß. Anders, als beim Deutschen Buchpreis, der nur Romane auszeichnet, können beim Schweizer Buchpreis auch Kurzgeschichten eingereicht werden, die also in Deutschland keine Auswahlchance haben. In der Schweiz waren das insgesamt 61 Titel aus 47 Verlagen gegenüber 154 Werken beim Deutschen Buchpreis.
Diese Armut ist eine Schande – Volker Löschs „Marat“ als furioser...
Berlin (Weltexpress) - Ein Publikumserfolg war die Produktion schon bei der Premiere am Deutschen Schauspielhaus Hamburg im Oktober 2008. Die Schelte kam von den Medien. Er habe sozial Schwache auf der Bühne bloßgestellt, wurde Regisseur Volker Lösch vorgeworfen, oder, er habe zur Hatz auf die Reichen aufgerufen.